Panama : le premier village d’Amérique latine doit déménager à cause de la crise climatique

Panama : le premier village d’Amérique latine doit déménager à cause de la crise climatique

2024-06-07 11:37:08

Vue depuis l’île de Gardí Sugdub. Photo: Cotopaxi5897 – Travail personnel, CC BY-SA 4.0,

(Panama, 30 mai 2024, servir/Mongabay Latam).- Après 14 ans d’incertitude, le jour est venu pour la première relocalisation à grande échelle d’une communauté latino-américaine en raison de l’élévation du niveau de la mer. Le 29 mai, le président panaméen Laurentino Cortizo a inauguré la colonie d’Isber Yala, située dans une région montagneuse du Panama continental. Environ 268 familles Guna y seront hébergées, qui quitteront à partir de juin leur maison traditionnelle sur l’île de Gardí Sugdub pour s’installer sur le continent.

Gardí Sugdup, dans la province de Guna Yala, est la plus peuplée des 365 îles de l’archipel de San Blas, dans les Caraïbes panaméennes, où l’élévation du niveau de la mer liée au climat a déjà des conséquences dévastatrices. Lorsqu’il pleut ou que la marée monte, l’endroit tout entier sera inondé, et tout indique que la situation va empirer à l’avenir. Les données de la station marégraphique du Smithsonian Tropical Research Institute (STRI) montrent une élévation du niveau de la mer dans les Caraïbes d’environ six millimètres par an au cours des sept dernières années.

Les autorités panaméennes ont qualifié l’inauguration d’Isber Yala de moment historique. Cependant, les dirigeants autochtones Guna et les résidents sont préoccupés par la nouvelle colonie, car l’architecture des bâtiments et la disposition des habitations diffèrent radicalement des coutumes de la communauté.

Le prix du changement climatique

Face à l’élévation progressive du niveau de la mer, pendant le mandat du président Juan Carlos Varela (2014-2019), une proposition a été faite pour réinstaller les insulaires sur les terres collectives des indigènes Guna dans les Llanos de Carti.

Après des années d’attente, le projet Isber Yala, évalué à 12,2 millions de dollars, a enfin été inauguré sur un site de 22 hectares situé à environ 15 minutes de bateau et de route de l’île. Le camp accueillera jusqu’à 300 familles, dont 268 de Gardí Sugdup et 32 ​​autres familles autochtones qui avaient émigré auparavant vers la ville de Panama et qui retournent maintenant à Isber Yala. Au total, ce sont environ 1 500 personnes qui quitteront leurs cabanes faites de roseaux et de bambous pour adapter tout leur mode de vie à une région montagneuse.

Le déménagement était prévu du 3 au 7 juin et devait se dérouler en plusieurs phases : L’île a été… six blocs alphabétiques répartis de A à F, chacun abritant une dizaine de familles. Par exemple, le 3 juin, la partie nord-est de l’île devrait être relocalisée, en commençant par les personnes handicapées, les autorités traditionnelles ou les caciques, et en passant progressivement aux plus d’un millier de personnes présentes sur l’île dans 14 bateaux fournis par les insulaires. île – sans compter les bateaux fournis par les autorités. La relocalisation devait être effectuée avec le soutien des forces de sécurité et avec la participation de 150 responsables et observateurs d’organisations internationales.

événement historique

Pour les autorités panaméennes, il s’agit d’un événement historique. « C’est le prix du changement climatique, dont le premier est aussi le réchauffement climatique. Le changement climatique fait référence au réchauffement de la terre provoqué par l’humanité (ou anthropique). Le changement actuel du climat mondial est principalement dû aux gaz dits à effet de serre tels que le dioxyde de carbone, le méthane et la vapeur d’eau. Le dioxyde de carbone, actif pour le climat, est émis principalement par la combustion de combustibles fossiles (méthane), notamment par l’agriculture, l’élevage et les décharges. La déforestation accroît le réchauffement climatique, tandis que la reforestation peut l’atténuer. Les conséquences du changement climatique sont la fonte des glaciers et l’élévation du niveau de la mer et, selon les régions, des tempêtes, des vagues de chaleur et des sécheresses de plus en plus violentes.

