Josh Hartnett dans une interview sur “Trap” et “The Bear” de M. Night Shyamalan

2024-08-24 19:14:55

Herr Hartnett, in „Trap – No Way Out“ spielen Sie einen Vater, der seine Tochter zum Konzert ihrer Lieblingspopsängerin begleitet. Wann waren Sie das letzte Mal bei einem solchen Event?

Eigentlich war ich seit meiner Jugend bei keinem Popkonzert mehr. Doch dann brachten mich meine beiden ältesten Töchter neulich dazu, zu Taylor Swift ins Wembley Stadion in London zu gehen. Das hat mir richtig viel Spaß gemacht, denn die Show war ein Spektakel. Dort zwischen 90.000 Menschen zu stehen, die allesamt ausrasten und jedes Wort mitsingen, war ziemlich einmalig. Eigentlich ist selbst meine Älteste noch zu jung, um das Phänomen Taylor Swift wirklich zu verstehen. Aber als jetzt diese riesige Tour begann, schwappte das doch auch in ihren Freundeskreis – und jetzt sind die beiden natürlich Feuer und Flamme.

Ihre Figur im Film ist nun allerdings – das verrät schon der Trailer – nicht nur ein liebevoller Vater, sondern auch ein gefährlicher Serienkiller. Wie nähert man sich als Schauspieler einer solch zwiegespaltenen Rolle an?

Ich fand es unnötig, mich mit individuellen Mördern und ihren düsteren Taten auseinanderzusetzen. Aber natürlich habe ich einiges gelesen darüber, was Psychopathen ausmacht. Mich hat fasziniert, wie viele von ihnen ihren Mangel an Empathie und ihren Narzissmus mit Charme zu verstecken versuchen. Wie eine Art zweite, gespielte Persönlichkeit das Monster in ihnen verstecken soll. Meine Figur im Film überkompensiert sein wahres Ich mit der Rolle des Papas, der fast schon übertrieben auf seine Tochter und ihre Wünsche fokussiert ist. Zu zeigen, was passiert, wenn er unter Druck gerät und die Fassade Risse bekommt, weil die beiden Welten, die er gemeinhin streng voneinander getrennt hält, plötzlich kollidieren, fand ich als Schauspieler ungemein spannend. Und den Gegensatz zwischen diesem gefährlichen, kräftigen Serienmörder und den kreischenden Teenagern, die ihn bei einem Popkonzert umgeben, fand ich herrlich komisch.

Der strahlende Familienmensch ist aber letztlich nur Show?

Natürlich bin ich kein Psychologe, aber so habe ich das verstanden. Mit der Gefühlslosigkeit eines Psychopathen geht das nicht zusammen. Meine Figur in „Trap“ spielt diese Rolle aber mit solcher Intensität, dass sie zu einem Teil ihres Lebens wird. Am Ende ist das Monster sich vermutlich selbst nicht sicher, ob es womöglich doch nicht auch noch etwas anderes ist.

Den Regisseur M. Night Shyamalan trafen Sie erstmals vor 20 Jahren, bei einem Dinner nach der Weltpremiere seines Films „The Village“. Waren Sie seither regelmäßig in Kontakt?

Im Gegenteil. Ich war damals als großer Film-Fan völlig begeistert und erinnere mich an tolle Gespräche über unsere Liebe zum Kino. Schon damals sagte ich ihm, dass ich gerne mal mit ihm drehen würde. Aber nach dem Abend sind wir uns nie wieder begegnet. Als ich dann allerdings hörte, dass er nach einem Hauptdarsteller für „Trap“ sucht, bat ich meine Agenten, Kontakt aufzunehmen. Kurze Zeit später führten wir ein Videotelefonat, er schickte mir das Drehbuch, und wir wurden uns schnell einig. Nur die Streiks in Hollywood machten uns dann noch einen kurzen Strich durch die Rechnung, weil wir unsere Gespräche über das Skript und die Figur gerade begonnen hatten und dann plötzlich wochenlang nicht darüber reden durften.

Von sich aus auf Regisseurinnen und Regisseure zugehen und proaktiv Interesse an einer Zusammenarbeit bekunden – das machen Sie seit einigen Jahren häufiger, oder?

