Des obligations vertes aux obligations bleues

Des obligations vertes aux obligations bleues

2024-06-19 18:03:19

Getrieben durch den russischen Angriff auf die Ukraine und die unterschiedliche Klimapolitik in Europa und in den USA hat nachhaltiges Investieren von 2022 an einen Dämpfer erhalten. Damit wurde ein seit etwa einem Jahrzehnt dauernder robuster Trend unterbrochen. Doch im Jahr 2023 haben sich die Zahlen stabilisiert, Beobachter rechnen damit, dass grüne Anleihen und Aktieninvestitionen nach ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) wieder zunehmen werden.

Eine davon ist Kay Hope, die für die Bank of America den Markt für festverzinsliche nachhaltige Wertpapiere analysiert. „In Europa sind die Regulierung und der Endkunde die Treiber“, sagt sie im Gespräch. „Die Welt verändert sich. Unternehmen befassen sich mit diesem Wandel.“ Deshalb fließt ein Großteil des für nachhaltige Anleihen vorgesehenen Kapitals nach Europa. Und das Thema rückt wieder in den Fokus der Anleger. Erst kürzlich hätten 57 Prozent der befragten Investoren in einer Umfrage der Bank angegeben, dass sie sich intensiver mit ESG beschäftigten.

Für die Bank nehme deshalb die Bedeutung von verständlichen Messverfahren zu, mit denen sich der Erfolg von Unternehmen und die Performance von ESG-Geldanlagen untersuchen lässt. In einer aktuellen Analyse hat Hope mit ihrem Team nach der aktuellen „Greemium“-Rate gesucht – also dem Renditeaufschlag, der sich mit grünen Anleihen im Vergleich zu nicht als solche deklarierten Anleihen derselben Emittenten verdienen lässt.

Grüne Anleihen sehen bei Volatilität gut aus

Aktuell sei dieser Aufschlag von grünen Anleihen auf Null gefallen, nachdem er zuvor seit Anfang 2022 bei 5 Basispunkten gelegen habe. Doch die Tendenz zeige wieder nach oben, weil Greenbonds bei geringerer Volatilität besser abschnitten. Keine Anlageklasse zeige dauerhaft bessere Ergebnisse als andere, heißt es in der Analyse der Bank, aber nachträgliche Performancetests zeigten, dass nachhaltige Investitionen sich nicht verstecken müssten.

Zudem hat die Bank of America eine zweite Reihe von Analysen angeschlossen. Damit wollte sie herausfinden, wie die Einstufung bei Nachhaltigkeitskriterien anhand eines Scores und die Renditen ihrer Anleihen zusammenhingen. Drei Gruppen von je einem Drittel aller einbezogenen Unternehmen wurden anhand der Scores für E, S und G und einer Gesamtbewertung gebildet.

Die schwächste Gruppe hatte auch unterdurchschnittliche Renditen, während die beiden besseren Gruppen einen Vergleichsindex schlugen. Noch schwächer schnitt eine Gruppe von Unternehmen ganz ohne Nachhaltigkeitsinformation ab. „Es lässt sich sagen, dass mehr Transparenz über die Daten besser ist als keine Information“, sagt Hope. Anleger sollten deshalb durchaus auf ESG-Bewertungen achten: „Schauen Sie auf die Unternehmensnamen mit den niedrigen Scores und darauf, wie sie handeln.“

Lassen sich kurzfristig Vorteile aus Öl und Gas schlagen?

Eine besondere Herausforderung für Anleger sei es, zwischen der langfristigen Dekarbonisierungsstrategie und kurzfristigen Opportunitäten zu unterscheiden. So lasse sich aus der Position einer Anleiheanalystin anhand der Performance nur schwer ermitteln, ob Unternehmen einen Fehler begehen, wenn sie in den kommenden Jahren noch auf fossile Techniken setzen.

Auch der langfristige Trend sei von der Schärfe der Regulierung abhängig. „Die Laufzeit von Papieren ist ein wesentlicher Faktor bei Investments am Rentenmarkt“, sagt die Bank-of-America-Analystin, die in London sitzt. „Wenn die Endfälligkeit im Jahr 2026 ist, könnte man noch investieren wollen, sollte vielleicht aber eine im Jahr 2035 auslaufende Anleihe vermeiden.“

Als möglichen neuen Trend könnten Anleger auch Bluebonds ins Auge nehmen. Nachdem rund zehn Jahre lang der Anleihemarkt für nachhaltige Investments gewachsen ist, halten manche Emittenten eine weitere Ausdifferenzierung des Marktes für sinnvoll. Als Bluebonds werden Finanzierungen oder Refinanzierungen ozeanfreundlicher oder wasserbezogener Projekte bezeichnet.

Die Bank of America erhalte dazu mehr und mehr Fragen von Investoren, schrieb Hope in einem ihrer jüngeren Reports. Der Bedarf für Investitionen in meeresschützende Projekte ist enorm und neben dem Klimawandel wird Biodiversität zum nächsten internationalen Großthema.



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