Plus bas qu’il ne l’a été depuis longtemps

2024-10-01 12:02:14

Die Inflation im Euroraum lag im September bei 1,8 Prozent. Das hat das europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg am Dienstag nach einer ersten Schätzung mitgeteilt. Im August hatte die Rate 2,2 Prozent betragen, im Juli 2,6 Prozent. Damit ist sie gegenüber den Höchstständen aus dem Herbst 2022 von mehr als 10 Prozent deutlich gesunken.

Nicht nur in Deutschland ist die Teuerung im zurückliegenden Monat stärker als erwartet zurückgegangen. Nach der europäischen Berechnungsweise des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), der für Vergleiche mit anderen Ländern verwendet wird, sank die Inflation in Deutschland zum ersten Mal seit der Inflationswelle wieder unter die Marke von 2 Prozent, das mittelfristige Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), auf 1,8 Prozent.

Auch in Frankreich (1,5 Prozent) und Spanien (1,7 Prozent) passierte das. In Italien, das früher als Hochinflationsland galt, fiel die Inflationsrate sogar unter die Ein-Prozent-Marke auf 0,8 Prozent. Damit liegt sie also deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.

Energiepreise überall in Europa gesunken

Überall spielte dabei der starke Rückgang der Energiepreise eine zentrale Rolle. Öl, Erdgas und Kraftstoff sind deutlich günstiger als vor einem Jahr. Das könnte sich Ökonomen zufolge im weiteren Jahresverlauf verändern.

Bei vielen anderen Preisen, auch für Nahrungsmittel, hat sich die Teuerung zumindest deutlich abgeschwächt. Die Zahl der Lebensmittel, die auf Jahressicht tatsächlich günstiger wurden, wie Fisch, ist noch überschaubar. Es gibt auch weiterhin Dinge im Supermarkt, die deutlich teurer geworden sind, wie Olivenöl oder Gurken. Viele von den Basislebensmitteln wie Brot steigen zwar weiter im Preis, aber nicht mehr so stark wie in der Inflationswelle.

Die Preise für Dienstleistungen hingegen haben in vielen Euroländern zuletzt weiter kräftig zugelegt. Im Süden Europas machte sich das unter anderem bei den Preisen rund um den Tourismus bemerkbar, im Norden oftmals bei den Prämien für Versicherungen. Auch die Preise in der Gastronomie sind auf Jahressicht spürbar gestiegen, ebenso wie die Kosten für die Pflege oder Dienstleistungen rund um Immobilien und Autos.

Zinssenkung im Oktober: Winken „mit dem Gartenzaun“

An den Finanzmärkten hat das Spekulationen beflügelt, die EZB könnte doch schon auf ihrer nächsten Zinssitzung im Oktober in gut zwei Wochen die Leitzinsen weiter senken, und nicht erst im Dezember. Die Ökonomen der Commerzbank jedenfalls haben ihre EZB-Prognose entsprechend geändert, wie sie am Montagnachmittag mitteilten. Bislang hatten sie mit einer Zinssenkung erst im Dezember gerechnet, jetzt scheint ihnen ein Zinsschritt nach unten im Oktober aber doch wahrscheinlich.

EZB-Präsidentin Lagarde sagte am Montag in Brüssel: „Die Inflation könnte im vierten Quartal dieses Jahres vorübergehend ansteigen, da die zuvor stark gesunkenen Energiepreise aus den jährlichen Raten herausfallen – aber die jüngsten Entwicklungen stärken unsere Zuversicht, dass die Inflation rechtzeitig zum Zielwert zurückkehren wird.“ Der EZB-Rat werde das bei der Oktober-Sitzung berücksichtigen.

Die Aussagen sind der bisher deutlichste Hinweis von Lagarde auf eine mögliche Senkung im Oktober. Commerzbank-Ökonom Marco Wagner spricht davon, Lagarde winke „mit dem Gartenzaun“.

Holpriger Weg in den nächsten Monaten

Die Inflationsraten dürften in den nächsten Monaten zunächst wieder etwas steigen. Dafür könnte allein schon ein sogenannter Statistischer Basiseffekt sorgen, ein rein technischer Vorgang. Im vorigen Jahr war Energie im Sommer recht teuer gewesen, entsprechend entlastend wirkte sich der Preisverfall auf Jahressicht in den vergangenen Monaten bis einschließlich September auf die Inflationsrate aus. Im Oktober, November und Dezember vergangenen Jahres aber war die Energie dann deutlich günstiger. Entsprechend höher dürften im Jahresvergleich in den nächsten drei Monaten bis zum Jahresende die Raten ausfallen.

Denkbar wäre, dass die Inflation im Oktober etwas zulegt, im November und Dezember dann aber doch wieder deutlich oberhalb des EZB-Ziels liegt.

„Angesichts der schwachen Konjunkturdaten kommt die Europäische Zentralbank unter Druck, ebenso wie die US-Notenbank, die Zinsen schneller zu senken“, kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. „Die EZB braucht aber nicht in Zinssenkungspanik zu verfallen, da ihre Leitzinsen bereits deutlich unter den US-Zinsen liegen.“

„Die zuletzt spürbar gefallenen Inflationsraten und die eingebrochenen Frühindikatoren für die Konjunktur haben uns dazu veranlasst, unsere EZB-Prognose zu ändern, zumal EZB-Präsidentin Lagarde am Montag entsprechende Hinweise gab“, sagte Marco Wagner, EZB-Beobachter der Commerzbank. „Anders als bisher von uns erwartet, werden die EZB-Notenbanker wohl bereits im Oktober die Zinsen ein weiteres Mal senken.“

Auch die Bank of America ist jetzt der Ansicht, dass die EZB schon im Oktober die Zinsen senken wird: „Wir ändern unsere Prognose für die EZB“, schreiben die Ökonomen. „Wir erwarten nun eine Zinssenkung im Oktober, gefolgt von zwei weiteren Senkungen um jeweils 25 Basispunkte.“ Auch die Deutsche Bank änderte ihre Prognose und erwartet, dass die EZB jetzt schon im Oktober den ersten Zinsschritt geht.



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