2024-12-13 12:09:00
Der Essener Chemiekonzern Evonik steckt im größten Umbau seiner Geschichte – und bekommt jetzt auch eine neue Konzernstruktur. So will das Essener Unternehmen sich auf zwei Segmente konzentrieren und schafft die zweite Führungsebene im Konzern komplett ab. Von 8500 Abteilungen sollen 3500 wegfallen, davon ist dann auch die Konzernspitze nicht ausgenommen.
Bei Evonik läuft bereits ein Sparprogramm, in dem 2000 Stellen abgebaut werden sollen. Das Unternehmen stellt aber noch weitere Geschäftsbereiche zum Verkauf oder lotet zumindest aus, sie abzutrennen oder in Gemeinschaftsunternehmen abzugeben. Dann könnte insgesamt 7000 der heute 32.000 Stellen wegfallen. So sucht Evonik nach einem Partner für sein Infrastrukturgeschäft in den Chemieparks Marl und Wesseling – was rund 3600 Mitarbeiter betrifft. Dabei geht es etwa um die Betreuung der Anlagen, ähnlich also wie es die Chemiekonzerne Bayer und Lanxess mit ihrem Chemieparkbeitreiber Currenta gemacht haben, der an einen Finanzinvestor verkauft wurde.
„Hier wird nichts verramscht“
Schon länger von Evonik geplant ist zudem der Verkauf der sogenannten C4-Chemie, darunter fallen etwa Treibmittel in Haarspray, Weichmacher für PVC oder Rohstoffe für die Reifenindustrie. Das zieht sich zwar schon einige Jahre hin, würde in Summe allerdings auch gut 1000 Beschäftigte betreffen. In einem anderen, kleineren Bereich in Witten würde es noch einmal um 400 Stellen gehen. „Ich bin hier nicht unter Zeitdruck, hier wird nichts verramscht“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Kullmann im Gespräch mit Journalisten.
Der Fokus liege zunächst auf dem generellen Umbau. „Dadurch werden wir einfacher, schlanker und schneller“, sagte Kullmann. Der Aufsichtsrat unter dem Vorsitzenden Bernd Tönjes unterstütze den strategischen Kurs, hieß es von Evonik. Bislang berichtet Evonik seine Konzernergebnisse in vier Sparten. Nun gibt sich der Konzern zum 1. April 2025 zwei neue Sparten namens Custom Solutions und Advanced Technologies, in denen die vier bisherigen Segmente dann aufgehen. Die neuen Konzernbereichte kommen dann jeweils auf einen Jahresumsatz von rund 6 Milliarden Euro. Für den Vorstand geht es dabei auch um Begrifflichkeiten für die Zukunft. „Der Begriff Spezialchemie ist ausgewaschen. Jede Frittenbude nennt sich heute ‚speciality’“, sagte Kullmann. Mit diesem Kriterium alleine, das meist für margenstarke Produkte in kleinen Mengen steht, könne man sich am Kapitalmarkt nicht mehr ausreichend abheben. „Das entscheidende Substantiv ist Differenzierung“, sagte Kullmann.
Evonik will keine „Frittenbude“ sein
So werden im Segment Custom Solutions die „innovationsgetriebenen Geschäftsmodelle“ gebündelt, also Produkte, die in Nischenmärkten verkauft werden und meist maßgeschneidert sind. Dort kann Evonik hohe Preise verlangen und erzielt gute Margen. Rund 7000 Mitarbeiter gehören zu dem Segment, wo etwa Additive für Lacke oder Beschichtungen und Produkte für die Kosmetik- und Pharmaindustrie zählen. Das ist auch der Bereich, der vor allem zum Gewinnwachstum beitragen soll und in dem sich Evonik am ehesten nach Zukäufen umschaut.
Der dafür notwendige Cashflow zur Finanzierung solcher Produkte soll vor allem in der anderen Sparte erzielt werden, in Advanced Technologies geht es vor allem um die Geschäfte mit führenden Kostenpositionen, die schon heute eher effizienzgetrieben sind, wie etwa die Hochleistungskunststoffe oder das Geschäft mit Wasserstoffperoxid. Rund 8000 Mitarbeiter sollen künftig zu dem Segment zählen. Gemessen werden beide Geschäfte anhand ihrer Kapitalrendite.
