2024-10-09 10:04:00
(Neuquén, 18 septembre 2024, Terre vivante).-Le secteur privé et les gouvernements du monde entier encouragent le commerce de ce qu’on appelle les certificats carbone. Cela a créé un marché dans lequel les entreprises promettent de compenser leurs émissions de gaz à effet de serre grâce à des projets absorbant le carbone. Les organisations de la société civile et les communautés concernées avertissent que cela ne profite pas à l’environnement et qu’au contraire, cela a des effets négatifs. Les solutions au réchauffement climatique. Le changement climatique fait référence au réchauffement de la terre provoqué par l’humanité (ou anthropique). Le changement actuel du climat mondial est principalement dû aux gaz dits à effet de serre tels que le dioxyde de carbone, le méthane et la vapeur d’eau. Le dioxyde de carbone, actif pour le climat, est principalement émis par la combustion de combustibles fossiles (méthane), notamment par l’agriculture, l’élevage et les décharges. La déforestation accroît le réchauffement climatique, tandis que la reforestation peut l’atténuer. Les conséquences du changement climatique sont la fonte des glaciers et l’élévation du niveau de la mer et, selon les régions, des tempêtes, des vagues de chaleur et des sécheresses de plus en plus violentes.
” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Klimakrise weisen damit in eine falsche Richtung.
Doppelte Chance für Unternehmen
Die Begriffe „Dekarbonisierung“, „Kohlenstoffneutralität“ oder „Netto-Null“ finden sich immer häufiger in politischen Reden und in der Werbung von Unternehmen, vom Bier bis zur „kohlenstoffneutralen“ Ölförderung. So stellte die Regierung von Neuquén, Argentinien, im Juli letzten Jahres das Programm Vaca Muerta Net Zero vor. Bei der Erdölgewinnung aus der Ölschiefer-Lagerstätte Vaca Muerta in Neuquén soll „Kohlenstoffneutralität“ erreicht werden. Dazu startete die Agrarindustrie 2019 das Argentinische Kohlenstoffneutralitätsprogramm. Im Jahr 2022 initiierten Forstunternehmen und Zellstofffabriken den Runden Tisch Waldkohlenstoff (jetzt: Argentinischer Runder Tisch Kohlenstoff, Mesa Argentina del Carbono). Immer geht es darum, Märkte zu schaffen, um die durch Treibhausgasemissionen, Landrodung oder Bodendegradation verursachten Umweltschäden zu kompensieren. Diese Märkte werden als Kohlenstoffmärkte bezeichnet. Privatwirtschaft und Staaten kaufen und verkaufen dabei Gutschriften, die jeweils einer Tonne Kohlendioxid entsprechen. Kohlendioxid ist einer der Hauptverursacher der Klimakrise. Die Unternehmen sehen darin eine doppelte Chance: Geld zu verdienen und sich als nachhaltig und umweltfreundlich darzustellen. Durch die Investition in ein Projekt, das Kohlenstoff bindet (sei es eine Baumplantage, Waldschutz oder regenerative Landwirtschaft) oder Emissionen reduziert (z. B. die Wiederverwendung von Abfall zur Energieerzeugung), versuchen die Unternehmen, den Schaden auszugleichen, den sie durch die Freisetzung von Treibhausgasen verursachen. Sie reduzieren nicht ihre Emissionen, sondern gleichen sie aus. Deshalb spricht man von Netto-Null: Die Firmen argumentieren, dass sie die Verschmutzung, die sie auf der einen Seite verursachen, auf der anderen Seite reduzieren.
Unzureichende Kompensierung und Betrug
Diese Märkte sind nicht neu, haben aber 2015 mit dem Pariser Abkommen, das auf der 21. UN-Klimakonferenz geschlossen wurde, an Dynamik gewonnen und werden als praktikable Lösung für die Klimakrise präsentiert. In den Gebieten, in denen es sowohl klimaschädliche Aktivitäten als auch Kompensationsgeschäfte gibt, beklagen die lokalen Gemeinschaften jedoch, das Gegenteil sei der Fall. Sie sprechen von mangelnder Information und Beteiligung sowie negativen Auswirkungen von Kompensationsprojekten. Europäische Medien wie The Guardian, Die Zeit und Follow the Money haben Betrugsfälle durch Unternehmen aufgedeckt, die Emissionsgutschriften zertifizieren. Sie wiesen nach, dass es sich bei einem Großteil um Phantomgutschriften handelt, die keine echten Kohlenstoffreduzierungen darstellen. Sozial- und Umweltorganisationen stellen die Idee der Kompensation ebenfalls in Frage. Sie sei nicht nur unwirksam, sondern verschärfe durch Ablenkung und Verzögerung wirksamer Maßnahmen die Klimakrise noch.
