Guyane française : La Guyane : une enclave française en Amazonie

2024-07-15 15:30:20

Scan d’une photographie de 1979 montrant la vie quotidienne du village Wayana d’Antecume Pata en Guyane française. Photo : Paul Scot via Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.5.

(05. juillet 2024, Servindi).- En 1500, un navire européen s’est échoué pour la première fois dans la zone que nous appelons aujourd’hui la Guyane. Après que la zone ait changé plusieurs fois de mains entre les différentes puissances de l’époque, les Français en ont finalement pris possession. La Guyane est située au nord de l’Amérique du Sud et fait partie du massif guyanais. Ce massif comprend des parties du Venezuela, de la Colombie, de la Guyane (Guyane britannique), du Suriname (Guyane néerlandaise) et une partie du Brésil (État d’Amapá). La Guyane couvre une superficie de 90 000 kilomètres carrés couverte par la forêt amazonienne et compte une population diversifiée de 350 000 personnes, selon les statistiques officielles.

Lors de la colonisation, les Européens ne sont pas entrés dans une terre inhabitée, comme le prétend le décret Terra Nullius (No Man’s Land) signé par la France. La zone était habitée par des communautés aux civilisations millénaires qui, au cours de la colonisation, ont subi un génocide à cause de massacres et de maladies inconnues apportées par les colons du Vieux Continent. Les communautés autochtones ont résisté à la barbarie pendant des siècles et il existe aujourd’hui six groupes ethniques répartis sur tout le territoire guyanais : les Kalinas, Parikwene, Teko, Wayampi, Wayana et Lokono.

Au cours de la longue nuit de l’Amérique latine, la période du colonialisme a commencé avec l’arrivée de Christophe Colomb (espagnol : Cristobal Colón) sur l’une des îles des Bahamas en 1492. À cette époque, les nations européennes entamaient une violente compétition pour la suprématie politique et économique ( hégémonie) sur terre. L’assujettissement des territoires étrangers et de leurs populations était l’objectif le plus important pour pouvoir exploiter les ressources et les travailleurs. Sur le continent latino-américain, les empires coloniaux espagnol et portugais se disputaient la domination.

” href=” données-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Kolonialismus entwickelte sich das kapitalistische Weltsystem auf der Grundlage des afrikanischen Sklavenhandels in Amerika. Mit der Abschaffung der Sklaverei im 19. Jahrhundert bildete die freie afroamerikanische Bevölkerung eine Gruppe, die Kreolen genannt wurde. Diese Bevölkerungsgruppe wuchs durch die Zuwanderung in verschiedenen Migrationswellen aus den Antillen (vor allem St. Lucia, Barbados, Martinique und Guadeloupe). In Niederländisch-Guayana, dem heutigen Surinam, kam es bald zu einem Aufstand der versklavten Bevölkerung, die sich in verschiedene Gruppen aufteilte. Eine dieser Gruppen nannte sich Boni, nach dem Namen ihres Anführers. Nach Jahren der Wanderschaft akzeptierte Frankreich erst 1776 die Ansiedlung der Boni in Guyana. Genauer gesagt auf der französischen Seite des Maroni, des Flusses, der die beiden Länder trennt. Damit sind die Boni neben den Indigenen und den Kreolen die dritte ursprüngliche Bevölkerungsgruppe des Landes.

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Europäisches Recht mitten in Amazonien

Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Großmächte alle ihre Kolonien erfassen, um einen Dekolonialisierungsprozess einzuleiten. So wurde Guyana 1945 in die Liste der nicht selbstverwalteten Länder der neu gegründeten Vereinten Nationen (UN) aufgenommen. Um dem Prozess der Dekolonisierung oder Entkolonisierung (span. descolonización) bezieht sich auf die Kritik und den Kampf gegen die globale Herrschaftsstruktur der Moderne und des Kapitalismus, das seinen Ursprung im europäischen Kolonialismus des frühen 16. Jahrhunderts hat. Der Prozess der Dekolonisierung begann in Lateinamerika und der Karibik mit den Unabhängigkeitskriegen und der anschließenden Gründung von Nationalstaaten im 19. Jahrhundert. Heute bezieht sich der Begriff auf die Kämpfe von Indigenen und Bürger*innen-Bewegungen des 20. und 21. Jahrhunderts gegen koloniale und rassistische Strukturen, die in den lateinamerikanischen und karibischen Gesellschaften bis heute überdauern. Sie fordern unter dem Begriff der “descolonización” ein Ende der wirtschaftlichen Ausbeutung und der Ausplünderung der natürlichen Ressourcen sowie politische und territoriale Autonomie.

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Dekolonialisierung zu entgehen, wandelte Frankreich seine Kolonien in Überseeterritorien um. So stellte das Land 1947 die Übermittlung von Informationen über diese Länder an die UNO mit der Begründung ein, es handele sich um interne Angelegenheiten. Mit der Verfassungsreform von 2003 hat Frankreich die „überseeischen Bevölkerungen in das französische Volk“ integriert. 

Damit leugnet Frankreich offiziell die Existenz der ursprünglichen Bevölkerung von Französisch-Guyana, einschließlich der indigenen Gemeinschaften: Es gibt nur ein französisches Volk, zu dem auch die Bevölkerung Guyanas gehört. 

