Seuls quelques-uns ont voté pour DAVA

Seuls quelques-uns ont voté pour DAVA

2024-06-12 15:44:54

Der Spitzenkandidat der konservativen islamischen Vereinigung „Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ (DAVA) wollte die Hoffnung bis zuletzt nicht aufgeben. Als am Europawahlabend die ersten Diagramme über die Bildschirme flimmerten und seine DAVA nirgendwo auftauchte, schrieb Fatih Zingal auf X: „Sind erst mal nur Prognosen“. Anfang des Jahres hatte der frühere Sozialdemokrat gemeinsam mit einigen anderen Anhängern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan die neue Partei gegründet. Nicht nur in Boulevardmedien war die Aufregung groß, auch unter Politikern. Man brauche keine „türkische Version der AfD“ hieß es.

Nicht nur in der DAVA-Führung war man der Überzeugung, dass es gewiss für ein Mandat im EU-Parlament reichen werde, allein schon, weil es bei der Wahl keine Fünfprozent Hürde gibt. Das Potential ihrer Partei schätzten die DAVA-Leute auch deshalb als groß ein, weil ihr Anspruch ist, nicht nur die etwas mehr als 1,1 Millionen türkischstämmigen deutschen Staatsbürger anzusprechen, sondern alle wahlberechtigten Muslime in Deutschland. Die Europawahl werde nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Bundestagswahl im Herbst 2025 sein, glaubten sie. Doch am Sonntag kam die DAVA dann bundesweit nur auf 148.724 Stimmen (0,4 Prozent) und errang keinen Parlamentssitz.

Fachleute schätzten Chancen als gering ein

Fachleute wie der Sozialforscher Yunus Ulusoy vom Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung in Essen beurteilten die Chancen für die DAVA von Beginn an zurückhaltend. Die engen Bezüge zu Erdoğans AKP begrenzten die Reichweite, sagte Ulusoy der F.A.Z. im Februar. Wie andere Wissenschaftler wies er zudem darauf hin, dass es unter den deutschen Staatsbürgern mit türkischen Wurzeln viele Kurden, Aleviten und Säkulare gebe, die Erdoğan nie wählen würden und damit auch nicht die DAVA. Auch der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland gab der neuen Partei keine Chance. „Ich sehe da keinen Grund zur Panik“, sagte Gökay Sofuoğlu. Die DAVA sei vor allem auch ein Medienphänomen.

Ein ebensolches blieb die DAVA trotz ihres Misserfolgs noch eine kleine Weile, als Spitzenkandidat Zingal bei „X“ am Wahlabend das Balkendiagramm mit dem Auszählungsergebnis aus dem Duisburger Stimmbezirk 1001 postete. Dort war die DAVA mit weitem Abstand vor AfD, SPD und CDU auf rund 41 Prozent gekommen. Der bis in die Kreise der AfD hinein einflussreiche rechtsextreme „Remigrations“-Propagandist Martin Sellner griff das auf und titelte in seinem Telegram-Kanal: „Erdoğan holt Duisburg“. Auch in anderen Social-Media-Beiträgen blieb unerwähnt, dass in dem (sehr kleinen) Stimmbezirk 1001 im Duisburger Norden nur etwas mehr als 25 Prozent der Berechtigten zur Wahl gegangen waren und der DAVA deshalb 90 Stimmen zum „Sieg“ reichten. Ähnlich war es in einigen wenigen anderen Stimmbezirken. In Duisburg insgesamt erzielte die DAVA 2,5 Prozent, im unter anderem auch von Migration aus muslimischen Ländern geprägten Nordrhein-Westfalen kam die Partei auf 0,7 Prozent der Stimmen.



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