2025-02-14 21:21:00
Die Empörung ist dieser Tage in ganz Salzburg zu hören. Was der Wolfgang Porsche da vorhabe, das könne sich in der Stadt sonst niemand erlauben, sagt der Kellner eines beliebten Restaurants. Auch eine Stadtführerin kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen, als sie von der Stefan-Zweig-Villa erzählt, in der einst der österreichische Schriftsteller lebte und die seit ein paar Jahren im Besitz von Wolfgang Porsche ist, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Porsche AG. Denn der Milliardär möchte einen Tunnel bauen, um sich einen exklusiven Zugang zu seiner Villa auf dem Salzburger Kapuzinerberg zu schaffen. Das wurde kürzlich bekannt.
Der Einundachtzigjährige saniert die Immobilie gerade, die Arbeiten sollen im Frühling oder Sommer abgeschlossen sein. Porsche plant, dort mit seiner Familie einzuziehen, so die lokalen Medienberichte. Die Geschichte der Villa, oft auch Paschingerschlössl genannt, geht bis ins 17. Jahrhundert zurück.
Porsches geplanter Tunnel soll von einer Parkgarage wegführen, 500 Meter lang sein und am Ende Platz für neun Autos haben. Über einen Fußwegtunnel sollen dann die letzten Meter bis in die Villa zurückgelegt werden. Aktuell gelangt man zu der Immobilie über eine enge Straße, die für alle Autofahrer offen ist.
Die Rechte durch die Stadt Salzburg soll Porsche sich schon gesichert haben und 40.000 Euro für das Einfahrtsrecht über die bestehende Parkgarage bezahlt haben. Befürworter sehen in dem Projekt kein Problem, da es ohnehin unterirdisch ist und das Stadtbild optisch nicht verändert. Zum Bauprozess selbst sind noch keine finalen Entscheidungen bekannt. Die Partei Bürgerliste beanstandet, dass es sich um eine Sonderbehandlung für Superreiche handle.