« Je n’ai jamais voulu être une femme soumise à quota »

2024-09-30 19:29:48

Hat Sie das Wahlergebnis überrascht?

Ich war ehrlich gesagt nicht überrascht, dass es knapp wurde, aber ich hatte ein gutes Gefühl. Am Ende konnten wir die Delegierten überzeugen, dass es ein Neuanfang sein kann mit einem durchmischten, engagierten Team, das frische Ideen und wertvolle Erfahrungen vereint.

Sie sind die erste Frau an der Spitze eines Landesverbandes im deutschen Fußball. Ist das wichtig für Sie?

Auf diese Karte habe ich nicht gesetzt. Ich weiß ja, dass man sich fachlich durchsetzen muss. Ich wollte nie eine Quotenfrau sein, sondern gewählt werden, weil man meine Kompetenz und meine Erfahrung schätzt. Es hat insofern eine Bedeutung, weil ich überzeugt bin, dass man den Fußball nur stärken kann, wenn alle Perspektiven aufgenommen werden. Wenn deutlich wird, dass jemand eine Expertise einbringen kann, dann sollte er sie auch einbringen können.

Sie haben 158 Stimmen bekommen, Torsten Becker 133. Wie wollen Sie das Lager Ihres Gegners überzeugen, die Richtige zu sein an der Spitze des HFV?

Das geht nur mit Sacharbeit. Ich hoffe, dass wir jetzt wieder aufeinander zugehen werden. Jetzt wird es darum gehen, so gut wie möglich zusammenzuarbeiten, den Kreisen und Vereinen die richtigen Vorschläge zu machen. Ich freue mich darauf.

Was macht Sie so sicher, dass es nach einem halben Jahr Personaldiskussion nun wieder um die Lösung der Kernpro­bleme gehen wird?

Mir haben auch meine Kritiker gesagt, dass ich am Samstag die Themen unseres „Teams Zukunft“ gut und sachlich vorgestellt hätte. Die Auseinandersetzung am war insgesamt sehr sachlich. Nach der Wahl ist mir von allen Seiten gratuliert worden, das war eine schöne Geste. Daraus leite ich eine grundsätzliche Bereitschaft aller ab, den HFV im Sinne des Fußballs weiterzuentwickeln.

Der große Streit vor zwei Jahren zwischen Ihnen und der damaligen Führung des HFV um die Frage der Positionierung im Wahlkampf um das Präsidentenamt beim Deutschen Fußball-Bund ist endgültig überstanden?

Ja, das sehe ich so. Das Präsidium ist jetzt mit vielen neuen Gesichtern und frischen Perspektiven aufgestellt. Unser Fokus liegt darauf, uns zu sammeln und die anstehenden Themen entschlossen anzugehen. Es geht weniger darum, sich mit Befindlichkeiten der Vergangenheit zu befassen, sondern darum, mit neuer, konstruktiver Energie nach vorne zu schauen und gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

Den Vereinen fällt es schwerer, Jugendmannschaft zu bilden und Mitglieder für Ehrenämter zu gewinnen. Wie wollen Sie auf diese Entwicklung reagieren?

Die Zahl der Jugendlichen in unseren Vereinen ist deutlich besser geworden in den vergangenen Jahren, insbesondere bei den Mädchen. Allerdings verlieren wir Spieler und Spielerinnen der B- und A-Jugend. Das wollen wir so gut wie möglich verhindern.

In diesem Alter entdecken die Jugendlichen, dass es mehr gibt als Fußball.

Genau. Manchmal können schon vermeintliche Kleinigkeiten helfen. Mir hat mal eine Spielerin gesagt, dass sie und ihr Team nicht am Sonntagmorgen um zehn Uhr spielen wollen, weil sie samstags abends ausgehen. Wir werden gute Ideen brauchen, um bei diesem Thema voranzukommen. Bei den Älteren sind wir momentan sehr gut unterwegs im Bereich Walking Football. Dabei geht es nicht nur darum, die Gesundheit zu erhalten oder wieder fit zu werden. Das höre ich von vielen Vereinen.

Über das Interesse an Walking Football, das für Mitglieder von 55 Jahren an gedacht ist, kommen auch Menschen in die Vereine, die früher schon mal da waren, aber dann aus den verschiedensten Gründen Abstand nahmen. Einige kommen wieder auf den Geschmack und sind dann auch bereit, sich einzubringen, ihre Lebenserfahrung, ihre Fähigkeiten etwa als Handwerker oder ihr Netzwerk, wenn es mal darum geht, einen Sponsor für ein Projekt zu gewinnen. Manche erklären sich auch bereit, im Vorstand mitzuarbeiten. Deswegen würde ich sehr gerne auf diese Karte setzen, also diese Fußballvarianten weiter in den Blick nehmen. Mir liegt aber noch etwas am Herzen.

Der Kommunikationsweg zu den Vereinen soll noch direkter werden. Wir wollen sie nicht mit Informationen überschütten, aber einen Service bieten. Wir werden nach Problemen fragen und ob und wie wir die Vereine unterstützen können. Das halte ich für eine Kernaufgabe.



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