2024-09-27 11:46:20
Für 440.000 Euro ist am Freitag die erste deutsche Briefmarke, der „Schwarze Einser“, vom Wiesbadener Auktionshaus Heinrich Köhler versteigert worden. 250.000 Euro hatte das Startgebot für den seltenen Ersttagsbrief betragen und Applaus brandete auf, als Auktionator Tobias Huylmans den Kauf besiegelte. Nach zweieinhalb Minuten war die Auktion vorbei.
Sowohl der Verkäufer als auch der Käufer blieben anonym. Damit ging die Versteigerung der Rarität, die in den vergangenen Tagen für erhebliches Medieninteresse gesorgt hatte, relativ zügig über die Bühne. Ein längerer Bieterwettstreit blieb aus.
„Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, absolut. Es hätte natürlich mehr, aber auch weniger sein können“, kommentierte Köhler-Geschäftsführer Dieter Michelson den Ausgang der Auktion und fügte an: „Der neue Besitzer ist auch sehr zufrieden.“ Dieser saß im Saal und gab dort das entscheidende Gebot ab.
Der Ersttagsbrief bleibt in Deutschland
Bei ihm handelt es sich laut Michelson um einen „passionierten Sammler der süddeutschen und altdeutschen Staaten“. Er sammle Marken aus Baden, Württemberg und auch aus Bayern. „Für ihn ist das ein ganz großes Top-Stück für seine Sammlung, die er nun an prädestinierter Stelle zeigen wird“, so der Geschäftsführer weiter. Der Ersttagsbrief bleibe damit in Deutschland.
„Die Aufregung ist groß, die Anspannung ebenfalls“, sagte Daniela Weinstock, Assistentin der Geschäftsleitung, kurz vor Beginn der Versteigerung um 9.10 Uhr. Ihrer Auskunft nach waren etwa 40 Bieter persönlich in die Wiesbadener Hasengartenstraße gekommen, um die Auktion im Saal zu erleben. „Das ist nichts Alltägliches, auch für uns nicht“, sagte Weinstock.
Beim „Schwarzen Einser“ handelt es sich nach Auskunft von Michelson um die „bei weitem bedeutendste Briefmarke in Deutschland“, die auf deutschem Boden herausgegeben worden ist. Experten hatten der Marke im Vorfeld das Potential bescheinigt, einen wesentlichen höheren Preis als die im Startgebot genannten 250.000 Euro zu erzielen. Am 1. November 1849, vor 175 Jahren, war der Ersttagsbrief im Königreich Bayern aufgegeben worden.
Bieter 747 macht das Rennen
„Wir kommen zum Höhepunkt dieser Auktionswoche“, sagte Huylmans, als er die Versteigerung des „Schwarzen Einser“ begann und ergänzte: „Der Ersttag der deutschen Philatelie, Bayern, Schwarzer Einser auf Ersttagsbrief. Wir hoffen, dass das Biet-Interesse dem medialen Interesse einigermaßen entspricht. Wir brauchen 250.000 Euro.“
Dann begannen die Bieter auch online und am Telefon zu bieten. 280.000 Euro bot ein Teilnehmer im Saal und es ging in Schritten von 20.000 Euro weiter. „400.000 Euro, niemand mehr?“, fragte Huylmans zwischenzeitlich und dann gab es doch noch zwei weitere Gebote, so dass es zum Schluss hieß: „440.000, zum Ersten, zum Zweiten und 440.000 zum Dritten. Herzlichen Glückwunsch an den Bieter 747.“
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