2024-05-04 18:21:07
Die Chancen auf die Sichtung von Sternschnuppen stehen in diesen ersten Maitagen recht gut – entsprechenden Wetterbedingungen vorausgesetzt. Denn dann erreichen die sogenannten Eta-Aquariiden ihren Höhepunkt, eine Häufung von Meteoren, die aus der Richtung von Eta Aquarii zu kommen scheinen, einer der hellen Sterne in der Konstellation Wassermann.
Das Maximum wird in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai erwartet, erklärt Uwe Pilz, der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde im südhessischen Bensheim. „Man kann sie auch einige Tage vorher beobachten, aber nach diesem Datum fällt die Aktivität rasch ab.“ Die darauffolgende oder übernächsten Nächte seien noch geeignet, um nach Sternschnuppen Ausschau zu halten.
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Die Show ist nur etwas für Frühaufsteher
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Es handelt sich um schnelle Meteore, die mit rund 65 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen. Da sie im Sternbild Wassermann auftreten, das erst am Ende der Nacht am Südosthorizont aufgeht, seien Beobachtungen auch dann erst sinnvoll, rät Pilz. Die Show ist also nur etwas für Frühaufsteher, jedenfalls in unseren Breiten. Wer sich dagegen gerade südlich des Äquators aufhält, kann sie höher über dem Horizont erleben.
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Allerdings sollte man zur Beobachtung der Meteore nicht nur starr in die Richtung des Sternbilds Wassermann schauen. Dort ist die Häufigkeit der Sternschnuppen zwar besonders hoch, die Länge ihrer glühenden Striche am Himmel aber auch besonders kurz. Neben einem möglichst dunklen Beobachtungsort abseits künstlicher Lichtquellen und einer guten Adaption des Auges an die Dunkelheit, kommt es also darauf an, ein möglichst großen Teil des Himmels im Blick zu behalten. Aus diesem Grund sollte man auch nicht versuchen, die Sternschnuppen durch ein Fernglas oder gar ein Teleskope zu beobachten.
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Ein Komet, zwei Sternschnuppenströme
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Die Eta-Aquariiden bestehen aus Eis- und Staubkörnern, die sich von dem berühmten Halleyschen Kometen abgelöst haben, der einmal in 75 bis 79 Jahre in einer langgestreckten Ellipse die Sonne umrundet – mit einem sonnennächsten Punkt zwischen den Bahnen von Merkur und Venus und einem sonnenfernsten jenseits des Neptun. Zuletzt war der Komet 1P/Halley im Jahr 1986 in Erdnähe gewesen. Seine nächste Begegnung mit der Erde wird 2061 erwartet.
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Anders als die meisten anderen kurzperiodischen Kometen umkreist 1P/Halley die Sonne retrograd, das heißt entgegen dem Umlaufsinn der Erde und der anderen Planeten. Dabei kommt seine Bahn der Erde an zwei Stellen nahe, weswegen das von ihm stammende Material auch Grund für zwei Meteorströme ist: Den Eta-Aquariiden im May und den – allerdings schwächer ausgeprägten – Orioniden im Oktober.
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Die Eta-Aquariiden gehören zu den ausgeprägteren Sternschnuppenströmen im Jahresverlauf. In diesem Jahr stört zu ihrem Höhepunkt zudem kein Mondlicht. Von Deutschland aus könnten von einem dunklen Standort aus 10 bis 15 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein – die meisten laut Uwe Pilz allerdings nur schwach. Weiter im Süden dagegen, wo der Wassermann höher am Himmel steht, leuchten in der Stunde bis zu 50 Meteore auf, also fast einer pro Minute.
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In Teilen Deutschlands könnte das Wetter mitspielen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gibt es im äußersten Südosten vom Berchtesgadener Land etwa bis Passau gute Chancen auf einen Blick in einen wolkenfreien Himmel. Auch vom nördlichen Rheinland-Pfalz nach Nordrhein-Westfalen könne es Wolkenlücken geben. Im übrigen Süden dagegen seien die Chancen schlecht, sagte ein DWD-Sprecher. Und auch der Norden sei vermutlich raus. „Da zieht ein Tief drüber.“
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