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Klimawandel betroffene Insel, und Panama wird im Licht der Welt stehen”, erklärte Minister Roger Tejada zuvor gegenüber einem regionalen Fernsehen.

Die Reaktionen der indigenen Guna sind jedoch nicht ganz so positiv. „Das sind Streichholzhäuser”, sagte Dalys Morris, der das Umsiedlungskomitee von Anfang an geleitet hat, als der Umzug beschlossen wurde. Morris bezieht sich auf die 49 Quadratmeter großen Häuser die aus dem Kunststoff RVC gebaut sind, wie Rogelio Paredes, Minister für Wohnungsbau und Landverwaltung, gegenüber den Medien erklärte.

Zusätzlich zu den Häusern besitzt die neue Siedlung zwei große Hütten, die den Ort repräsentieren, wo sich die indigenen Anführer*innen treffen, sowie das Chicha-Haus, in der die Guna ihre kulturellen Traditionen ausüben. „Ich bin nicht mit der physischen oder architektonischen Struktur der Häuser einverstanden, es ist wie ein Stadtviertel von Panama (Stadt), für die Guna ist das zum Leben ungemütlich. Das wird teuer für uns, das tägliche Leben wird sich drastisch verändern, ganz zu schweigen von der Gastronomie”, kommentiert der Guna-Historiker Atilio Martinez gegenüber Mongabay Latam. Die tägliche Ernährung auf den Inseln basiere auf Meeresfrüchten, erklärt er; mit dem Umzug in die Berge werde die Realität eine andere sein.

Der Beginn eines drohenden Exodus

Obwohl ein Großteil der Guna-Gemeinschaft, darunter der Vorsitzende José Davies, nicht von den Auswirkungen des Klimawandels überzeugt ist, sind die wissenschaftlichen Daten deutlich. In der Bucht von Panama im Pazifik steigt der Meeresspiegel um etwa 1,5 Millimeter pro Jahr, während es in der Karibik, wo sich das Guna Yala Archipel befindet, sechs Millimeter pro Jahr sind, wie die Daten der Gezeitenstation der Universität von Hawaii aus den letzten sieben Jahren laut STRI zeigen.

Da viele der Inseln des Archipels weniger als einen halben Meter über der Hochwasserlinie liegen, „könnten diese bis zum Ende des Jahrhunderts verschwunden sein, mit möglichen Folgen für die Identität der Guna von einer Inselkultur zu einer Festlandkultur” so das STRI in einem Artikel.

Anstieg des Meeresspiegels um einen halben Meter

Die Warnungen der panamaischen Behörden sind noch drastischer. Nach Angaben des Umweltministeriums wird der Meeresspiegel in den kommenden Jahren um schätzungsweise einen halben Meter steigen. „Die Prognose lautet, dass bis 2050 alle Inseln des Archipels verschwunden sein könnten“ sagte Vizeminister Batista in einem Interview über die Umsiedlung der Guna.

Steven Paton, Direktor des Monitoring-Programms des STRI, warnt jedoch, dass diese Schätzungen nicht genau wären. Mit Bezug auf den steigenden Meeresspiegel erklärt er, „es gibt viele Ungewissheiten, weil der Anstieg in manchen Jahren mehr ist, in anderen weniger; es gibt Zyklen von Anstiegen und Rückgängen aufgrund des Klimaphänomens Unregelmäßiges Wetterphänomen, das ca. alle vier Jahre auftritt und starke Auswirkungen auf den gesamten Globus hat. Durch erhöhteWassertemperaturen im Ostpazifik sinken Fischbestände, es kommt zu starken Stürmen, heftigen Regenfällen westlich der Anden, Dürren imAmazonas, Australien und Südostasien sowie heißeren Trockenzeiten und nasseren Regenzeiten in Afrika.

