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Comment est décoré le carrosse de la Reine Rose

by Nouvelles

2024-07-19 22:40:41

Gut sechs Stunden Arbeit liegen hinter den 15 Männern und Frauen, da ruft Kathleen Papenfuß in die Runde in einer Lagerhalle am Ortsrand von Steinfurth: „Die Rosen sind fertig.“ Eben noch haben sie und Emily Bingel die letzten roten Rosenköpfe aus einer flachen Plastikkiste gefischt und mit einem gerade verlaufenden Draht versehen. „Direkt in den Kelch und nicht ganz durch, so, dass er hält“, beschreibt Bingel die Übung. Wie viele Rosen an diesem Freitag schon durch ihre Hände gegangen sind – wer mag sie zählen? Klar ist: Die roten Rosenköpfen müssen noch an die stilisierte Blüte oben auf dem Prunkwagen der Rosenkönigin gesteckt werden. „Das machen wir heute Abend“, sagt Sascha Pfeiffer. Bis dahin kommen die präparierten Rosenköpfe ins Kühlhaus neben der Halle. Schließlich sollen sie schön frisch bleiben.

Gegen sieben Uhr sind er und seine Mitstreiter aufs Feld gefahren und haben Tausende Rosenköpfe geschnitten. Trotz der morgendlichen Kühle eine schweißtreibende Angelegenheit. Pflücken, vorsichtig in die Kiste legen, die Kisten zum Transporter tragen – und zwischendurch immer wieder bücken, das geht auf den Rücken. Drei Stunden lang haben sie Rosen gepflückt und sind dann für den zweiten Teil der Arbeit in die Lagerhalle gefahren. Papenfuß, Bingel und für den Laien überraschend viele Männer aus dem Ort bestücken den Prunkwagen mit Blütenköpfen. Mit gelben und roten und zweifarbigen.

Kleid in der Farbe der Rose namens Grande Amore

Sascha Pfeiffer hat über allem ein wachsames Auge und packt kräftig mit an. Der 52 Jahre alte schlanke freundliche Mann ist Kälteanlagenbauer mit Meisterbrief, von Haus aus Steinfurther und Vorsitzender des Korsos. Sein Team vom Korsoausschuss kümmert sich um den Wagen der Rosenkönigin und ihrer Vorgängerinnen. Als Mann vom Ort kennt er sprichwörtlich das halbe Dorf und mehr Leute. Doch die amtierende Rosenkönigin ist ihm besonders vertraut: Monarchin Nikola heißt mit Nachnamen Pfeiffer und ist seine Tochter. Nikola ist vor einem Jahr zur Nachfolgerin von Saskia Felver gekrönt worden. Bis nächstes Jahr wird sie das Rosendorf repräsentieren.

Auf frühen Fotos trägt sie ein von schmalen Trägern gehaltenes, schulterfreies und mit floralen Ornamenten verziertes langes Kleid. Die Farben der Rosen im Bukett changieren. Das Kleid aber strahlt in Rot und ist der Farbe der Rose namens Grande Amore nachempfunden. Wer Rosenkönigin werden will, braucht eine enge Beziehung zu diesem Dorf. Nikola Pfeiffer kann eine solche Beziehung leicht vorweisen: Sie ist in Bad Nauheim geboren. Sie wohnt in Steinfurth – „schon immer“, wie sie hervorhebt. Vor gut einem Jahrzehnt begleitete sie als Rosenprinzessin die damalige Regentin. Eine typische Karriere für eine Rosenkönigin. Die aktuellen Prinzessinnen heißen Hannah und Julia.

Auf dem zentralen Prunkwagen fahren außer der Königin auch ihre beiden Prinzessinnen mit; die meistens um die zehn Vorgängerinnen bekommen einen eigenen Wagen, wie Sascha Pfeiffer sagt. Er habe alle noch lebenden früheren Steinfurther Monarchinnen eingeladen – wie viele es dieses Mal am Festsonntag sein werden, wird sich weisen. Der Umzug beginnt um 14 Uhr. Nikola und ihre kleinen Assistentinnen haben die Nummer 53.

