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Avec un certificat de langue falsifié vers l’Allemagne

Avec un certificat de langue falsifié vers l’Allemagne

2024-07-02 17:52:12

Der Weg zu einem Visum für Deutschland ist lang und meist steinig, die Anforderungen hoch, die Rechtsvorschriften so zahlreich wie die nötigen Dokumente. Da kann es nicht überraschen, dass es Menschen gibt, die den Weg abzukürzen versuchen: Mit Betrug, so wie er nach Informationen der F.A.Z. bei der Beantragung von Visa in Beirut, der Hauptstadt Libanons, vorgekommen ist. Die zuständigen Stellen sind alarmiert, es gibt Strafanzeigen, es geht um eine dreistellige Zahl von Fällen.

Knapp zwei Millionen Visa haben deutsche Auslandsvertretungen im vergangen Jahr ausgestellt, die meisten davon Schengen-Visa, und etwa 400.000 sogenannte nationale Visa, die zu einem längeren Aufenthalt in Deutschland berechtigen. Facharbeiter sind darunter, aber auch oft der Nachzug von Familienmitgliedern.

Beim Familiennachzug ist eines der nötigen Dokumente, die Antragssteller bei deutschen Visastellen vorlegen müssen, ein Sprachnachweis. Das Zertifikat dafür, ausgestellt vom Goethe-Institut, wurde in Beirut in insgesamt 449 Fällen verfälscht. Den Vorfall bestätigte das Goethe-Institut der F.A.Z. Ein großer Teil davon trug später auch zur Erteilung von Visa bei. Bis schließlich einem Mitarbeiter in der Visastelle der Botschaft in Beirut ein Fehler bei einem Zertifikat auffiel.

Nötig für den Familiennachzug ist der Sprachnachweis auf der „Kompetenzstufe A1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen“, wie es auf eine Internetseite des Auswärtigen Amtes heißt. Dazu gehöre, dass man vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze verstehen und verwenden könne, nach dem Weg fragen, oder einkaufen zum Beispiel. Ein bisschen Schreiben soll man auch können, heißt es weiter, zum Beispiel den eigenen Namen und die Adresse auf Behördenformularen.

In 245 Fällen irreguläre Einreise nach Deutschland

Lange fiel das nicht weiter auf. Die Zertifikate waren nach außen schließlich echt, nur ihre Besitzer hätten sie nie erhalten dürfen. Mit den Sprachzertifikaten hatten die Antragsteller ein wichtiges Puzzleteil gesammelt für den Visumantrag. Nach Informationen der F.A.Z. sollen mit solchen Zertifikaten auch zahlreiche Visa erteilt worden sein, in 245 Fällen erfolgte demnach mit den zu Unrecht erlangten Visa auch die Einreise nach Deutschland. Die Antragssteller müssen zwar auch persönlich vorstellig werden, doch lief für viele offensichtlich alles glatt. Bis im März dieses Jahres schließlich einem Sachbearbeiter der Visastelle ein Fehler bei einem Zertifikat auffiel.

Die Mitarbeiter der Visastellen des Auswärtigen Amts werden lange ausgebildet, schon weil der Weg zu Visa so steinig und die Rechtsvorschriften so zahlreich sind – und doch der Wunsch bei vielen Menschen so ausgeprägt ist, in Deutschland zu leben, zu arbeiten, zu studieren, oder schlicht zu ihrer Familie reisen zu wollen. Ein wichtiger Teil der Arbeit in den Visastellen ist es, bei den zahlreichen Dokumenten und Daten die Kohärenz und Plausibilität zu prüfen: Sind die Namen überall gleich, passen die Daten bei den Arbeitsnachweisen zu jenen in den Zeugnissen? Ist das nicht so, kann das ein Hinweis auf einen Betrugsversuch sein.

Auch bei Sprachzertifikaten sind schon Fälschungen aufgefallen, meist waren es plumpe Versuche. Die Kanäle zwischen den Visastellen und den Goethe-Instituten vor Ort sind kurz, um so etwas im Zweifelsfall zu prüfen. „Die Zusammenarbeit des Goethe-Instituts mit den Visastellen der Botschaften weltweit sowie mit der Zentrale des Auswärtigen Amts ist eng und vertrauensvoll“, teilt das Goethe-Institut mit. So etwas wie in Beirut kannte man aber noch nicht.

