Mexique : Cent ans de Samuel Ruiz, cinquante ans du Congrès Indigène

2024-10-15 19:53:00

Plus de 1 000 personnes ont ouvert le congrès diocésain avec de la musique et des prières. Photo: Soyons mal informés

(San Cristobal de las Casas, 4 octobre 2024, nous désinformons).- Le bruit des conques a rempli l’immense salle d’événements du centre de formation indigène Cideci À la périphérie de San Cristóbal de las Casas, dans l’État du Chiapas, au sud du Mexique, avec ses montagnes, ses forêts profondes et ses cours d’eau, se trouve la frontière avec le Guatemala. Cet État isolé, caractérisé par ses populations indigènes, a acquis une renommée internationale grâce au soulèvement de l’EZLN le 1er janvier 1994. À ce jour, plusieurs communautés autochtones des hautes terres sont soumises à une autonomie démocratique de base. La beauté naturelle, les ruines mayas et le romantisme de la révolution ont depuis lors assuré un boom touristique. Néanmoins, le Chiapas reste caractérisé par la pauvreté et des conflits fonciers qui remontent à l’époque coloniale. De nombreuses concessions minières et projets d’infrastructures, comme la construction de routes ou le Tren Maya, provoquent également des conflits, des déplacements et des meurtres. Depuis 2021 environ, les gangs de drogue se battent également pour le contrôle territorial afin d’influencer les routes de la drogue et des migrations. L’État réagit par une nouvelle militarisation de l’armée et de la garde nationale mexicaines, qui agissent moins pour protéger la population que pour protéger les projets d’infrastructures. En conséquence, la situation humanitaire dans de nombreuses communautés s’est considérablement détériorée.

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Chiapas. Der Klang der Muscheln hallte in jedem Winkel des vollbesetzten Saals wider, begleitet von Trommeln und Marimbas und dem dichten Duft von Weihrauch, der dem von der Diözese organisierten Treffen mit dem Titel „JTatic Samuel. Wanderer im Herzen der Völker“ einen Hauch von ruhiger Feierlichkeit verlieh.

Ein kurzer Pilgerweg führte zu dem mit Früchten und Kerzen geschmückten Maya-Altar, wo hinter einem Kreuz die Skulptur eines auf die Unendlichkeit blickenden Tatic (Maya-Priester) hervorstach. Nach der Eröffnung beteten die zwölfhundert Teilnehmer*innen, fast alle Indigene aus dem südmexikanischen Bundesstaat Chiapas, auf den Knien, alle in ihrer eigenen Sprache, und bildeten eine Gemeinschaft von Stimmen, die in einer kreisförmigen Litanei Gebete flüsterten, die uns mit der Zärtlichkeit ihrer Stimmen einhüllten.

Offiziell wurde der Diözesankongress einberufen, um den hundertsten Geburtstag des streitbaren Erzbischofs Samuel Ruiz García, den fünfzigsten Jahrestag des Indigenen Kongresses und den zehnten Jahrestag des Kongresses der Mutter Erde zu feiern. Die Teilnehmer*innen kommen aus den sieben Zonen, die ebenso vielen indigenen Kulturen angehören. Während dieses gesamten Jahres hat jede Zone ihren Vorkongress abgehalten, um Schmerzen und Sorgen, Freuden und Hoffnungen zu teilen, wie Bischof Rodrigo Aguilar Martínez bei der Eröffnung der Veranstaltung betonte.

In seinem durchdachten Vortrag bezog sich der Bischof auf ein Werk von Andrés Aubry, in dem er einen Überblick über die vier Bischöfe gibt, die sich für die indigenen Völker einsetzten und dem Tatic vorausgingen. Der erste war natürlich Fray Bartolomé de las Casas, der 1545 zum Bischof ernannt wurde und die berühmte Schrift „Brevísima relación de la destrucción de las Indias“ verfasste, in der er die Misshandlungen und Grausamkeiten anprangerte, die von den spanischen Conquistadores an den indigenen Einwohner*innen begangen wurden.

Dann erwähnte er Fray Juan Zapata, Bischof seit 1615 und später Bischof von Guatemala, der die Selbstverwaltung der indigenen Völker verteidigte. Anschließend war Francisco Polanco, Bischof von 1775, an der Reihe, und zum Schluss erwähnte er Luis García Guillén, Bischof seit 1831, der sich durch die Unterstützung der Unabhängigkeitskämpfe auszeichnete.

Bischof verurteilt Gewalt und mahnt zum Frieden

In all seinen Worten prangerte Aguilar Martínez die weit verbreitete Gewalt, die Vertreibungen und Tötungen, die Untätigkeit des Staates und die Notwendigkeit an, auch inmitten der Gewalt Frieden zu schaffen. Trotz seines Alters von fast 80 Jahren war der ehemalige Bischof von Saltillo, Raúl Vera, voller Energie und betonte, dass er durch die Zusammenarbeit mit Samuel Ruiz viele Dinge verstanden habe, von denen die wichtigste vielleicht die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils sei.

Das große Team der Diözese erklärte, dass der Kongress ein Jahr lang vorbereitet wurde und dass die Inspiration dazu der Kongress von 1974 war, der ein Prozess der Reflexion für befreiungstheologisches Handeln war. „Es war ein Kongress von Indigenen für Indigene“, sagte jemand aus dem Organisationsteam. Jetzt gehe es darum, „unsere Herzen in einer von Gewalt verdunkelten Welt zu erwärmen“, um diese Inspirationen weiterzuführen.