„Kohlenstoffneutrale“ Erdölgesellschaften
Vaca Muerta ist eines der größten unkonventionellen Öl- und Gasfelder der Welt und liegt in den Provinzen Neuquén, Río Negro, Mendoza und La Pampa. Die Förderung – die sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf Neuquén konzentriert hat – erfolgt durch ist eine Extraktionsmethode, bei der ein vertikaler mit Zement bedeckter Tunnel unter der Erde gegraben wird und die auch in Lateinamerika vermehrt angewendet wird. Mit hohem Druck werden große Mengen an Wasser injiziert, um Risse in der felsigen Basis zu erzeugen, die dann das Gas oder Öl freigeben. Das Wasser wird für gewöhnlich mit chemischen Produkten angereichert, um das Speichergestein durchlässiger zu machen und das Austreten der fossilen Brennstoffe zu erleichtern. Weltweit ist das Fracking-Verfahren relativ neu, weshalb auch die Risiken für Mensch und Umwelt bisher sehr wenig erfoscht sind. Umweltschützer waren vor Allem davor, dass der giftige, im Boden zurückbleibende Fracking-Cocktail über kurz oder lang durch Risse unkontrolliert in darüberliegende Grundwasserschichten eindringen wird.
” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Fracking oder Hydraulic Fracturing. Dabei werden große Mengen Wasser, Sand und Chemikalien eingebracht, um das tief liegende Gestein, das die Kohlenwasserstoffe enthält, zu zerstören und an die Oberfläche zu bringen. Als eine Folge der Arbeiten gibt es vermehrt Erdbeben. In Sauzal Bonito, einem Dorf mit etwa 200 Familien, wurden im Jahr 2021 bis zu 40 Beben in drei Tagen registriert. Die Fenster der Häuser gingen zu Bruch, die Wände bekamen Risse, und es kam zu Erdrutschen. Nördlich der Stadt, auf der anderen Seite des Flusses Neuquén, befindet sich das Ölfeld Fortín de Piedra. Es gehört Tecpetrol, einem Erdölunternehmen der Techint-Gruppe. Einem Bericht des Observatoriums für induzierte Seismizität (OSI) und der Stiftung für Umwelt und natürliche Ressourcen (FARN) zufolge gab es zwischen 2015 und 2023 mindestens 428 Erdbeben in Vaca Muerta.
Zusätzlich zu den Erdbeben leiden die Gemeinden, die in der Nähe von Fracking-Bohrungen leben, unter Ölaustritten, der Ausbreitung von Mülldeponien mit umweltschädlichen Abfällen und den Gasen, die aus den Entlüftungstürmen austreten. Vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise, die größtenteils durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird, investieren die Ölgesellschaften in Projekte, die sie als „nachhaltig“ bezeichnen.
Tecpetrol zum Beispiel kündigte ein Projekt an, mit dem das Abluftgas als Abfallprodukt für „Kryptomining“ verwendet werden soll: Mit dem Gas wird Energie für den Betrieb von Computern erzeugt, die Kryptowährungen „schürfen“. Das Projekt wird als „Digitale Abgasminderung“ bezeichnet. Dadurch konnte die Gasproduktion gesteigert werden, die andernfalls eingeschränkt worden wäre, da die Unternehmen aufgrund der Umweltschäden nur eine begrenzte Menge an Gas ablassen oder abfackeln dürfen.
Vista Energy, das Erdölunternehmen des ehemaligen Direktors des staatlichen Energieunternehmens YPF, Miguel Galuccio, versucht ebenfalls, sich als nachhaltig zu präsentieren. „Wir streben an, bis 2026 ein Unternehmen mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu sein“, heißt es auf der Website. Eines der Projekte sind CO2-Zertifikate für Kiefernmonokulturen, die in der Provinz bereits existieren. Das Ölunternehmen gab im Februar letzten Jahres die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens mit der Regierung von Neuquén bekannt. Es ist eines der Projekte, die Gouverneur Rolando Figueroa bei der Ankündigung des Programms Vaca Muerta Net Zero im vergangenen Juli erwähnte.
Die „Lösungen“ berücksichtigen nur die Unternehmensinteressen
Die betroffenen Gemeinden machen indes die Erfahrung, dass solche Ankündigungen keineswegs zur Reduzierung der Umweltschäden führen. „Die Dekarbonisierungspläne, die in Neuquén vorgestellt wurden, entsprechen den Interessen der Unternehmen. Die Regierungen machen sich den Wirtschaftsdiskurs zu Eigen. Sie fördern Lösungen, die nur den Unternehmen zugutekommen“, sagte Lefxaru Nawel, Anwalt und Mitglied der Die indigene Gruppe der Mapuche breitete sich historisch aus der Region der Araucanía im heutigen Chile nach Argentinien aus. In beiden Ländern kämpfen Mapuche-Gruppen heute um ihre Territorien und ihre Unabhängigkeit. Dabei kommt es immer wieder zu extremer, staatlich legitimerter Gewalt durch Polizeieinheiten und zu Kriminalisierung. Die Sprache der Mapuche ist das Mapudungun. Mapu heißt “Erde” oder “Land” und Che heißt “Menschen”.