Bis ein Prunkwagen rollen kann, vergehen viele Wochen mit vorbereitenden Arbeiten. Zu beantworten ist nach den Worten des Chefs die grundsätzliche Frage: Schaffen wir das? Zweitens muss ein Motto gefunden werden, so wie bei Fassenachtswagen auch. Manche Wagen bauen Steinfurther Rosenfreunde von Grund auf neu, andere bauen sie teilweise um. Aber einfach einen schon bekannten Wagen wieder auf die Runde mit den alles in allem 60 Zugnummern schicken? Kopfschütteln. „Das gibt es nicht. Wir möchten originell sein“, sagt Pfeiffer.

„Ohne Vereine kein Korso und ohne Korso kein Rosenfest“

Im Ausschuss steht ihm eine vielfältig begabte Truppe zur Seite. Einer macht den Ablaufplan, andere sind an der Organisation beteiligt, wieder andere fertigen den Wagenaufbau.

Neun Vereine fahren mit Prunkwagen, jeder von ihnen braucht mindestens ein Dutzend engagierter Mitglieder, um die Arbeit für den Korso zu stemmen, wie Pfeiffer schätzt. So kommt er auf mehr als 200 tatkräftige Steinfurther und Hunderte helfender Hände. Buchstäblich das halbe Dorf eben. „Sonst wäre das nicht möglich“, sagt Pfeiffer und fügt hinzu: „Ohne die Vereine kein Korso und ohne Korso kein Rosenfest.“

Bis zum Korso wartet auf Pfeiffer, seine Ausschusskollegin Papenfuß und die anderen Mitstreiter aus der Runde noch eine Menge Arbeit, die sie sich mit Helfern aus dem Ort teilen. Denn gegen 13.15 Uhr ist der Prunkwagen von Nikola nicht annähernd zur Hälfte geschmückt. So müssen die Seiten noch bestückt werden. Den Namen der Königin und die Jahreszahl 2024 werden die Rosenfreunde jeweils mit Blüten abstecken. Das Wappen des Rosendorfs nicht zu vergessen. Es wird zum ersten Mal den Wagen schmücken.

20.000 bis 25.000 Blütenköpfe werden zum Schluss in dem Gefährt stecken, wenn die Rosenkorso-Besucher es am Sonntag sehen. Zuvor geht es für die Helfer zur Eröffnung des Fests und danach bis in den späten Abend hinein wieder in die Lagerhalle.

Avec cortège, marché, spectacle et ruban rose

Zum 48. Mal heißt Steinfurth an diesem Wochenende die Besucher zum Rosenfest willkommen. Der Stadtteil von Bad Nauheim nennt sich selbst das Rosendorf – ein Schild an der A5 kündet ebenfalls davon. Das Dorf erwartet Abertausende Gäste nicht nur aus Hessen. Als Schirmherren haben die Veranstalter dieses Mal Markus Zeiler, den Gartendirektor der im Bodensee gelegenen Insel Mainau, gewonnen. Bürgermeister Klaus Kreß (parteilos) schwärmt, Zeiler verleihe dem Fest einen besonderen Glanz. Steinfurth legt sich richtig ins Zeug. Es gibt eine Schau mit einigen Hundert Rosensorten, ein Rosenband verbindet Festplatz, Rosensaal, Rosenmuseum und Rosenkirche miteinander, ein Markt im Ortskern bietet Mitmachaktionen, Verkaufsstände, Musik und Kulinarik. Dazu gibt es ein Weindorf an der Wetter und auf dem Festplatz ein Unterhaltungsprogramm für alle Besucher. Jeder Festtag klingt im Rosenzelt mit einem Konzert aus. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Das gilt aber nicht am Sonntag für die Angebote im Rahmen des Rosenbands und auf dem Festplatz. Denn am Sonntag rollt der Rosenkorso als Höhepunkt der Festtage durch das Dorf, das zu diesem Zweck abgesperrt ist. Ein Festticket, das auch zum Eintritt zu Rosenschau und Rosenmuseum an allen Festtagen sowie dem Rosenkorso am Sonntag, berechtigt, kostet zwölf Euro pro Person. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rosenzelt ist frei. Nur wer ein Festticket besitzt, darf am Sonntag den Korso sehen. Wer nur das Rosenmuseum und die Rosenausstellung besuchen will, kann dies am Samstag mit einem Zehn-Euro-Kombiticket tun.



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