2024-12-04 14:49:00
Die seit drei Jahren inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ist nach Angaben ihres Anwalts am Mittwoch aus medizinischen Gründen vorübergehend freigelassen worden. Die Strafe sei für drei Wochen ausgesetzt worden, erklärte der Anwalt Mostafa Nili im Onlinedienst X. Mohammadi befand sich seit dem November 2021 in Haft.
Der Grund für die vorübergehende Freilassung sei ihr körperlicher Zustand nach der Entfernung eines Tumors. Der Tumor sei gutartig gewesen, Mohammadi müsse jedoch alle drei Monate untersucht werden.
Narges Mohammadi ist die stellvertretende Geschäftsführerin des iranischen Menschenrechtszentrums. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International verurteilte sie im Mai 2016 ein Revolutionsgericht in Teheran im Zusammenhang mit ihrer Arbeit zu insgesamt 16 Jahren Haft; sie hatte sich unter anderem gegen die Todesstrafe in Iran und den Kopftuchzwang einsetzt. Das vergangene Jahrzehnt verbrachte sie zu großen Teilen im Gefängnis. 2023 wurde Mohammadi mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Narges Mohammadi ist schwer krank. Sie leidet nach Angaben der Menschenrechtsorganisation an einem Blutgerinnsel in ihren Lungen und an einer neurologischen Erkrankung, die zu Krampfanfällen und Lähmungserscheinungen führt. Im Gefängnis hat sie demnach keinen Zugang zu der medizinischen Versorgung, die sie brauche, heißt es von Amnesty International.
Mohammadis Familie und Unterstützer der 52 Jahre alten Aktivistin bezeichneten die 21 Tage dauernde Aussetzung der Strafe als „unzureichend“. Sie forderten die bedingungslose Freilassung von Mohammadi, zumindest aber die Verlängerung ihrer vorübergehenden Freilassung auf drei Monate, erklärten sie.
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