L’Eintracht a joué contre Pilsen

2024-09-26 23:58:51

Fünf Spiele hat es gedauert, bis Trainer Dino Toppmöller alle seine drei Stürmer von der Leine ließ. Bisher hatte Igor Matanović immer von der Bank aus zugesehen, wie die Kollegen Hugo Ekitiké und Omar Marmoush zu zweit stürmten. Dass Toppmöller das erste Mal drei Stürmer aufstellte, just, als die Eintracht in die Europa League zurückkehrte, war reich an Symbolik. Schließlich war die Eintracht mit den drei Stürmern Ante Rebić, Luka Jović und Sebastian Haller vor mittlerweile sechs Jahren durch die Europa League gewirbelt, nur aufgehalten von Chelsea London im Halbfinale.

Es war die Geburtsstunde der großen Begeisterung rund um den Wettbewerb, den die Frankfurter 2022 schließlich gewannen – und in den sie nun nach zweijähriger Pause zurückkehrten. Am Ende herrschte am Donnerstagabend aber Ernüchterung in der Frankfurter Arena. 3:1 hatte die Eintracht schon geführt gegen Viktoria Pilsen, doch in den letzten Minuten musste sie noch zwei Gegentreffer hinnehmen, so blieb statt des schon sicher geglaubten Sieges nur ein 3:3 zum Auftakt des diesjährigen Wettbewerbs.

Eine Premiere sollte das Spiel gegen Pilsen nicht nur für das Trio im Sturm sein, sondern auch für Neuzugang Mahmoud Dahoud. Der Mittelfeldmann, 28 Jahre alt, war auf den letzten Drücker der Sommer-Transferperiode zur Eintracht gekommen, um dem Frankfurter Spiel eine kreativere Note zu geben. Und noch ein drittes Debüt gab es: Das erste Mal in seiner Karriere lief Tuta als Kapitän in einem Pflichtspiel auf. Robin Koch zwickte es an der Hüfte, Mario Götze war erkältet, Kevin Trapps Oberschenkel heilt weiter. Und so durfte der Brasilianer, neben Ansgar Knauff der letzte Verbliebene der Finalstartelf von 2022, die Binde tragen.

Das Trio funkt noch nicht

Startelf-Debütant Dahoud bemühte sich, versuchte immer wieder, kluge Steckpässe zu spielen, scheiterte aber am tief stehenden Block der Pilsener. Aus taktischer Sicht war das Spiel die Feuertaufe für die junge Frankfurter Mannschaft. Den spielstarken Mannschaften aus Hoffenheim, Wolfsburg, und Mönchengladbach hatte sie den Ball überlassen, um sie dann kaltblütig und pfeilschnell mit Kontern zu überlisten. In jedem der bisherigen vier Bundesligaspiele hatte der Frankfurter Gegner mehr Ballbesitz.

Pilsen wiederum zeigte wenig Interesse, den Ball lang zu halten, verteidigte lieber gewissenhaft aus einem tiefen Fünferblock und schaute sich in Ruhe an, was die Eintracht mit dem Ball so zu bieten hatte. Relativ wenig – ein Fehlpass hier, ein Stockfehler da, es hakte im Offensivspiel. Das Trio um Matanović, Ekitiké und Marmoush funkte noch nicht so recht, die eingespielten Marmoush und Ekitiké kamen oft vom Flügel, spielten seltener zusammen. Rutschte der Ball einmal durch, zielten die Angreifer nicht genau genug.

So lief das 38 regnerische Minuten lang, bis Ekitiké nach feinem Zuspiel von Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen vom rechten Flügel aus kommend ins lange Eck schoss. Eine starke Einzelaktion des französischen Stürmers. Aber nur zwei Minuten hielt die Führung, schon war alles beim Alten: Der Kapitän der Tschechen, Pavel Šulc, schoss trocken aus gut zwanzig Metern ins lange Eck (41.).

Ein Mittel, das die Eintracht vernachlässigt

Nach sechzig Minuten löste Toppmöller seinen Dreiersturm auf, nahm Matanović vom Feld. Neu im Spiel war Junior Dina Ebimbe, der direkt den rechten Flügel runtersprintete. Viele dieser Läufe waren in der ersten Spielhälfte versandet, es braucht schließlich auch jemanden, der die Räume erkennt und in der Lage ist, die passende Vorlage zu servieren. Ekitiké ist so ein Spieler, aus dem Augenwinkel erkannte er, wie sein Landsmann seinem Gegenspieler davonrannte, und passte ihm perfekt in den Lauf. Ebimbe schoss entschlossen, wieder lag die Eintracht vorn (63.).

Wenig später noch ein Novum an diesem Abend: Nach einer Ecke landete der Ball aus dem Getümmel bei Kristensen, der Däne zögerte nicht lang und erzielte sein erstes Tor für die Eintracht – 3:1 (67.). Der Riegel war geknackt, so schien es zumindest. Doch die Tschechen gaben nicht auf, kamen durch Prince Kwabena Adu (87., 3:2) heran und trafen in der Nachspielzeit sogar noch zum Ausgleich. Santos war aus dem Tor geeilt, mit Ebimbe zusammengeprallt, Václav Vedelka bedankte sich und schoss zum 3:3 ein (90.+3).

Und so hat die Eintracht an diesem Abend, der Rückkehr der Europa League, gleich zwei Dinge gelernt. Wie man gegen einen tief stehenden Gegner trifft: indem man fein kombiniert und schnelle Außenbahnspieler zur rechten Zeit einwechselt und bedient. Und auch: mit Standards. Ein Mittel, das die Eintracht lange vernachlässigt hatte. Aber eben auch, dass man bis zur letzten Sekunde sein Tor verteidigen muss. Zu siegessicher war sich die junge Frankfurter Elf, zu unkonzentriert verteidigte sie zum Ende der Partie.



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