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Du bonheur et de la malchance du FC Bayern

by Nouvelles

2025-02-16 21:37:00

Für den Fall, dass ein kompliziertes Fußballspiel interpretiert werden muss, schicken die Medienmitarbeiter des FC Bayern München vorzugsweise den Spieler vor, der komplizierte Fußballspiele besser als alle anderen interpretieren kann. Und so spazierte im Stadion in Leverkusen Thomas Müller am Samstagabend mit Trainingsjacke und Trainingshose in die Interviewzone – ungeachtet davon, dass er selbst in dem Spiel, das er nun interpretieren sollte, gar nicht eingesetzt worden war.

Als Müller sich dort den Fragen der Reporterinnen und Reporter stellte, war dieses Spiel selbstverständlich schon auf unterschiedlichste Arten interpretiert worden. Von denen, die sagten, dass der Tabellenerste aus München vom Tabellenzweiten aus Leverkusen düpiert und dominiert worden war.

Von denen, die sagten, dass daher trotz des Ergebnisses (0:0) und trotz des Tabellenstandes (München: 55 Punkte; Leverkusen: 47 Punkte) weiter darüber diskutiert werden sollte, wer die beste deutsche Fußballmannschaft ist. Und Müller? Sagte einen ersten Satz, der verdeutlichte, warum er vorgeschickt wird: „Leverkusen hat ein gutes Spiel gemacht, wir haben ein gutes Ergebnis mit nach Hause genommen.“ Wer wollte da widersprechen?

In den nächsten Minuten interpretierte Thomas Müller das Spiel dann im Thomas-Müller-Stil. Er sagte: „Du musst in diesen Spielen, wenn du merkst, das Momentum ist nicht auf deiner Seite, einfach dagegenhalten. Das haben wir gut gemacht.“ Er sagte aber auch: „Leverkusen hat heute wirklich gut gespielt, sie haben sich tatsächlich das erste Mal getraut, gegen uns zu pressen, leider ist deren Konzept so ein bisschen aufgegangen. Aber am Ende des Tages: alles gut!“

Leverkusen als Vorbild?

Alles gut? Das wird von einer anderen Frage abhängen: Ob das, was Leverkusen am Samstag machte, in den nächsten Wochen, in denen in der Champions League die entscheidenden Spiele anstehen, von anderen Mannschaften kopiert werden kann?

Es ist seit Samstag über viele Details dieser Strategie diskutiert worden, aber eines war besonders interessant. Die Stürmer aus Leverkusen attackierten die Abwehrspieler aus München so, dass diese den Ball früher oder später auf die linke Seite passen mussten. Warum? Weil, so sagte das Leverkusens Abwehrspieler Jonathan Tah später, „auf der linken Seite ein Rechtsfuß gespielt hat“.

Er meinte Minjae Kim, den Innenverteidiger der Bayern. Der konnte, wenn die Stürmer von seiner rechten Seite attackierten, den Ball mit seinem starken rechten Fuß nur noch sicher nach links spielen. Dort schnappte die Falle zu. Die Bayern mussten den Ball wegen des Drucks immer wieder wegschießen.

In der Interviewzone sagte Thomas Müller dazu: „Leverkusen hat uns immer wieder zu langen Bällen gezwungen. Und wenn dann diese langen Bälle kommen, nicht kontrolliert, sondern unter Druck, dann haben sie mit Jonathan, mit Hincapié, mit Tapsoba Spieler, die diese langen Bälle wirklich gut verteidigen können.“

Wer aber glaubt, dass diese Strategie von Leverkusen leicht kopiert werden kann, der unterschätzt, wie koordiniert man dafür als Mannschaft sein muss. In Xabi Alonsos Team wissen die Spieler stets, was sie als Nächstes machen müssen. Mit Ball, aber vor allem auch ohne Ball.

Das Glück für den FC Bayern ist, dass das in Europa nur sehr wenige Mannschaften können. Das Pech für den FC Bayern könnte aber sein, dass sie schon im Achtelfinale der Champions League wieder gegen das Original spielen müssen.

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