DSO reconnaît la décision du FDP de réorganiser les donneurs d’organes

2024-10-24 20:34:00

Wenn es um Organspende geht, dann kommt man dieser Tage nicht umhin, über Herz-Kreislauf-Tod zu sprechen. Der politische Vorstoß kam von der FDP, die hatte vergangene Woche den Entwurf eines Positionspapiers zur Berücksichtigung von Herz-Kreislauf-Opfern als potentielle Organspender an die Presse gegeben. Das hatte eine große Aufmerksamkeit nach sich gezogen. Und so bezog auch die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) auf ihrem Jubiläumskongress in Frankfurt am Main dazu Stellung. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO, begrüßt die Diskussion darüber, hält aber das Vorgehen der FDP nicht für richtig. „Einer solchen Entscheidung muss eine breite öffentliche Debatte vorangehen“. Weder eine Partei noch der Koordinationsverband DSO sollte da vorpreschen, so Rahmel.

Frank Ulrich Montgomery, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Ärztekammer und Vorsitzender des Stiftungsrats der DSO, wurde noch deutlicher. „Ich finde das Papier im höchsten Maße erschreckend, weil hier ärztliche Kollegen sehr oberflächlich über sehr komplexe Themen reden“, sagte er.

Das durchgestochene Positionspapier kommt maßgeblich aus dem Büro von Andrew Ullman, FDP-Abgeordneter und Medizinprofessor in Würzburg. Menschen dazu aufzufordern, anzukreuzen, ob der Hirntod oder der Herztod als Kriterium für eine Organspende herangezogen werden soll, sei völlig unverständlich, meinte Montgomery.

Dittmar: „84 Prozent der Menschen stehen der Organspende positiv gegenüber“

Seit Jahren stagnieren die Organspendezahlen in Deutschland auf niedrigem Niveau. Mehr als 8.000 Patienten warten auf eine Transplantation, viel mehr schaffen es gar nicht auf die Warteliste. Und Deutschland erhält seit Jahren über die europäische Koordinationsstelle Eurotransplant mehr Organe, als es selbst zur Verfügung stellt. Im Plenum der Redner auf dem Kongress herrschte deshalb Einigkeit darüber, dass eine Änderung der Organspende-Regelung kommen muss. Sabine Dittmar, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium und SPD-Bundestagsabgeordnete, verwies auf die Möglichkeit der Widerspruchslösung. „84 Prozent der Menschen stehen der Organspende positiv gegenüber. Wir müssen deshalb am Rädchen der Widerspruchslösung drehen“, sagte sie in ihrer Grußrede zu 40 Jahre Deutsche Stiftung Organtransplantation.

In den nächsten Wochen beginnt im Parlament die Orientierungsdebatte zu einem Gruppenantrag, den sie federführend mitinitiiert hatte. In der Vorbereitungsphase darauf hat sich nun vergangene Woche die FDP Gehör verschafft. In dem Entwurf, welcher der F.A.Z. vorliegt, fordert die Fraktion, den Tod nach Herzstillstand als Ursache für eine Organspende aufzunehmen. Der englische Fachbegriff lautet „Controlled Donation after Circulatory Determination of Death“ (cDCD). Es handelt sich also um die Feststellung des Todes, ausgelöst durch einen Herz-Kreislauf-Stillstand. In vielen europäischen Ländern ist das bereits Praxis, so etwa in Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Belgien, der Schweiz und Spanien.

Wie wird die Herztod-Regelung umgesetzt?

Im praktischen Alltag dieser Staaten kommen zwei Ursachen für die Organspende in Betracht. Wird ein plötzlicher Kreislauf-Stillstand festgestellt, so wird alles versucht, den Patienten über eine Reanimation wiederzubeleben. Bleiben diese Versuche erfolglos und hat der Patient verfügt, dass keine lebenserhaltenden Maßnahmen unternommen werden sollen, dann kommt die Organspende nach Herz-Kreislauf-Tod in Betracht. Zweiter Fall: Wird ein Patient wiederum mit einer Herz-Lungen-Maschine künstlich am Leben gehalten, kann ein Abschalten der Maschine ebenfalls die Organspende nach Herz-Kreislauf-Tod zur Folge haben. Die Herz-Lungen-Maschine übernimmt bei einem Funktionsausfall des Herzens die Pumpfunktion. Wenn die Angehörigen einer Spende zustimmen, wird die Herz-Lungen-Maschine abgestellt.

In beiden Fällen folgt eine medizinische Beobachtungszeit nach Feststellen des Herztods. Das Herz pumpt nicht mehr, es fließt also immer weniger sauerstoffreiches Blut durch die Organe. Das kann man durch die Sauerstoff-Sättigung überwachen. Fällt diese auf unter 70 Prozent, beginnt üblicherweise eine „No-Touch-Phase“, während der keine Interventionen am Patienten unternommen werden. Innerhalb dieser Zeit wird beobachtet, ob das Herz spontan wieder erwacht und erneut zu schlagen beginnt. In sehr seltenen Fällen ist das möglich. Danach gilt es als ausgeschlossen, dass der Patient wieder zurück ins Leben kehrt. Ein damit verbundener Funktionsausfall des Gehirns ist ebenfalls nicht mit dem Leben vereinbar. In diesem Moment wird der Organspende-Prozess eingeleitet.

Vorbehalte gegen den Herztod als Einschlusskriterium für eine Organspende kommen von Patientenvertretern wie der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Der Kritikpunkt: Beim Hirntod sei der Tod unumkehrbar, das gelte für den Herztod nicht. Die Deutsche Transplantationsgesellschaft hingegen „begrüßt ausdrücklich den Vorschlag“. Das Argument der Befürworter ist, dass der Herztod eine ebenso sichere Todesursache sei wie der Hirntod. Die Herz-Kreislauf-Todesursache in die Organspende einzubeziehen könne zudem die Spenderzahlen deutlich erhöhen.

Axel Rahmel gibt zu bedenken: „In Spanien haben wir 40 Spender pro eine Millionen Menschen. Das hatten wir aber auch vor der Einführung des Herztodes als Spendeursache“. Die Spenderzahlen haben sich dort also nicht erhöht. In Großbritannien und der Schweiz wird hingegen von einer Zunahme der Spenderzahlen durch Einführung des Herztodes als Spenderkriterium berichtet. Es sei also nicht so einfach, darauf eine klare Antwort zu finden. „Wir sollten stattdessen jetzt alle Anstrengungen unternehmen, innerhalb unserer Regelungen die Zahlen zu erhöhen“ so Rahmel. Hier sei auch beim Hirntod noch viel Potential.

Ob die FDP mit ihrem Vorschlag eine inhaltliche Diskussion erreichen wollte, darf bezweifelt werden. Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP, sagte auf Anfrage der F.A.Z.: „Wir haben bewusst auf den Entwurf konkreter Regelungen verzichtet. Konkrete Regelungen müssten in Gesprächen mit Fachgesellschaften und Experten entwickelt werden.“ Vergangene Woche wurde das Positionspapier in der Fraktionssitzung allerdings von der Tagesordnung genommen. Der Grund seien offene inhaltliche Fragen. Für Montgomery sei das Interesse der FDP klar. „Es geht hier darum, im Wahlkampf Aufmerksamkeit zu bekommen“. Er fordert zuerst ein fachliches Ringen, um angemessene Antworten auf die berichtigten Fragen finden zu können. Diese würden in den Fachgesellschaften seit Jahren geführt.



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