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Comment Donald Trump met en danger la lutte contre le VIH et le sida

by Nouvelles

2025-02-13 21:25:00

Es ist kaum ein halbes Jahr her, da mahnte die damalige Präsidentin der Internationalen Aids-Gesellschaft (IAS) im Zuge der Welt-Aids-Konferenz vor dem „politischen Klima“, das Durchbrüche im Kampf gegen HIV bedrohe. Zwar gebe es an­gesichts wissenschaftlicher Fortschritte Grund zum Feiern, sagte die Australierin Sharon Lewin. Doch überall auf der Welt stellten „rückschrittliche Politik“, Fehlinformationen und schwindendes Vertrauen eine Gefahr dar. „Wissenschaft findet nicht in einem Vakuum statt.“

Sechs Monate später, Ende Januar dieses Jahres, fror ein Erlass des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump ­vorübergehend sämtliche Auslandshilfen ein – und damit auch das Geld für das sechseinhalb Milliarden Dollar umfassende HIV- und Aids-Hilfsprogramm PEPFAR, das laut amerikanischem Außenministerium seit 2003 etwa 26 Millionen Menschen das Leben gerettet hat.

Millionen könnte Zugang zu lebensrettenden Medikamenten verwehrt werden

Einige Tage später gehörte das Programm zu denjenigen, die ihre Arbeit mit Ausnahmegenehmigungen wieder aufnehmen durften. Doch seither liegen die Projekte in vielen Ländern immer noch brach: Mail- und Bankkonten sind nicht zugänglich, Rechnungen werden nicht ­bezahlt, laufende Ausgaben können nicht gedeckt werden. Viele Angestellte bei der amerikanischen Entwicklungshilfe USAID, die Trump zerlegen will, sind für Partner nicht mehr zu erreichen und ­bangen selbst um ihre berufliche Zukunft. „Die Verwirrung bleibt“, hieß es jüngst von der International Aids Society. Demnach laufen 20 Millionen Menschen Gefahr, keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten mehr zu haben.

So gelten die Ausnahmen etwa nicht für die Ausgabe der sogenannten PREP-Medikamente, die Hochrisikogruppen vor einer Infektion schützen können. Allein schwangere oder stillende Frauen könnten weiterhin versorgt werden. Die amerikanische Hilfsorganisation AVAC spricht von einem „Todesurteil für Tausende“, die dem Risiko einer HIV-Infektion ausgesetzt ­seien. Laut den Vereinten Nationen stirbt dieser Tage immer noch eine Person pro Minute an Aids, etwa 40 Millionen sind mit HIV infiziert.

Das amerikanische PEPFAR-Programm wiederum ist für mehr als 90 Prozent aller neu begonnenen PREP-Einnahmen auf der Welt verantwortlich. Ein Schritt, den das Programm selbst in einem Bericht Ende 2024 noch als Weg zu einem „möglichen Ende von HIV und Aids als Gefahr für die öffentliche Gesundheit“ bezeichnete. ­Allein im vergangenen Jahr wurden zweieinhalb Millionen Menschen zum ersten Mal mit einer PREP versorgt.

Eines der erfolgreichsten Projekte der amerikanischen Auslandshilfe

Als der damalige amerikanische Präsident George W. Bush das Programm 2003 aus der Taufe hob, das bis heute von Republikanern wie Demokraten als eines der erfolgreichsten Projekte der amerikanischen Auslandshilfe angesehen wird, war die Situation mit HIV und Aids so schlimm wie nie zuvor. Auf der ganzen Welt infizierten sich in jenem Jahr etwa fünf Millionen Menschen mit dem Virus, drei Millionen starben infolge einer Aids-Erkrankung, die meisten von ihnen in Subsahara-Afrika. Dort hatten damals ­weniger als 50.000 Menschen Zugang zu HIV-Behandlungen. Der damalige Direktor des Hilfsprogramms der Vereinten Nationen mahnte, es sei „ziemlich offensichtlich“, dass die globalen Bemühungen im Kampf gegen die Epidemie „völlig unzureichend“ seien.

Heute hat PEPFAR nach eigenen Angaben mit seiner Arbeit 26 Millionen Leben in mehr als 50 Ländern ge­rettet und knapp acht Millionen Säuglinge davor bewahrt, mit dem Virus geboren zu werden. Der amerikanische Einfluss wird außerdem anhand einer Zahl klar, welche die stellvertretende Direktorin des UN-Programms UNAIDS, Christine Stegling, Anfang ­Februar hervorhob: Die Vereinigten Staaten stellten HIV-Medikamente für 20 Millionen Infizierte auf der ganzen Welt bereit. Rund 70 Prozent der Aids-Hilfen werden von den Vereinigten Staaten bezahlt. Die Vereinten Nationen hoffen nun, dass die Regierungen der jeweiligen Länder einspringen und die bestehenden Programme unterstützen.

Trumps Entscheidung hat einen Schock ausgelöst

Doch Fachleute befürchten nach dem teilweisen Rückzug der amerikanische ­Regierung einen Rückschlag im Kampf gegen HIV und Aids. Stegling äußerte auf einer Pressekonferenz, man sei vor allem besorgt, dass der Fokus künftig auf der Behandlung liege anstatt auf vorbeugenden Maßnahmen. Die Entscheidung habe einen Schock ausgelöst – jetzt müsse man sehen, wie sich mit den bestehenden Bedingungen arbeiten lasse. Doch die Pro­gnosen sind düster: UNAIDS sagt in Bezug auf Aids-Todesfälle einen Anstieg von 400 Prozent voraus, sollte PEPFAR in den kommenden Jahren nicht weiter finanziert werden.

In der Praxis geht es nicht nur um das Verteilen von Medikamenten, sondern auch um Aufklärung und Vertrauen der Menschen, sich angesichts eines noch immer schambehafteten Themas an solche Anlaufstellen zu wenden. Zu den zunächst eingestellten Dienstleistungen gehört ­jedoch auch die Familienberatung für Infizierte. In Südafrika, einem der größten Empfänger von PEPFAR-Hilfen, haben viele Anlaufstellen ihre Türen auch nach den Ausnahmegenehmigungen nicht ­wieder geöffnet.

Das Projekt „Engage Men’s Health“ ­etwa, das in mehreren südafrikanischen Städten HIV-Tests anbietet, Aufklärungsarbeit leistet und Medikamente verteilt, verweist auf seiner Website auf reguläre Ärzte, es tue ihnen „aufrichtig“ leid. Der Gesundheitsminister des Landes sagte nach der Entscheidung der Trump-Regierung, die Welt sei vor den Kopf gestoßen. Das Africa Center for Health Systems and Gender Justice berichtete vergangene ­Woche, knapp 300 Organi­sa­tio­nen in elf Ländern in Subsahara-Afrika hätten ihre Dienste eingestellt oder Menschen für bestimmte Behandlungen abgewiesen.

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