Diese Änderung ist nicht unbedeutend: Der französische Staat leugnet damit das Recht auf Selbstbestimmung, als ob das Völkerrecht nicht mehr gelten würde. Insbesondere wurden die UN-Deklarationen 15-14 über die Gewährung der Unabhängigkeit an Kolonialvölker ignoriert. So wird mitten im Amazonasgebiet nach französischem und europäischem Recht verwaltet und regiert.

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In der Praxis bedeutet dies, dass die Guayaner*innen weniger Rechte haben, sich selbst zu regieren. Über ihnen steht ein Präfekt, der alle Minister*innen der französischen Regierung vertritt und alle Macht in sich vereint. Der Präfekt hat eine Verwaltung, die die Dörfer kontrolliert und die französische Politik umsetzt. Alle Mitarbeiter*innen der Verwaltung sind französische Beamt*innen, die von der französischen Regierung für zwei oder drei Jahre eingestellt wurden, um die Kolonie Guyana zu verwalten.

Vom europäischen Weltraumbahnhof zur Hälfte der Guyaner*innen in Armut

Für Frankreich ist Guyana ein geostrategisches ökologisches Reservat, das es zu schützen gilt. In Guyana herrscht eine Enklavenwirtschaft, die für die koloniale Situation charakteristisch ist. Alle Produkte werden aus Frankreich und Europa importiert, nur 10 % werden exportiert. Die Lebenshaltungskosten sind so hoch, dass es für Beamt*innen eine „hohe Lebenshaltungskostenpauschale“ gibt: selbst die guyanische Beamt*innen mussten zwei Monate lang streiken, damit dieses Einkommen nicht nur dem französischen Personal vorbehalten blieb. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt zeitgleich in Armut. Offiziell leben mehr als 50 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Französische und europäische Gesetze blockieren die Entwicklung des Landes. 

Während alle Sektoren unter der Wirtschaftslage leiden, bereitet sich der Weltraumbahnhof Kourou auf den Start der neuen europäischen Ariane-Rakete vor, die zivile und militärische Satelliten in den Orbit bringt. Im Klartext: Es handelt sich um einen NATO-Stützpunkt in Südamerika. Gleichzeitig wird der Regenwald durch illegalen Goldabbau geplündert und die Flüsse mit Quecksilber verseucht. Das hat gravierende Folgen für die fischessende Bevölkerung im Landesinneren: Die Quecksilberkonzentration in den Haaren der Bewohner*innen übersteigt die zulässige Dosis um das Zehnfache. In einem Land, dem die Entwicklung verwehrt wird, ist der Handel mit Waren aller Art die wichtigste Einnahmequelle, die das Überleben sichert. In den letzten Jahren hat die Zahl der jungen Guyaner*innen zugenommen, die versuchen, Kokain in ihren Mägen in Flugzeugen nach Paris zu transportieren. Erst kürzlich starb ein junger Mann aus dem Landesinneren an Bord eines Air-France-Fluges: Er hatte zwei Kilo Kokainkapseln zu sich genommen und starb an einer Überdosis. Auch Waffen sind illegal im Umlauf und werden zur Begleichung von Rechnungen oder für Raubüberfälle verwendet.

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Plädoyer für die Souveränität Guyanas

Auch im 21. Jahrhundert ist Südamerika eine koloniale Enklave. Die Patria Grande ist nicht frei. Das guyanische Volk hat gegen die Kolonialisierung und die Sklaverei gekämpft, und jetzt leistet es Widerstand gegen die französische Kolonialherrschaft. Die Bewegung für Dekolonisierung und soziale Emanzipation MDES (Mouvement de décolonisation et d’émancipation sociale) kämpft als politische Partei für die Unabhängigkeit des Landes von Frankreich. Ihr Programm ist Teil des Kampfes der antikolonialistischen Bewegungen, die vorausgegangen sind.

Seit der einstimmigen Forderung der lokalen MDES-Vertreter*innen nach mehr Autonomie und der Wahl von zwei Guyaner*innen in die französische Nationalversammlung hat sich der Kampf für die Emanzipation vertieft. Guyana ist damit auf dem Weg zur Einheit seiner Bevölkerung in seiner Vielfalt und zur Achtung des Menschenrechts auf Selbstbestimmung. Die Forderung des MDES:

Es lebe die vollständige Befreiung von Der Name Abya Yala kommt aus der Sprache der indigenen Guna Yala-Bevölkerung des heutigen Panama und Kolumbien. Wörtlich übersetzt bedeutet es “Land in voller Reife” oder “Land des Lebens”. Der Begriff vor der Ankunft von Christoph Kolumbus und der Kolonisierung durch die Europäer vergeben. In der Kosmovision indigener Gruppen Lateinamerikas war das Land als untrennbar mit den dieses bewohnenden Menschen verbunden, im Gegensatz zur europäischen Vorstellung, die auf der abstrakten Aufteilung von Grund und Boden als Messobjekt beruht.  Die Verwendung des Namens Abya Yala ist heute in ganz Lateinamerika verbreitet und drückt eine historische und politische Gegenposition zu den europäischen Begriff “Amerika” oder “Neue Welt” aus, die eine europäische “Kolonialisierung der Sprache” untermauern.

” href=” data-gt-translate-attributes=”[{” attribute=”” tabindex=”0″ role=”link”>Abya Yala [vorkolonialer Name für den amerikanischen Kontinent]!

Vive la souveraineté complète de la Guyane !

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