2024-05-09 19:02:22
Nach ihrer letzten Grätsche ballte Alexandra Popp die Hand zur Faust. Als Sekunden später der Schlusspfiff ertönte, sank die Mannschaftsführerin des VfL Wolfsburg zu Boden und hämmerte vor Glück auf dem Rasen herum. Wieder einmal durfte ihr Team den Titelgewinn im DFB-Pokal der Frauen bejubeln.
Ein haltbarer Distanzschuss von Jule Brand (14. Minute) und ein Kopfball von Dominique Janssen (40.) sorgten früh für klare Verhältnisse bei dem 2:0-Erfolg. Was auch immer die Herausforderinnen des FC Bayern München anstellten, es blieb zu harm- und ideenlos, um die Königinnen des DFB-Pokals ins Wanken zu bringen. Zehn Finalsiege in Folge sind eine Leistung des VfL Wolfsburg, die nur schwer zu kopieren sein wird. Dabei vollbrachten sie diesmal sogar das Kunststück, ohne Gegentor im gesamten Wettbewerb zu bleiben.
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Wolfsburgs verblüffende Dominanz
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Bei der Aktivierung seiner Spielerinnen muss der VfL Wolfsburg vor dem Anpfiff vieles besser gemacht haben als der amtierende Meister aus München. Das Team von Cheftrainer Tommy Stroot war jedenfalls deutlich wacher, aggressiver und spielfreudiger in die Partie gestartet. Vor allem Alexandra Popp und Lena Oberdorf gewannen Zweikämpfe in Serie.
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Und sie trugen mit der freien Interpretation ihrer Aufgaben dazu bei, dass der FC Bayern kaum ins Spiel kam und leicht irritiert zusah, wie der Gegner mit Hilfe von Flexibilität und Einsatzbereitschaft den Ton angab. Popp nutzte ihre Freiheiten im Mittelfeld und Angriff konsequent. Was genau ihre Position an diesem sonnigen Donnerstag war, wird wohl nur Stroot im Detail erklären können. Auch Oberdorf pendelte eifrig zwischen Defensive und Offensive. Das Ergebnis war eine Dominanz, die 44.400 Zuschauer im ausverkauften Kölner Stadion verblüffte.
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Die Mehrheit der Zuschauer dürfte in dieser Partie die Augen auf Wolfsburgs Spielerin mit der Rückennummer 5 gerichtet haben. Oberdorf verlässt nach der Saison 2023/24 den VfL und wechselt ausgerechnet zum FC Bayern München. Wie wertvoll sie in ihrer Rolle als Antreiberin und Spielzerstörerin ist, stellte die Nationalspielerin im Pokalfinale noch einmal eindrucksvoll unter Beweis. „Lena gehört auf ihrer Position zu den Besten der Welt“, sagt Wolfsburgs Sportdirektor Ralf Kellermann. In der Tat räumte Oberdorf ihre zukünftigen Spielerinnen wie lästige Kegel aus dem Weg, sah dafür in der 50. Minute die Gelbe Karte, gehörte aber zu den Aktivposten ihrer Mannschaft.
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Erstaunlich ist, wie lange der FC Bayern in diesem Finale gebraucht hatte, um selbst aktiv zu werden. Kurz vor der Halbzeit war Wolfsburgs Torhüterin Merle Frohms tatsächlich damit beschäftigt, sich mit Läufen an der Mittellinie unter Spannung zu halten. Auf ihr Tor rollte wenig bis gar nichts zu. Das lag an der hohen Einsatzfreude ihrer Mannschaft und an der Einfallslosigkeit eines Gegners, der im deutschen Frauenfußball eigentlich eine Wachablösung schaffen möchte. In der Bundesliga hat das in dieser Saison geklappt. Im DFB-Pokal fehlt noch der Nachweis, dass der FC Bayern das Zeug zum nationalen Champion hat.
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