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« Chasse aux plantes du Nouvel An » : chasse aux plantes le jour de l’An

by Nouvelles

2025-01-01 16:23:00

Am Neujahrstag fühlt man sich traditionell schlecht. Entweder weil man zu wild gefeiert hat oder weil man auf keiner Party eingeladen war.

Beginnt das neue Jahr mit einem Kater, quälen neben Kopfweh Gewissensbisse: Hat man das wirklich gestern gesagt? Warum nur hat man so viel Sekt getrunken?!

Vor Peinlichkeiten schützt auch ein ruhiges Silvester daheim nicht. Wenn um Mitternacht Gruppenfotos mit Neujahrsgrüßen auf dem Handy eintrudeln, setzt der Schmerz des Ausgeschlossenseins ein, wie wenn man im Sportunterricht als Letzter in die Mannschaft gewählt wurde.

Hobbygärtner tragen eine zusätzliche emotionale Last: Wer böllert, jagt nicht nur Wildtieren Todesangst ein, sondern beschert auch seinen mühsam gehegten Apfelbäumen, Rosensträuchern und Gemüsebeeten eine Überdosis Feinstaub.

Glücklicherweise gibt es einen Weg, mit dem Naturliebhaber am Neujahrstag Karmapunkte und Frühlingsgefühle sammeln können: eine Neujahrspflanzenjagd. Man zieht rund um den 1. Januar los und zählt die Pflanzen, die schon blühen.

Niederlande: Identität dank Marihuana

Das moderne Pflanzenjagen geschieht in friedlicher Absicht. Moralisch fragwürdiger waren die Pflanzenjäger in den vergangenen Jahrhunderten unterwegs. Die waren praktisch botanische Sklavenhändler.

Sie schipperten um die Welt und verschleppten exotische Gewächse aus deren sonniger Heimat, um sie hierzulande in tristen Gewächshäusern einzupferchen.

Alexander von Humboldt haben wir so die Dahlie zu verdanken, und ohne das Tulpenfieber im 17. Jahrhundert wäre die einzige identitätsstiftende Pflanze der Niederländer heute Marihuana. Besonders räuberisch waren einst die Briten – sie haben unter anderem Forsythien, Rhododendren und die Douglasie nach Europa gebracht.

Vielleicht plagen die Botanical Society of Britain & Ireland Schuldgefühle, und deswegen organisiert sie seit 2012 den „New Year Plant Hunt“. England ist Vorreiter, doch auch in Hamburg gibt es eine Neujahrspflanzenjagd.

Maximal drei Stunden lang spaziert man umher und dokumentiert online alle blühenden Blumen, Sträucher und Bäume in der freien Natur. So entsteht ein Register, in dem man schwarz auf weiß sehen kann, wie durcheinander die Natur geraten ist. 2024 blühten mehr als die Hälfte der gefundenen Gewächse in England zu spät und jedes vierte zu früh.

In Hamburg kämpfte man vergangenes Jahr mit erschwerten Bedingungen – mancherorts lag Schnee. Die am häufigsten gezählte Blüte ist allerdings auch nur ein interessanter Fund, wenn sie durch eine Schneedecke ragt: das Gänseblümchen. Zudem zählte man auffällig viele Haselblüten und Löwenzahn.

Diese Gewächse führen auch in Großbritannien die Hitliste der Silvester-Blüher an. Unbekanntere, wie das zartrosa Ruprechtskraut und der lilafarbene Persische Ehrenpreis, schafften es jedoch ebenso in die Top 20. Sie denken bei einem Persischen Ehrenpreis an Moneten? Keine Sorge, meist genügen Fotos der blühenden Pflanzen.

Unwissenheit ist also keine Ausrede: Runter von der Couch, rein in die städtische Grünfläche! Gegen einen Kater wirken der eisige Nieselregen und das Krabbeln im Gebüsch sicher Wunder. Wer nicht in Hamburg oder England wohnt, könnte in der Heimatstadt eine eigene Neujahrspflanzenjagd initiieren. In England haben 2024 mehr als 3300 Menschen teilgenommen, die 629 Spezies identifiziert haben. Dem gilt es Konkurrenz zu machen. Allerdings ist dort explizit gestattet, die Jagd zum Teetrinken zu unterbrechen. In Norddeutschland wäre ein ähnliches Konzept mit Teepunsch oder gleich purem Korn denkbar. Das würde die Zahl der Pflanzenjäger steigern und die Laune am Neujahrstag heben.



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