Routinemäßige Echtheitsanfragen durch deutsche Botschaften beim Goethe-Institut gibt es auch, wenn das Sprachniveau der Antragsteller offensichtlich nicht mit dem Zertifikat übereinstimmt. Eine solche Anfrage gab es im März dann auch von dem Botschaftsmitarbeiter beim Goethe-Institut. Dort wurde das Zertifikat als nicht gültig identifiziert. Schnell stieß man auf Unstimmigkeiten in den Datenbanken, es gab einen Doppeleintrag. Der Betrug war aufgeflogen. „Wir gehen davon aus, dass zwei Mitarbeitende mit krimineller Energie zusammengearbeitet haben und so die Sicherheitsschranken des Goethe-Instituts umgehen konnten“, sagt Katrin Sohns, Sprecherin des Goethe-Instituts. Sie verweist auf laufende Ermittlungen.

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Auswärtiges Amt: Nehmen Betrugsversuche sehr ernst

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts teilt auf Anfrage mit: „Wir verdanken es den aufmerksamen Mitarbeitenden an der Botschaft Beirut, dass Betrugsfälle bei der Ausstellung von Sprachzertifikaten im Goethe-Institut Beirut aufgedeckt werden konnten.“ Dabei habe das mit dem Goethe-Institut etablierte Sicherheits- und Verifikationsverfahren gegriffen. „Wir nehmen Betrugsversuche in Visaverfahren sehr ernst und gehen Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten in jedem Einzelfall sofort und umfassend nach.“

In der Zentrale des Goethe-Instituts war man sofort alarmiert. Ein Krisenstab wurde eingerichtet. In Beirut hielt die Visastelle alle laufenden Verfahren an. Das Goethe-Institut identifizierte die zwei Mitarbeiter als mutmaßliche Betrüger, es waren zwei lokale Angestellte mit deutschem und libanesischen Pass. Der Krisenstab in München prüfte alle Ergebnisbögen aus Beirut bis zurück zum Februar 2023 einzeln, so fand man die 449 manipulierten Sprachprüfungen, die meisten davon für das Level A1. Die Botschaft erhielt eine grüne Liste mit Namen, bei denen die Sprachzertifikate zu recht erteilt wurden und der Visaprozess fortgesetzt werden konnte. Auf der roten Liste landeten die Antragssteller mit zu unrecht ausgestellten Zertifikaten.

Die mutmaßlichen Betrüger arbeiten nicht mehr für das Goethe-Institut

Im Fall der mehr als 200 bereits erfolgten Einreisen, die meisten davon als Familiennachzug, wurden die zuständigen Innenbehörden vom Auswärtigen Amt informiert. Was mit diesen Personen passiert, blieb zunächst offen. Die Ausländerbehörden könnten ihnen theoretisch die Aufenthaltstitel entziehen, heißt es in Berlin. Es wäre aber auch denkbar, dass betroffene Personen in Deutschland ihre Sprachprüfung nachholen könnten – aber dann auch bestehen müssten.

Die beiden mutmaßlichen Betrüger arbeiten nicht mehr für das Goethe-Institut, die Institution hat gegen sie Strafanzeige wegen Urkundenfälschung erstattet. „Wir bedauern sehr, dass an einem Goethe-Institut Prüfungsergebnisse in der Datenbank über zwei Accounts verfälscht wurden und Menschen auf dieser Grundlage unrichtige Sprachzertifikate erhalten haben, die diese in Visumverfahren vorgelegt haben“, sagt Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts. „Regelgerecht durchgeführte und zertifizierte Sprachprüfungen sind ein wichtiger Bestandteil der rechtsstaatlichen Rahmenbedingungen für die Erteilung von Visa und wir als Goethe-Institut müssen dies gewährleisten.“

Für das Goethe-Institut ist der Fall heikel, Debatten über Einreisen nach Deutschland und vermeintliche oder tatsächliche Visa-Skandale werden politisch schnell hitzig. Man habe den Vorfall von Anfang an sehr ernst genommen, heißt es. Die technische Lücke sei schnell geschlossen worden. Der Krisenstab in der Zentrale hat sich daher nicht nur die Fälle in Beirut angeschaut, im Jahr 2023 hat man dort etwa 15.000 Zertifikate ausgegeben, weltweit gab es allein auf dem Niveau A1 112.000 Prüfungen.

An 18 Standorten wurden in den vergangenen Monaten Stichproben durchgeführt, die Sicherheit der Systeme und Datenbanken von Sprachprüfungen und der internen Abläufe seien einer „unabhängigen Auditierung“ eines externen Compliance-Teams unterzogen worden. „Die bisherigen umfänglichen Untersuchungen haben keine Hinweise auf ein systemisches Versagen der globalen Sicherheitsarchitektur des Prüfungswesens im Goethe-Institut ergeben“, teilt das Institut auf Anfrage mit.



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