L’imagination ne correspond que partiellement à la réalité

2024-10-09 00:15:00

Surfen? Kein Sport bedient wohl so viele Klischees wie das Wellenreiten. Hawaii, Tahiti, Bali. Sonne, Strand, Meer. Ewiger Urlaub. Lagerfeuer, Musik. Coolness. Alle braun gebrannt und immer entspannt. Sorgen können sich andere machen. Life is better in boardshorts! Immer auf der Suche nach dem perfekten Tag, der perfekten Welle. Kommt sie heute nicht, kommt sie morgen. Wie das so ist mit Klischees im Sport: Man pflegt sie, sie verkaufen sich gut.

Dass Surfer abseits der großen Wettkämpfe draußen, wo die Wellen brechen, rücksichtslos um jede Welle kämpfen, passt nicht ins rosarote Bild. Und dass, wie beim WM-Finale im kalifornischen San Clemente, das Warten auf die Wellen oft nervend lange dauert und der Geduldsfaden der Zuschauer schon enorm lang sein muss? Geschenkt.

Willensleistung widerspricht Klischee

Aber was diese WM wieder eindrucksvoll gezeigt hat: Surfen ist wie jeder Sport nicht eindimensional, ist eine Mischung aus vielem. Aus völliger Unbekümmertheit und enormer An­strengung. Aus jugendlicher Leichtigkeit und aus aus Krisen gewachsener Kraft.

Bei den Männern gewann der 31 Jahre alte Hawaiianer John John Florence zum dritten Mal den WM-Titel. Seinen zweiten nach 2016 hatte er 2017 gewonnen. Seitdem ging er durch manches Wellental. Schwere Knieverletzungen, Operationen und viele Monate in der Rehabilitation warfen ihn vom Brett. Das Comeback, das ihm nun in San Clemente gelang, ist das Ergebnis einer enormen Willensleistung, die jedem Surfer-Klischee widerspricht.

Florence hat geackert und malocht, um noch einmal ganz oben auf der Welle anzukommen. Es war ein schwer erkämpfter Sieg, dem viele Tränen folgten. Doch die WM zeigte auch die heile Welt der Wellenreiter. Den Titel bei den Frauen gewann Caitlin Simmers, eine erst 18 Jahre alte Surf-Sensation aus Kalifornien, die damit zur jüngsten Weltmeisterin in der Geschichte des Surfens wurde.

Cool und entschlossen gewann sie den Zweikampf gegen die amerikanische Olympiasiegerin Caroline Marks. John John Florence und Caitlin Simmers waren die Gesichter dieser Surf-WM, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch beide für das Surfen stehen: für einen Sport zwischen Klischee und Realität.



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