2025-02-12 21:10:00
Cristiano Ronaldo ist kürzlich 40 Jahre alt geworden. Er gratulierte sich selbst mit einem kleinen Kompliment im spanischen Fernsehen: „Ich bin der beste, der kompletteste Spieler aller Zeiten“, sagte er, gewohnt bescheiden. Ein paar Videoclips aus seiner Zeit in Lissabon, Manchester, Madrid und Turin gab es später auch noch zu sehen.
Fast wären auch Bilder aus Frankfurt dazugekommen. Im Sommer 2022 – die Eintracht hatte sich gerade für die Champions League qualifiziert – boten Mittelsmänner Cristiano Ronaldo dem Klub an, das erzählte der Frankfurter Sportvorstand Markus Krösche in dieser Woche im Podcast „Phrasenmäher“.
„Willst du mich veräppeln?“
Ronaldo, 38 Jahre alt, suchte einen Klub, bei dem er weiter im wichtigsten europäischen Wettbewerb spielen konnte. Also klingelte einer seiner Vertrauten bei Eintracht-Vorstand Axel Hellmann durch und schickte ihm gleich einen Plan mit, wie der fünfmalige Weltfußballer zu bezahlen sei. „Willst du mich veräppeln?“, fragte Krösche, als ihm Hellmann davon erzählte. Aber es stimmte.
Die Eintracht und Ronaldo, es wäre ein „perfect match“ gewesen, wie es in der Liebe heißt. Schließlich ist Frankfurt der Ort, an dem er vor fast 20 Jahren die größte Bühne betrat. 2006 erzielte Ronaldo hier per Elfmeter sein erstes WM-Tor, nachdem ein gewisser Luís Figo über das Bein eines Iraners gehopst war. Ronaldo schoss hart ins linke obere Eck. Und weil es seine erste Weltmeisterschaft von fünfen war, und noch dazu sein erster Treffer, fiel er auf die Knie und schrie in den Himmel.
18 Jahre und Hunderte Siuu-Jubel später (Ronaldo springt in die Luft, dreht sich und schreit laut „Ja“) spielte er bei der Europameisterschaft 2024 wieder in Frankfurt. Er schoss wieder einen Elfmeter, aufs gleiche Tor, ins andere Eck – der Torwart hielt. Ronaldo schaute hoch zu seiner Mutter, die auf der Tribüne weinte. Da kamen dem Weltstar selbst die Tränen. Ein Bild, das um die Welt ging.
Ein bisschen zu groß für die kleine Eintracht
Was für schöne Bilder hätte es in Frankfurt noch geben können! Ronaldo, wie er vom Flughafen in die Welt jettet. Ronaldo, wie er in den Edellokalen der Stadt mit Christine Lagarde über die europäische Geldpolitik streitet. Oder mit dem Rapper Haftbefehl die neuesten Werke der portugiesischen Hip-Hop-Szene interpretiert.
Jeden Mittwoch wäre die Frankfurter Nachbarschaft im Hause CR7 zu vergleichenden Apfelweinstudien geladen gewesen – schließlich zählt der Arrebita-Schoppen, gereift in Madeira-Weinfässern, zu den edelsten Tropfen Europas. Und ein paar Kilometer den Main und Rhein runter wäre die portugiesische Community in Mainz aus dem Jubeln nicht herausgekommen.
Jammerschade, dass es dazu nicht gekommen ist. „Wir hatten keine Chance“, gestand Krösche. Der Manager fragte in Turin nach, was mit einem Klub passiert, wenn der Superstar ankommt. Selbst Juventus musste andere Hotels buchen, weil so viele Menschen davor schreiend auf den Heiland warteten. Ronaldo war ein bisschen zu groß für die kleine Eintracht. Und so zeigt der Portugiese der Welt mittlerweile in Saudi-Arabien, wie gut er ist – oder, wie er selbst natürlich sagen würde: dass er der Beste der Geschichte ist.