Home » Nouvelles » De sombres accalmies stimulent les importations d’énergie nucléaire

De sombres accalmies stimulent les importations d’énergie nucléaire

by Nouvelles

2025-01-04 12:03:00

Nicht alles, was gut klingt, ist es auch, nicht einmal in der Energiewende. Zwar zeigen neue Zahlen des Instituts Fraunhofer ISE aus Freiburg, dass 2024 in Deutschland eine Rekordmenge an Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde: „Der deutsche Strommix ist so sauber wie nie“, jubelt das Institut in einer Pressemeldung: In der öffentlichen Nettostromerzeugung wurde ein Ökostromanteil von 62,7 Prozent erreicht. Doch sind die Zahlen nicht ganz so rosig, wenn man ins Detail geht.

Dann zeigt sich, dass vor allem der Photovoltaikausbau vorankommt, nicht aber jener der Windkraft. Das ist ungünstig, da die Sonne nachts nicht scheint, zu jenen Stunden aber durchaus Wind weht. Einige Fachleute sagen, der Solarausbau sei jetzt schon überdimensioniert. Zudem sagen die Positivnachrichten aus Freiburg wenig über den Kohlendioxidausstoß des gesamten Primärenergieverbrauchs aus. Der aber ist entscheidend für die angestrebte Treibhausgasneutralität bis 2045.

Pikanterweise führt Deutschland besonders viel Strom aus Frankreich ein, das stark auf die Nuklearenergie setzt. Insofern verbraucht die Bundesrepublik weiter viel Atomstrom, obgleich sie ihn im Inland ablehnt. Wichtigste Stromlieferanten hinter Frankreich waren 2024 Dänemark und die Schweiz. Alle drei lieferten deutlich mehr nach Deutschland als umgekehrt.

Wetterunabhängig verfügbar

Vor allem die Einfuhr französischen Stroms hat massiv zugenommen. Wesentlicher Grund ist die Abschaltung der drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke im April 2023: Hatte Deutschland bis dato jahrelang mehr Strom nach Frankreich ausgeführt als umgekehrt, hat sich das Verhältnis gedreht. Schon 2023 gab es einen leichten Importüberschuss von rund 0,4 Terawattstunden (Twh). 2024 waren es dann 12,9 Twh.

Ökonomen sehen die Entwicklung kritisch. „Natürlich hat der Kernkraftausstieg zu Wohlstandsverlusten geführt, während man gleichzeitig Atomstrom aus Frankreich einführt“, sagt David Stadelmann, Professor für Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche Entwicklung an der Universität Bayreuth. „Das wäre so, als wenn man aus politischen Gründen deutsche Autofabriken schließt und dann Autos aus Frankreich importiert.“

Dass immer mehr französischer Atomstrom nach Deutschland fließt, folgt der Logik des EU-Binnenmarkts. Die Länder sollen wechselseitig von den günstigsten Erzeugungsbedingungen profitieren. In wind- und sonnenreichen Stunden wird Deutschland so regelmäßig zum Nettoexporteur, in Dunkelflauten hingegen immer stärker zum Nettoimporteur.

Frankreichs bestehender Kernkraftwerkspark ist wetterunabhängig verfügbar. Zudem wird er nach Prognose der Regulierungsbehörde CRE auch mittelfristig zum Selbstkostenpreis von rund sechs Cent je Kilowattstunde Strom produzieren, viel günstiger als deutsche Gaskraftwerke.

Zu wenig regelbare Kapazitäten

Stadelmann spricht von „Denkfehlern“ und „Systemversagen“ in der deutschen Energiepolitik. Ein wesentlicher Missstand sei, dass der teure Ausbau der erneuerbaren Energien zwar bei passendem Wetter zu einem riesigen Angebot führe. Das sei aber oft zu groß, weil die Einspeisevergütungen dafür sorgten, dass auch bei schwacher Nachfrage produziert werde.

An sonnen- und windreichen Tagen müsse der Strom verschenkt werden, oder die ausländischen Abnehmer müssen bei negativen Strompreisen sogar bezahlt werden, damit sie ihn überhaupt abnehmen. In Dunkelflauten andererseits habe Deutschland zu wenig Ökostrom und gleichzeitig zu wenig regelbare Kapazitäten, etwa Gas- oder Kernkraftwerke. Zudem habe man es versäumt, rechtzeitig Speicher zu bauen. Deshalb müsse Deutschland in Dunkelflauten zu meist hohen Preisen Strom importieren.

„Das Fraunhofer-Institut vergleicht immer nur Deutschland mit sich selbst und kommt dann zu positiven Ergebnissen, das ist aber nicht ausreichend“, kritisiert Stadelmann. „Entscheidend ist nicht der Erneuerbarenanteil am Strom, entscheidender ist der gesamte CO2-Ausstoß.“ Blicke man nach Frankreich, Großbritannien, Österreich oder in die Schweiz, „dann ist deren Energiemix sauberer als der deutsche“, sagt der Fachmann. „So großartig wie dargestellt ist Deutschland also gar nicht.“

Frankreich knackt Exportrekord

Und er fügt an: „Die Menge des produzierten Ökostroms entkoppelt sich mehr und mehr von seinem Wert. Wenn viel Ökostrom erzeugt wird, ist dieser Strom oft wenig oder sogar nichts wert.“ Immer mehr von etwas zu produzieren, das immer weniger wert ist, ist Stadelmann zufolge „ökonomischer Unsinn und führt zu zunehmenden Wohlstandsverlusten“.

Die günstige Kernenergie trug dazu bei, dass Frankreich 2024 seinen Exportrekord knackte und mit knapp 89 Twh netto so viel Strom ins Ausland verkaufte wie nie zuvor. Die Atomstromproduktion, vor zwei Jahren noch durch eine Reihe von Korrosionsschäden beeinträchtigt, hat sich deutlich erholt. Auch die Erzeugung aus Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken legte 2024 zu.

Frankreich verdient mit dem Export viel Geld. „Bei den derzeitigen Marktpreisen bringen sie Frankreich Milliarden Euro ein“, erklärte der Direktor des Netzbetreibers RTE, Thomas Veyrenc. Er merkte jedoch an, dass auch der niedrige Stromverbrauch zum Exportrekord beigetragen habe. Wie in Deutschland steckt auch in Frankreich die Industrie in der Krise.



#sombres #accalmies #stimulent #les #importations #dénergie #nucléaire
1735982889

You may also like

Leave a Comment

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.