2024-09-01 22:06:16
Vier Tage lang hat das deutsche Team auf sein erstes Gold bei den Paralympics in Paris warten müssen. Am Sonntagabend brauchte es dann nur 2:51,31 Minuten. Mit dieser paralympischen Rekordzeit gewann Schwimmerin Tanja Scholz in der La Défense Arena über 150 Meter Lagen in der Klasse SM4.
Diesmal arrangierte sich die 40-Jährige mit der für sie ungewohnten Wassertemperatur in Paris. Diese hatte bei Scholz noch in den Rennen zuvor für Spasmen und entsprechend schwächere Leistung gesorgt. Davon war jetzt allerdings keiner Spur. Scholz verwies die Konkurrenz um Natalija Butkowa (2:54,68), die unter neutraler Flagge antrat, und Lidia Viera da Cruz aus Brasilien (2:57,16), deutlich in ihre Schranken, auch wenn sie im Ziel davon noch nicht viel mitbekam.
„Dann habe ich auf die Tafel geguckt und gedacht: Oh mein Gott, da ist mein Name oben. Da habe ich es erst begriffen“, sagte Scholz, für die es auch das erste paralympische Edelmetall ist.
In Paris die erste paralympische Siegerin aus Deutschland zu sein, sei für sie zweitrangig. Wichtiger sei es, dass ihr Trainer mit der Leistung zufrieden sei: „Er war immer bei mir, hat mich nie im Stich gelassen, genauso wie Ute (Schinkitz, Bundestrainerin/d.R.). Es war ein schweres Jahr.“ Nach einer längeren Verletzungsphase folgte nun der Karrierehöhepunkt für Scholz, die seit einem Reitunfall vor vier Jahren eine inkomplette Querschnittslähmung hat.
Den erfolgreichen Tag der deutschen Para-Schwimmer komplettierte nur wenige Minuten später Josia Topf. Der 21-Jährige holte in der Klasse SM3 bei den Männern ebenfalls Gold dank eines beherzten Endspurtes und setzte sich auf den letzten Metern gegen die Australier Ahmed Kelly und Grant Patterson durch. „Bis zum Herzinfarkt Gas geben“, war dann nach eigener Aussage bis zum Ende des Rennens die Devise von Topf, der vor Anstrengung gar mit geschlossenen Augen ankam. „Es waren sehr, sehr harte Jahre, für mich und meine Familie”, sagte er frischgebackene paralympische Sieger. „Von daher von dem hier jetzt rauszukommen und diesen Erfolg zu feiern, bedeutet mir sehr, sehr viel.“
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