Hundert Jahre Samuel Ruiz
Gedenken an Bischof Samuel Ruiz García, der vor 100 Jahren geboren wurde. Foto: Desinformémonos

Der erste Kongresstag am Donnerstag, dem 3. Oktober, war ganz dem (span. Cultura de la memoria) bezeichnet den Ausdruck, den die Vergangenheit im kollektiven Gedächtnis findet. Sie speist sich aus überlieferten Zeugnissen der Geschichte, aus Medien, Dokumenten, Objekten, Veröffentlichungen oder Erzählungen, die die “Andersartigkeit” der Geschichte verständlich machen. Sie beschreibt die bewusste Erinnerung, das Sichtbarmachen, den Gebrauch von Geschichte im aktuellen gesellschaftlichen Kontext. Dabei geht es um die Fragen: Wie gehen Einzelne, die Gesellschaft oder der Staat mit historischen Ereignissen und Personen um? Wie prägt die Geschichte deren Selbstverständnis, Verantwortungsbewusstsein und damit auch deren Handeln? In Lateinamerika sind Debatten um kollektive Erinnerung und Aufarbeitung eng mit Fragen der Gerechtigkeit und Gerichtsbarkeit verknüpft (“memoria y justicia”).

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Gedenken an Samuel Ruiz gewidmet. Jede Zone brachte ihre eigenen Worte ein. Die Gruppe der Tzeltal erklärte, es gehe um „Bewusstsein und Organisierung, darum, Lösungen vorzuschlagen und die Würde in diesen Zeiten des Schmerzes und des Leids wiederzuerlangen“. „Nicht als Chefs und Chefinnen zu agieren, sondern zu dienen“, sagten andere aus den Regionen und schlugen vor, ihrem Beispiel zu folgen, mit den Gemeinschaften zu leben und die Probleme an der Wurzel zu packen.

Die lange Rede des Priesters Pablo Iribarren war dem Kontext gewidmet, in dem der Kongress von 1974 stattfand. „Es war der erste indigene Hinweis auf ein wachsendes Bewusstsein“, sagte er und erklärte dann, wie die Diözese von der ‚Befreiungstheologie zur indigenen Theologie‘ überging, die von einigen als Ketzerei betrachtet wurde.

Obwohl die indigene Theologie nicht eingehend erörtert wurde, erwähnten einige in den Gängen die enorme Veränderung, die darin bestand, dass Diakone und Prädiakone nicht mehr von den kirchlichen Behörden, sondern von den gläubigen Gemeinschaften in ihren Versammlungen gewählt wurden. Samuel Ruiz hatte sich darauf beschränkt, diese Beschlüsse abzusegnen, was die Macht in der kirchlichen Institution auf die Gläubigen umdrehte, die auf diese Weise Entscheidungen trafen, die zuvor von den Hierarchien getroffen worden waren.

Würdigung der Arbeit der Diözese

Juan Manuel Hurtado würdigte die Arbeit der Diözese, in der mehr als 800 Katecheten in den Gemeinden tätig sind, die ein zentraler Bestandteil der, wie er es nannte, „autochtonen Kirche“ sind, die sich der „Förderung der indigenen Bevölkerung widmet, damit sie Subjekt und nicht Objekt der Evangelisierung ist“.

Dann erinnerte er an die Rolle des Tatic an der Spitze der Vermittlungsgruppe CONAI (Comisión Nacional de Intermediación), die nach dem Aufstand der Die Zapatistas sind eine indigene Bewegung aus der Region Chiapas, Süd-Mexiko. Der Name der Zapatistas geht zurück auf Emiliano Zapata (1879–1919), einen Führer der mexikanischen Revolution aus dem Süden des Landes. Zapatistas erhoben sich 1994 gegen das Freihandelsabkommen NAFTA (zwischen Kanada, den USA und Mexiko), um ein Ende der Versklavung, der Ausbeutung und der Diskriminierung von Indigenen zu fordern. Im Zuge dessen besetzen sie Land und bauen dort bis heute ihre Autonomie auf. Mit Hilfe der Etablierung von basisdemokratischen Strukturen haben sie, neben dem Erreichen der Ernährungssouveränität, ein Bildungs- und Gesundheitssystem aufgebaut, das aktiv zur Besserung der Lage der Indigenen in Chiapas beiträgt. Die Rechte von indigenen Frauen stehen im Fokus des bis heute andauernden Kampfes der Bewegung.

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Zapatistas 1994 gegründet wurde, um Frieden in Chiapas zu schaffen. Er wies zudem auf das Massaker von Acteal (1997) als Antwort des Staates auf die herausragende Rolle der Diözese und den wachsenden Aktivismus der Indigenen hin.

Der 4. Oktober sollte den Ergebnissen des Kongresses von 1974 gewidmet sein, mit den Worten der sieben Vorkongresse, die sich auf die Strahlkraft konzentrieren, das dieses Ereignis auf neue Wege werfen kann. Der 5. Oktober sollte dem Aufbau des Friedens in den Territorien gewidmet werden, wofür das Motto „Den Frieden pflügen“ gewählt wurde, das im Mittelpunkt der Debatten und der Beiträge der sieben Zonen stehen wird.

Übersetzung: Deborah Schmiedel

CC BY-SA 4.0Hundert Jahre Samuel Ruiz, Fünfzig Jahre Indigener Kongress von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.



#Mexique #Cent #ans #Samuel #Ruiz #cinquante #ans #Congrès #Indigène
1729023320

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest

Leave a Comment

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

ADVERTISEMENT