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Johann-Dietrich Wörner fête ses soixante-dix ans : un visionnaire passionné

by Nouvelles

2024-07-18 10:02:36

Er hatte wohl nie wirklich daran gedacht, eines Tages die Geschicke der europäischen Raumfahrt zu lenken. Einem studierten Bauingenieur, Hoch­schullehrer und ehemaligen Präsidenten der TU Darmstadt würde man das eigentlich auch nicht zutrauen. Schließlich braucht es viel Wissen und Erfahrung, Raketen, Satelliten und Raumsonden auf den Weg ins All zu bringen und Missionen zu Planeten, Kometen und anderen Himmelskörpern zu planen.

Doch als Johann-Dietrich „Jan“ Wörner im Juli 2015 zum neuen Generaldirektor der europäischen Raum­fahrtagentur ESA gewählt wurde, schien er alle nötigen Voraussetzungen mitzubringen, um die Interessen von 22 europäischen Ländern und Kanada als assoziiertem ESA-Mitglied zu vertreten und neue Projekte zu ersinnen. Ausreichende Erfahrung hatte der gebürtige Hesse, der 1954 in Kassel auf die Welt kam, bereits acht Jahre lang als Vorstandsvorsitzender des Deutsche Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) sammeln können.

Seine Idee des „Moon Village“

In seine damalige Amtszeit fielen die erfolgreiche Mission Alexander Gersts, der am DLR-Astronautenzentrum in Köln ausgebildet wurde, die spektakuläre Landung des am DLR entwickelten Forschungsroboters „Philae“ auf dem Kometen Tschuri als Teil der europäischen Rosetta-Mission sowie der Start des fliegenden Infrarotteleskops „Sophia“ – ein Gemeinschaftsprojekt von DLR und NASA.

Das alles dürften gute Gründe für die Entscheidung des ESA-Ministerrats gewesen sein, ihn als Nachfolger von Jean-Jacques Dordain zu ernennen. Nicht zuletzt war Wörner Wunschkandidat der damaligen Bundesregierung, die nach 25 Jahren wieder einen Deutschen an der Spitze der ESA sehen wollte, um die eigenen Interessen stärker zu vertreten. Von 1984 bis 1990 war der deutsche Physiker Reimar Lüst ESA-Chef gewesen.

Und Wörner schien tatsächlich eine gute Wahl zu sein: In seiner Amtszeit konnte er viele Projekte anstoßen und begleiten, wie den Bau der Trägerrakete Ariane 6 als Nachfolger der Ariane 5 und die Marsmission ExoMars, die ursprünglich gemeinsam mit Russland geplant war. Er setzte sich auch für eine längere Beteiligung der ESA an der Internationalen Raumstation ein. Nicht zu vergessen seine Idee eines „Moon Village“, einer permanent von Astronauten bewohnten Basis auf der erdabgewandten Seite des Mondes. Von dort, so seine Vorstellung, könnten bemannte Reisen zum Mars starten. Sein größter Triumph war gewiss die Ministerratskonferenz „Space 19+“ Ende 2019 in Sevilla, auf der er durch geschickte Verhandlung den Delegierten der ESA-Mitgliedstaaten 14,5 Milliarde Euro für die laufenden und geplanten europä­ischen Raumfahrtprogramme abringen konnte, so viel wie nie zuvor in der Geschichte der ESA.

Er redet gern Tacheles

Auch wenn die Amtszeit von Jan Wörner als äußerst erfolgreich gilt, gab es von Anfang an Diskussion um seine unkonventionelle Amtsführung, die für viele in der ESA zu europäisch war, was den nationalen Interessen insbesondere Frankreichs, aber auch Deutschlands letztlich zuwiderlief. Als die Querelen um seine Person und seine Pläne, die ESA offener zu gestalten, hinter den Kulissen immer heftiger wurden, räumte Jan Wörner Ende Februar 2021 vorzeitig seinen Posten als ESA-Chef. Seine Amtszeit hätte offiziell Anfang Juli geendet. „Das nationale Spiel habe ich nie genug gespielt, während meiner Zeit bei der ESA“, gestand er in einem Interview.

Nach seinem Ausscheiden hat Wörner schnell neue Betätigungsfelder gefunden, etwa als Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und als erster Raumfahrtkoordinator des Landes Hessen. Heute feiert Johann-Dietrich Wörner, der es versteht, Menschen für seine Ideen zu gewinnen, und gern Tacheles redet, seinen siebzigsten Geburtstag.



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