2024-11-27 23:55:00
In der Schlussphase gab’s im Hexenkessel von Belgrad sogar Häme von den Rängen. „Auf Wiedersehen“, sangen die heimischen Fans an einem aus Sicht des VfB Stuttgart ganz bitteren Abend – und zwar auf Deutsch. Der Fußball-Bundesligaklub hat in der Champions League einen herben Rückschlag erlitten und muss zunehmend um das Weiterkommen bangen. Beim in der Königsklasse bis dahin noch punktlosen serbischen Meister Roter Stern verlor der VfB nach einer schwachen Leistung deutlich 1:5 (1:2).
„Wir haben nicht gut gespielt und einfache Fehler gemacht“, sagte Stuttgarts komplett bedienter Nationalspieler Angelo Stiller dem Sender DAZN. Belgrad habe auch in der Höhe verdient gewonnen. Auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß ärgerte sich über die Leistung seiner Mannschaft. „Es war von vorne bis hinten kein guter Auftritt von uns“, sagte er.
Zwei Spieler, über die schon vor der Partie viel gesprochen wurde, sorgten für die ersten Highlights. Ermedin Demirović brachte den VfB in der 5. Minute in Führung, der von den Schwaben an Belgrad ausgeliehene Silas (12.) leitete zügig die Wende ein. Rade Krunić (31.), Mirko Ivanić (65.) und Nemanja Radonjić (69./88.) erzielten die weiteren Tore für die Gastgeber, die den VfB immer wieder in Bedrängnis und das Stadion zum Kochen brachten.
In der Tabelle liegen die Stuttgarter mit vier Punkten aus fünf Spielen damit weiter hinter den ersten 24 Plätzen, die am Ende der Ligaphase zum Weiterkommen berechtigen.
Demirović trifft wieder
Der VfB hatte auf einen Teil seiner rund 2.400 erwarteten Fans verzichten müssen. Sie waren mit ihren Bussen auf dem Weg nach Belgrad umgekehrt und wieder zurück nach Stuttgart gefahren. Medienberichten zufolge wegen unverhältnismäßig scharfer Polizeikontrollen an der serbischen Grenze. Diejenigen, die im Stadion dabei waren, durften aber früh jubeln.
Demirović, der als bosnischer Nationalspieler im Duell mit den Serben besonders im Fokus stand, beendete seine Torflaute und bescherte den Gästen den perfekten Start. Nach einer Kopfballablage von Enzo Millot traf der Angreifer halbhoch ins linke Eck – es war sein erstes Tor für den VfB seit Anfang Oktober und sein erstes in der Champions League überhaupt.
Die frühe Führung hätte den Stuttgartern Sicherheit geben können, stattdessen brachte sie der schnelle Ausgleich aus dem Konzept. Flügelspieler Silas eroberte gegen Millot den Ball, marschierte los und traf mit einem platzierten Flachschuss. Der Kongolese hatte vor der Partie erklärt, kommenden Sommer gerne zum VfB zurückkehren zu wollen. Statt zu jubeln, hob er nach seinem Treffer entschuldigend die Arme.
Stuttgarter Ungenauigkeiten
Stuttgart leistete sich in der Folge etliche Ungenauigkeiten im Spielaufbau und verteidigte zudem nicht konsequent genug. Das wurde bestraft. Eine Flanke von der linken Seite flog in den Sechzehner, Krunic drosch die Kugel unter die Latte. Kurz zuvor war ein weiteres Tor von Stuttgarts Demirović wegen einer hauchdünnen Abseitsposition nicht gegeben worden (28.).
VfB-Trainer Hoeneß reagierte in der Pause und ersetzte Pascal Stenzel auf der rechten Seite durch Fabian Rieder. Die Stuttgarter kamen schwungvoll aus der Kabine, wurden dann aber mehrfach ausgekontert. Silas geriet ins Straucheln und schoss den Ball genau in die Arme von Alexander Nübel (52.). Kurz später war der VfB-Keeper gleich noch mal gefordert und nahm dem heranstürmenden Cherif Ndiaye die Kugel stark vom Fuß (58.).
Gegen den Kopfball von Ivanić nach einer Ecke war der Nationaltorwart dann machtlos, nur vier Minuten später erhöhte Radonjić mit einem Flachschuss auf 4:1 für die Serben. Der enttäuschende VfB war geschlagen – und Radonjić setzte sogar noch einen obendrauf.
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