2025-01-17 11:52:00
Diese Geschäftszahlen der US-Banken sind eine Ansage an die europäische Konkurrenz. J.P. Morgan hat 2024 einen Rekordgewinn erzielt, allein die Sparte Investmentbanking verdiente nur im vierten Quartal doppelt so viel wie die gesamte Deutsche Bank nach neun Monaten. Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Schwächephase überwunden und steigerte ihren Jahresgewinn 2024 um gut 60 Prozent und damit sogar noch stärker.
Wo soll das noch hinführen? Schon heute ist J.P. Morgan in der Lage, jährlich 17 Milliarden Dollar in die Verbesserung ihrer IT zu investieren, das Vierfache des für 2024 zu erwartenden Jahresgewinns der Deutschen Bank. Kein Wunder, dass viele deutsche Finanzinstitute bis hin zu Sparkassen erleichtert sind, dass J.P. Morgan den Start seiner deutschen Online-Privatkundenbank immer wieder verschiebt. Denn es wird schwer sein, mit diesem potenten Konkurrenten technologisch mitzuhalten.
Schließlich droht der Gewinnabstand der US-Banken sogar noch größer zu werden: Die am 20. Januar beginnende Präsidentschaft von Donald Trump lässt US-Banken begründet auf weniger Steuern und weniger strikte Regeln für Eigenkapital (Basel III) und Klimainvestments hoffen. Jamie Dimon, der seit 2005 amtierende Vorstandschef von J.P. Morgan, spricht davon, dass es nicht um lockere, sondern um faire Regeln für Banken gehe.
Wachstum und stabile Banken schließen sich nicht aus
Es sei möglich, Banken wachsen zu lassen und gleichzeitig ein stabiles Finanzsystem aufrechtzuerhalten. Angesichts der hohen Jahresgewinne, die J.P. Morgan teilweise auch in die Rücklagen steckt, wirkt diese Bank in der Tat sehr solide. Gleichwohl bewegt sich die Trump-Administration auf einem schmalen Grad, wenn sie die Zügel für alle Banken lockern sollte. Als Warnung sei an die US-Regionalbankenkrise erinnert, in der Institute wie First Republic und Silicon Valley Bank wackelten und aufgefangen werden mussten. Das ist noch keine zwei Jahre her.
Diese Krise führen manche Beobachter auch auf während der ersten Trump-Präsidentschaft gewährte Erleichterungen für Banken zurück. Der für die US-Bankenaufsicht zuständige Michael Barr hat gerade seinen Rücktritt vom Vizevorsitz der Federal Reserve angekündigt, weil ihm der neue US-Präsident nicht passt. In der Tat könnte Trump schon jetzt zufrieden sein: Die meisten US-Banken sind auch ohne neue Erleichterungen eine Klasse für sich.
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