En résumé : bonne année

Das erste Schlusslicht im Januar müsste wohl eigentlich Startlicht heißen. Oder Auftaktlicht. Das fanden wir alles a) blöde und b) von der Tradition abgekehrt, weswegen wir c) auch in diesen frühen Tagen bei Schlusslicht bleiben. Schluss jetzt mit den Überlegungen.

Das Jahr fängt gerade erst an, wir mithin auch, es gilt, sich mit positiven Nachrichten auf den Weg zu machen. Zum Beispiel im eigenen Auto. Wieder ein Jahr schadenfrei gefahren, schon steigt der Versicherungsbeitrag nur um sechs Prozent. Das gesparte Geld überweisen wir gern für einen guten Zweck, den Krankenkassen etwa. Die Techniker schreibt ihren Versicherten, der Zusatzbeitrag steige auf 2,45 Prozent. Sensible Naturen erkennen einen Aufschlag um 104 Prozent, was ein klein wenig über dem Gehaltsplus der geneigten Kundschaft liegen dürfte. So aber kann man das nicht sehen, denn die Techniker bleibt „unter dem durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz“ von 2,5 Prozent. Und zwar um 0,05 Prozentpunkte. Respekt.

Da kann sich die gemeine Gemeinde eine Scheibe abschneiden. Die lässt per Bekanntmachungsorgan bekannt machen, dass die Grundsteuer um 280 Punkte steigen wird. Das ist an sich etwas unglücklich, weil zusammenfallend mit der Novellierung des Grundsteuerrechts, weil zweitens „seitens des Gesetzgebers“ immer wieder Aufkommenneutralität zugesagt wurde. Und auch weil drittens die Landesregierung 145 Punkte an Hebesatzerhöhung empfohlen hat. Freunde im Rathaus, die ihr gerade mal doppelt so viel verlangt, grämt euch nicht, das Geld muss schließlich irgendwo herkommen. Nur die kleingeistige FDP würde einen D-Day ausrufen. Wir gehen einfach zur Bank und erhöhen den Dispo. Oder zum Chef, der hat auch immer Verständnis für unser strukturelles Defizit daheim.

Das sich auftuende Loch im Sparstrumpf ist bestimmt eine fehlwahrnehmend nachwirkende Wirkung der Silvesternacht. Die Bundesbank erwartet für 2025 eine Inflations­rate von 2,4 Prozent. Sehr beruhigend. Wir hatten kurz das Gefühl, das erste Monatsgehalt schon an diesem Sonntag aufgebraucht zu haben. Was nicht sein kann, denn das neue Jahr wird ja ein frohes. Hoffen und wünschen wir, echt jetzt.