2024-10-20 23:49:00
Formel-1-Pilot Charles Leclerc hat Ferrari zum Erfolg in Texas geführt. Der Monegasse gewann am Sonntag den Großen Preis der USA in Austin und durfte zugleich den zweiten Doppel-Triumph des Jahres für die Scuderia bejubeln. Teamkollege Carlos Sainz wurde bei Leclercs drittem Saisonsieg Zweiter, zuletzt hatte Ferrari Ende März in Australien die ersten beiden Plätze belegt. Damals in umgekehrter Reihenfolge.
Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) baute seinen Vorsprung in der WM-Wertung durch einen dritten Platz leicht aus. Der Niederländer fuhr hinter seinem ärgsten Verfolger und Polesetter Lando Norris zwar als Vierter ins Ziel, nachdem dieser ihn in der Schlussphase des Rennens überholt hatte. Der McLaren-Pilot erhielt für sein regelwidriges Überholmanöver, bei dem er die Strecke verlassen hatte, aber von den Rennkommissaren eine Fünf-Sekunden-Strafe und wurde nur Vierter.
Mercedes-Debakel in Austin
„Jetzt am Ende auf dem Podium zu stehen, ist für uns ein tolles Ergebnis“, sagte Verstappen, der angesprochen auf Norris’ Überholmanöver in Kurve zwölf vage blieb: „Ich habe meine Meinung, die brauche ich hier nicht kundtun, die Stewards machen ihre Arbeit. Es ist ein Rennen, aus dem wir viel gelernt haben.“
Für Mercedes wurde das 300. Rennen seit der werksseitigen Formel 1-Rückkehr der Marke zu Beginn der Saison 2010 zum Debakel. Rekordweltmeister Lewis Hamilton verpatzte die Qualifikation, startete von Rang 17 und landete schon in der dritten Runde im Kies. George Russell musste aus der Boxengasse beginnen und handelte sich im Verlauf eine Fünf-Sekunden-Strafe ein. Für Nico Hülkenberg war es ein guter Tag. Der Rheinländer wurde Achter und fuhr in die Punkte.
Verstappen hatte am Samstag ungefährdet den Sprint gewonnen und sich „wie in alten Zeiten“ gefühlt. Der Erfolg, der ihm zwei Punkte gegenüber Norris einbrachte, erwies sich zudem als wichtig für die Moral. Denn er bestätigte, dass Red Bulls Formanstieg der vergangenen beiden Rennen auch nach der Herbstpause anhält. „Wir sind wieder bei der Musik, fahren auf Augenhöhe“, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko nach dem Qualifying, bei dem Verstappen die Pole Position allerdings Norris überlassen musste.
Vor den Ferraris teilten sich die großen WM-Rivalen also die erste Startreihe, was auf dem Circuit of the Americas für zusätzliche Brisanz sorgte: Kurve eins am Ende der langen Steigung von Start und Ziel ist tückisch, Scheitelpunkt und Kurveneingang sind aus dem Cockpit schwer einsehbar und die Pole ist nicht zwingend ein Vorteil.
Das bestätigte sich nach dem Erlöschen der Ampel. Norris startete zu passiv, in der Innenseite schob sich Verstappen prompt neben seinen WM-Rivalen. Das Duo bog Seite an Seite in die erste Kurve und wurde im engen Zweikampf weit nach außen gedrängt. Das nutzte der von Platz vier gestartete Leclerc zu seinem Vorteil und übernahm die Führung. Verstappen wehrte in den ersten beiden Runden mit Mühe zwei Attacken von Sainz ab, vorne fuhr Leclerc davon und baute den Vorsprung deutlich aus.
Verstappen war weiter in die Defensive gedrängt, ein Undercut von Sainz verschärfte die Lage für den Weltmeister. Nach dem überfälligen Reifenwechsel war der Niederländer seine Position los. Norris blieb deutlich länger auf der Strecke und machte mit frischeren Reifen Jagd auf Verstappen. Norris fuhr zwischenzeitliche Bestzeiten, der Titelverteidiger haderte mit seinen Gummis.
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