” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Fracking oder Hydraulic Fracturing. Dabei werden große Mengen Wasser, Sand und Chemikalien eingebracht, um das tief liegende Gestein, das die Kohlenwasserstoffe enthält, zu zerstören und an die Oberfläche zu bringen. Als eine Folge der Arbeiten gibt es vermehrt Erdbeben. In Sauzal Bonito, einem Dorf mit etwa 200 Familien, wurden im Jahr 2021 bis zu 40 Beben in drei Tagen registriert. Die Fenster der Häuser gingen zu Bruch, die Wände bekamen Risse, und es kam zu Erdrutschen. Nördlich der Stadt, auf der anderen Seite des Flusses Neuquén, befindet sich das Ölfeld Fortín de Piedra. Es gehört Tecpetrol, einem Erdölunternehmen der Techint-Gruppe. Einem Bericht des Observatoriums für induzierte Seismizität (OSI) und der Stiftung für Umwelt und natürliche Ressourcen (FARN) zufolge gab es zwischen 2015 und 2023 mindestens 428 Erdbeben in Vaca Muerta.
Zusätzlich zu den Erdbeben leiden die Gemeinden, die in der Nähe von Fracking-Bohrungen leben, unter Ölaustritten, der Ausbreitung von Mülldeponien mit umweltschädlichen Abfällen und den Gasen, die aus den Entlüftungstürmen austreten. Vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise, die größtenteils durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird, investieren die Ölgesellschaften in Projekte, die sie als „nachhaltig“ bezeichnen.
Tecpetrol zum Beispiel kündigte ein Projekt an, mit dem das Abluftgas als Abfallprodukt für „Kryptomining“ verwendet werden soll: Mit dem Gas wird Energie für den Betrieb von Computern erzeugt, die Kryptowährungen „schürfen“. Das Projekt wird als „Digitale Abgasminderung“ bezeichnet. Dadurch konnte die Gasproduktion gesteigert werden, die andernfalls eingeschränkt worden wäre, da die Unternehmen aufgrund der Umweltschäden nur eine begrenzte Menge an Gas ablassen oder abfackeln dürfen.
Vista Energy, das Erdölunternehmen des ehemaligen Direktors des staatlichen Energieunternehmens YPF, Miguel Galuccio, versucht ebenfalls, sich als nachhaltig zu präsentieren. „Wir streben an, bis 2026 ein Unternehmen mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu sein“, heißt es auf der Website. Eines der Projekte sind CO2-Zertifikate für Kiefernmonokulturen, die in der Provinz bereits existieren. Das Ölunternehmen gab im Februar letzten Jahres die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens mit der Regierung von Neuquén bekannt. Es ist eines der Projekte, die Gouverneur Rolando Figueroa bei der Ankündigung des Programms Vaca Muerta Net Zero im vergangenen Juli erwähnte.
Die „Lösungen“ berücksichtigen nur die Unternehmensinteressen
Die betroffenen Gemeinden machen indes die Erfahrung, dass solche Ankündigungen keineswegs zur Reduzierung der Umweltschäden führen. „Die Dekarbonisierungspläne, die in Neuquén vorgestellt wurden, entsprechen den Interessen der Unternehmen. Die Regierungen machen sich den Wirtschaftsdiskurs zu Eigen. Sie fördern Lösungen, die nur den Unternehmen zugutekommen“, sagte Lefxaru Nawel, Anwalt und Mitglied der Die indigene Gruppe der Mapuche breitete sich historisch aus der Region der Araucanía im heutigen Chile nach Argentinien aus. In beiden Ländern kämpfen Mapuche-Gruppen heute um ihre Territorien und ihre Unabhängigkeit. Dabei kommt es immer wieder zu extremer, staatlich legitimerter Gewalt durch Polizeieinheiten und zu Kriminalisierung. Die Sprache der Mapuche ist das Mapudungun. Mapu heißt “Erde” oder “Land” und Che heißt “Menschen”.