Nachdem ich der Hollywood-Maschinerie irgendwann ein wenig den Rücken zugekehrt und vor allem kleinere Independent-Filme gedreht hatte, entstand bei mir der Eindruck, dass gerade im Mainstream viele kein Interesse mehr daran hatten, mit mir zu arbeiten. Doch es stellte sich heraus, dass viel mehr die anderen dachten, ich würde mit Hollywood nichts mehr zu tun haben wollen. Und dass meine Agentur bloß faul hereinkommende Angebote sondierte, statt sich auch mal für mich einzusetzen. Seit ich meine neuen Agenten habe, bringen sie mich auch gezielt für spannende Projekte ins Spiel. Das fällt mir als geborenem Minnesota-Boy nicht immer leicht, denn wir haben es nicht so mit Selbstdarstellung und Eigenlob. Aber von Christopher Nolan bei „Oppenheimer“ bis zu Charlie Brooker und der „Black Mirror“-Episode oder nun M. Night Shyamalan geht diese Taktik nun doch ganz gut auf.

Dass Sie mit Mitte 20 nach Filmen wie „Black Hawk Down“ oder „Pearl Harbor“ keine Lust mehr darauf hatten, der strahlende Hollywood-Held zu sein, und sogar das Angebot, „Superman“ zu spielen, abgelehnt haben, ist seit rund 15 Jahren in jedem Text über Sie zu lesen …

Ich bin es so leid, darüber zu sprechen. Aber egal was ich sage oder nicht sage, das Thema wird immer wieder zum Aufmacher jeder Geschichte. Dabei habe ich doch seither zahllose Filme und Serien gedreht, habe eine Familie gegründet und auch sonst viel erlebt. Müssen wir da immer wieder die ollen Kamellen hervorholen? Ich konzentriere mich jedenfalls lieber auf die Gegenwart und die Zukunft.

Dann lassen Sie uns doch über die Gegenwart sprechen – und die neusten Mitbewohner in Ihrem Haushalt!

Sie meinen die vier Zwergziegen, die seit vier Monaten bei uns leben? Als ich die neulich zum ersten Mal in einem Interview erwähnte, hatten wir sie noch ganz neu, und ich kam nicht auf alle Namen, die unsere Kinder ihnen gegeben hatte. Daher jetzt der Vollständigkeit halber noch mal: Poppy, Grape, Lavender und Olive! Meine Güte, machen diese Tiere Spaß! Eigentlich war nie der Plan, neben dem Hund, den Meerschweinchen und ein paar Hühnern auch noch Ziegen auf unserer kleinen Farm zu haben. Doch bei einem Familienurlaub gab es in der Nähe ein paar dieser entzückenden Tiere – und die Kinder liebten sie. Und wie der Zufall so wollte, bekam meine Frau wenig später einen Anruf von der örtlichen Grundschule, die auch ein wenig Viehzucht betreibt und ein Zuhause für ein paar neu geborene Zwergziegen suchte. Inzwischen können wir uns schon kaum mehr vorstellen, wie unser Leben ohne sie war.

Seit einigen Jahren leben Sie mit der Familie in England im ländlichen Hampshire. Fühlen Sie als Minnesota-Boy, wie Sie eben sagten, sich dort zu Hause?

Nicht in dem Sinne, denn ich bin damals in der Metropolenregion Twin Cities groß geworden, wo es eher urban als ländlich war. Meine Erfahrung mit Landleben beschränkte sich auf die Hütte an einem See in Wisconsin, die meine Eltern hatten und wo wir oft die Sommer verbrachten. Von daher war es schon ein Lernprozess für mich, als wir zur Geburt von Kind Nummer drei 2019 aus London raus in die Provinz zogen. Aber die Kinder lieben es dort, die Schwiegereltern sind in der Nähe, und wir haben wirklich viel Platz. Und wenn ich mal wieder Stadtluft brauche, ist London zum Glück nicht so weit weg.

Letzte Frage noch mit Blick auf die zweite Rolle, in der Sie diesen August zu sehen sind. In der dritten Staffel der preisgekrönten Serie „The Bear“ haben Sie einen Gastauftritt. Haben Sie sich den auch proaktiv an Land gezogen?

Nein, das hat sich anders ergeben. Ich kenne Christopher Storer, den Schöpfer der Serie, weil ich mal die Hauptrolle in seinem Debütfilm spielen sollte, der dann nie zustande kam. Damals erzählte er mir schon von einem Stoff über einen Koch in Chicago, an dem er arbeitete. Als irgendwann alle Welt anfing, von „The Bear“ zu sprechen, fiel mir auf, dass ich diese Geschichte doch schon mal gehört hatte! Ich schrieb Christopher ein paar Glückwünsche per Textnachricht. Als er antwortete, ich solle doch mal eine Rolle in der Serie übernehmen, dachte ich mir nichts dabei, zumal er damals schon mitten in der Arbeit an der zweiten Staffel steckte. Aber tatsächlich meldete er sich dann für die dritte bei mir!



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