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>El Niño, und obwohl es die Zahlen aus der Station in Hawaii gibt, reicht das nicht aus, um eine genaue Schätzung der aktuellen Tendenz widerzuspiegeln”. Dafür seien die Daten aus mindestens ein oder zwei kompletten Jahrzehnten nötig, die den Wissenschaftler*innen bisher nicht zur Verfügung stehen.

Unbestreitbar sei jedoch, so das STRI, dass der Meeresspiegel steige und die Inseln des Gebiets Guna Yala besonders gefährdet seien, wenn auch nicht als einzige. Angesichts dieser Tatsache müsse sich die Gesellschaft neu erfinden, sagt Paton, „denn es kann keine Millionen von Migranten geben, ohne große Auswirkungen zu verursachen“.

Aufregung und Sehnsucht nach einem neuen Leben

Manche Mitglieder der Gemeinde freuen sich über den Umzug, während sich andere Sorgen machen. „Für die Regierung ist dies vielleicht ein Fortschritt oder Entwicklung, aber welche Art von Entwicklung, Gemeinschaft, Fortschritt? Unsere seit tausenden Jahren bestehende Kultur ist nicht dasselbe wie eine aufgezwungene“, sagt der Historiker Martínez. „Wenn die Häuser doch wenigstens im Einklang mit unseren typischen Entwürfen wären.”

Die Regierungsbehörden betonen, dass indigene Bräuche respektiert worden seien. „Die Familien werden ihre Schuppen im hinteren Teil ihrer Häuser behalten dürfen, damit die Kultur oder die Tradition nicht verloren geht”, betonte Armando Palacios, Direktor des Nationalen Zivilschutzes (Sinaproc) in seinen Erläuterungen zu dem bevorstehenden Umzug. Jedoch räumte Vizeminister Batista auf Nachfrage ein, er „hätte dieses Projekt so nicht durchgeführt. Das haben wir von der vorherigen Regierung geerbt”. Kulturelle Aspekte müssten berücksichtigt werden, bekräftigte er.

Genau dieser Punkt macht der Handwerkerin Keila Morales Sorgen. Seit Monaten sucht sie ein Boot, um ihre Sachen in ihr neues Zuhause zu bringen. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Mutter in Cartí Sugdup, doch „die Familien wachsen und die Häuser haben schon keinen Platz mehr für die Kinder”, erzählt die 39-jährige Handwerkerin gegenüber Mongabay Latam, während sie stolz ihre Molas zeigt (farbenfrohe, gewebte Stoffe, die von den Guna-Frauen als Blusen getragen werden), die sie im Hafen Niga Kantule verkauft, von wo aus die Boote nach Cartí Sugdub fahren.

Zwar versichert sie, zufrieden mit dem Umzug aufs Festland zu sein, „aber es wird viele Veränderungen geben“, sagt sie. „Hier hören wir jeden Tag das Meer, dort ist es anders, dort werden wir den Lärm der Vögel hören; wir werden nicht wie hier einen Lehmboden haben, sondern einen aus Zement; wir werden keine Hütten haben. Mir wäre es lieber, wir würden unsere Bräuche nicht verlieren und dass unsere Häuser Hütten wären, aber so wurden sie nicht konstruiert”.

Morales wird Hängematten und einen Herd mitnehmen, aber sie fragt sich, wo die Guna ihre Cayuco, traditionelle Boote, und das Haupttransportmittel der Inselbewohner, lassen werden. „Die Regierung sagt, sie respektiere die kulturellen Aspekte, aber so ist es nicht. Es gibt keinen Respekt, weder für die Kultur noch für Bräuche. Viele wollen nicht gehen, weil ihre kulturellen Werte verletzt werden”, sagt Arnelio Brenes, Vorsitzender der Studierendenvereinigung der Guna.

Übersetzung: Anna Edmeades

CC BY-SA 4.0Erstes Dorf in Lateinamerika muss wegen Klimakrise umziehen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.



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