Beaucoup vivent encore sous des tentes

2024-09-08 21:06:20

Auch nach einem Jahr leben viele noch in Zelten oder Containern. Das Erdbeben, das ihre Häuser zerstörte, hatte die meisten Menschen in der Nacht zum 9. September 2023 im Schlaf überrascht. Fast 3000 Tote waren am 8. September in der Region von Al­Haouz südwestlich von Marrakesch zu beklagen, dazu mehr als 5000 Verletzte. Es war Marokkos schwerstes Erdbeben seit mehr als einem halben Jahrhundert. Fast 60.000 Gebäude in rund 6000 Ortschaften wurden zum Teil oder vollständig zerstört, der größte Teil in Höhen­lagen zwischen 1500 und 2300 Metern.

Der Wiederaufbau kommt jedoch nicht so schnell voran, wie sich viele Bewohner das wünschten. Die unwegsame Berggegend war schon vor der Katastrophe eine der ärmsten Regionen des Königreichs, jahrzehntelang wurde sie vernachlässigt. Das Beben zerstörte keine großen Städte wie zuvor 2023 in der Türkei, sondern entlegene, oft von Berbern bewohnte Dörfer, deren Einwohner in der marokkanischen Politik kaum Stimme und Gewicht haben.

„Viele Kinder haben keinen vollständigen Impfschutz“

Derweil nahmen auch die Fälle von Masern nahmen zu. „Nach der Corona-Pandemie und dem Erdbeben haben viele Kinder keinen vollständigen Impfschutz mehr“, sagt Álvaro Paz Martin. Noch immer lebten zahlreiche Familien in ­Zelten, die jetzt für einen zweiten Hochgebirgs­winter vorbereitet werden müssten – nach der Hitze könnten aber erst einmal die für die kommenden Monate vorhergesagten starken Regenfälle das Risiko von Erdrutschen erhöhen.

In den ersten Monaten war es für die DRK-Helfer und ihre marokkanischen Kollegen zunächst um Nothilfe gegangen – die Menschen brauchten ein Dach über dem Kopf. Der schwere Zugang zu den abgelegenen Dörfern erschwert aber bis heute die dringend nötige Unterstützung. „Es dauerte in einigen Fällen Wochen, bis große Felsen auf dem einzigen Zufahrtsweg weggeräumt werden konnten“, sagt Álvaro Paz Martin. Zusammen mit dem Marokkanischen Roten Halbmond versucht das DRK nun, die Widerstandsfähigkeit der ­Gemeinden in den Bergen zu verbessern und dazu beizutragen, deren Beziehungen zu den lokalen Behörden zu stärken. Die Einwohner wüssten selbst am besten, was sie am nötigsten brauchen, sagt der DRK-Delegierte. „Die betroffenen Menschen haben sich bestmöglich geschützt und versorgt, sich in ihren Gemeinden untereinander beigestanden. Das ist beeindruckend, und da setzen wir an“, sagt Álvaro Paz Martin.

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Viele Menschen eilten zur Hilfe

Bei den DRK-Partnern beim Marokkanischen Halbmond heißt es, die Zerstörungen seien immens gewesen, aber Gleiches gelte für die Hilfsbereitschaft nach dem Beben. Viele Marokkaner im In- und Ausland eilten damals zur Hilfe. In den ersten Tagen waren zeitweise so viele Privatfahrzeuge im Atlas-Gebirge unterwegs gewesen, dass professionelle Rettungsmannschaften und Militärtransporter Schwierigkeiten hatten, noch durchzukommen.

Unter der Leitung von König Mohamed VI. wurde ein Krisenstab gebildet. Auch der Monarch, der selbst das ­Katastrophengebiet im Gebirge nie besuchte, spendete für einen Sonderfonds, in den knapp zwei Milliarden Euro eingezahlt wurden. Die Region soll nicht nur wieder aufgebaut, sondern ihre ­Infrastruktur soll in den nächsten fünf Jahren auch modernisiert werden. Dafür will der Staat 120 Milliarden Dirham ­bereitstellen – umgerechnet gut elf Milliarden Euro.

Bislang erhielten 97 Prozent der Haushalte nach Angaben der Regierung staatliche Wiederaufbauhilfe. Mehr als 63.000 Familien bekamen eine monatliche staatliche Unterstützung von umgerechnet gut 200 Euro. Gleichzeitig fließen umfangreiche Hilfsgelder aus dem Ausland, auch aus Deutschland. Anfangs hatte Marokko nur Nothilfeangebote aus Spanien, Qatar, Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten angenommen. Zuletzt genehmigte die Europäische Investitionsbank im Juli 2024 ein Darlehen in Höhe von einer Milliarde Euro. Damit sollen vor allem Straßen, Schulen und Krankenhäuser wiederhergestellt werden.

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Aber das Registrieren der Schäden in den abgelegenen Orten erwies sich als schwierig und langwierig. Vielen Familien fehlten schlicht die nötigen Dokumente. So konnten laut Regierung nach einem Jahr nur rund 1000 Familien ihre Häuser wieder bewohnbar machen.



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