Deuxième roi du football néerlandais

2024-10-08 18:03:00

Er war ein Holländer der anderen Art. Für ihn war Fußball kein Spiel, sondern Kampf. „Ich spiele nie sanft. Das liegt daran, dass ich ein bisschen zu wenig Technik habe. Mein Einsatz und meine Härte müssen das kompensieren“, sagte er einmal. Und wurde so die perfekte Ergänzung für den anderen Johan, den großen Cruyff, bei Ajax, bei Oranje, bei Barca: „Ich habe bedingungslos ausgeführt, was er gesagt hat“.

Nun ist auch Johan Neeskens tot, der Mann, der im grandiosen Oranje-Team der WM 1974 der Mann im „Maschinenraum“ war, der Antreiber, Dauerläufer, Balleroberer im Zentrum. Am Sonntag starb Neeskens im Alter von 73 Jahren in Algerien, wo er den niederländischen Verband beim Projekt „World Coaches“ vertrat, an Herzversagen.

„Johan Segundo“, Johan II., nannten ihn die Fans in Barcelona, wo er ohne Cruyff 1979 den Europapokal der Pokalsieger gegen Fortuna Düsseldorf gewann. Ohne Cruyff, neben dem auch jeder andere minderbegabt aussah, wäre er Johan I. geworden, der Superstar von Oranje 1974. Fünf WM-Tore als Mittelfeldspieler, alle mit einem seiner Markenzeichen erzielt.

Spezielle Technik

Das eine: Der mit Vollspann geschossene Elfmeter unters Tordach, drei Mal beim 4:1 gegen Bulgarien (davon einmal wiederholt) und im Finale gegen Deutschland, als er, „zum ersten Mal nervös bei einem Elfmeter“, leicht in den Boden trat und den Ball mittig nur halbhoch schoss, doch Sepp Maier war schon abgetaucht.

Das andere Markenzeichen: die Grätsche aus der Technikschule des Baseballs. Den nicht zum Ball gehenden Fuß unter das Knie des durchgestreckten Beines geklemmt, um schnellstmöglich mit der Fußspitze die Base zu berühren. Mit einer solchen Grätsche schoss er sein Traumtor gegen Brasilien, das die Tür zum WM-Finale öffnete.

Einen „kompletten“ Spieler würde man ihn heute nennen. Zum Star aber war er nicht geboren, wuchs in Armut auf, musste als Junge bei den Nachbarn um Brotreste und Kartoffelschalen als Futter für das Kleingetier des Vaters betteln gehen, eines Stahlarbeiters.

Er geriet oft an falsche Freunde, ging bankrott, bekam Alkoholprobleme. Dann aber, hart immer auch gegen sich selbst, stand er wieder auf und fand als Assistent von Trainer Guus Hiddink bei Oranje und von Frank Rijkaard in Barcelona neue Aufgaben. Cruyff war immer unantastbar, König Johan eben. Johan Neeskens blieb zeitlebens ein Mann des Volkes.



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