Kapazität hier abzubauen, seine „keine schlaue Idee“
Auch wenn Kullmann selbst das nicht so sagen würde, hat der Vorstandschef dem Unternehmen den größten Umbau der Konzerngeschichte verordnet. „Wir handeln hier im Unternehmen auf jeden Fall nicht nach dem Motto: ‚Einfach weiter machen wie bisher’ – und müssten dann, wenn’s nicht mehr läuft, nach dem Staat rufen“, sagte Kullmann. Das Unternehmen wolle zukünftig jeweils gut ein Drittel der Umsätze in den Regionen USA, Asien und Europa erzielen. In den Vereinigten Staaten ist das schon geschafft. „Wir beobachten ein Ende des Multilateralismus und den Aufbau des Protektionismus. Wir sind da aber gut aufgestellt“, sagte Kullmann. Mit den Produktionsstätten sei Evonik in jeder Region schon hinter möglichen Zollschranken und protektionistischen Vorhängen tätig. Asien macht bislang gut 20 Prozent aus, wovon alleine China die Hälfte beisteuert. In Europa, davon geht Kullmann aus, dürfte die Wertschöpfung in den nächsten Jahren über alle Industrien hinweg um 20 Prozent sinken. Weniger Investitionen im Heimatmarkt stehen aber nicht zur Debatte: „Es wäre keine kluge Strategie, hier Kapazität abzubauen. Aber dadurch, dass Europa und Deutschland im Vergleich weniger wachsen, wird sich das angleichen“, sagte Kullmann.
Il s’agit aussi d’équilibrer les produits dans les régions, en fonction de la demande locale. En Europe, par exemple, il existe davantage de produits présentant des avantages en matière de durabilité, ce qui constitue peut-être moins une priorité ailleurs, du moins pour le moment. Kullmann veille également à ne pas devenir trop dépendant. “Quiconque en Chine s’appuie sur une technologie accessible à tous sera brutalement détruit”, a déclaré Kullmann. « Si vous comptez sur une technologie un peu meilleure, vous pouvez faire de bonnes affaires. Mais mes joyaux de la couronne restent ici.
Le conseil d’administration est également en cours de restructuration
La base de la restructuration du groupe est le programme d’économies « Evonik Tailor Made » déjà annoncé, qui court jusqu’à fin 2026 et avec lequel Evonik souhaite alors économiser environ 400 millions d’euros de coûts par an. Surtout, le nombre de managers sera réduit : dix niveaux de direction passeront à six. Sur les 2 000 postes qui seront supprimés, 500 concerneront les cadres. En outre, environ 1 000 collaborateurs ayant des responsabilités de direction seront mis à la retraite et seront employés comme experts dans leur domaine au sein de l’entreprise. Leurs salaires ne seront pas réduits de manière générale, mais Evonik espère également que cela entraînera une réduction des dépenses à long terme.
La restructuration ne s’arrête pas non plus au conseil d’administration. Evonik supprime le niveau de son conseil d’administration élargi, où étaient auparavant regroupées les responsabilités des différents domaines d’activité. Kullmann vient de l’expliquer à l’employé dans une vidéo. « Cela envoie aussi un signal culturel au groupe. Nous devons maîtriser les structures dans l’ensemble du groupe», a déclaré Kullmann.
Plus de femmes, moins d’emplois
Cela rendra le conseil d’administration d’Evonik plus féminin. L’Américaine Lauren Kjeldsen sera à l’avenir responsable du segment Custom Solutions au sein du conseil d’administration. La chimiste de 51 ans a également dirigé une division au sein du conseil d’administration élargi ; elle sera promue le 1er avril, tout comme la Française Claudine Mollenkopf, 58 ans, qui sera responsable du segment Technologies avancées. Les dirigeants sont des dirigeants expérimentés, a déclaré le président du conseil de surveillance, Bernd Tönjes. “La décision de la nommer a été unanime.”
Cependant, l’ancien vice-président, Harald Schwager, quittera le conseil d’administration et prendra sa retraite. Kullmann a remercié son collègue du conseil d’administration avec lequel il travaille en toute confiance depuis huit ans. « Harald est un manager exceptionnel et une personne formidable. » Outre Kullmann, la directrice financière Maike Schuh et le directeur des ressources humaines Thomas Wessel, le conseil d’administration d’Evonik est élargi d’un chef avec la nomination de deux chimistes Mollenkopf et Kjeldsen. Mais dans l’ensemble, il y a moins de cadres supérieurs car les chefs des deux autres divisions précédentes du deuxième niveau, Johann-Caspar Gammelin et Joachim Dahm, partent également à la retraite.
Après qu’Evonik ait réalisé l’année dernière un résultat d’exploitation plutôt faible de 1,66 milliard d’euros sur un chiffre d’affaires de 15,3 milliards d’euros, le directoire est optimiste pour l’exercice en cours que l’Ebitda ajusté atteindra le milieu de sa fourchette cible entre 1,9 et 2,2 milliards d’euros. . «Nous sommes parmi les meilleurs de l’industrie chimique», a déclaré Kullmann.
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