2025-02-14 11:40:00
Nach seiner rasanten Rekordrally hat der Dax am Freitag zum Handelsstart etwas nachgegeben. Der deutsche Leitindex fiel um 0,29 Prozent auf 22.545,53 Punkte. Das Börsenbarometer hatte am Donnerstag bei gut 22.624 Punkten einen weiteren Höchststand erreicht.
Damit reagiert der Markt zwar auf die Ankündigung neuer Zölle durch Donald Trump am Vorabend – die Entwicklung fällt aber nicht dramatisch aus. Zum Teil verwiesen Börsianer auf die lange Frist für neue Zölle. Befürchtungen wurden geäußert, dass Trump die Inflation anheizen könnte.
Beschleunigt wurde die Rekordjagd des Dax zuletzt durch die Hoffnung auf Ukraine-Verhandlungen nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin. Der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners wies nun darauf hin, wie heißgelaufen die Dax-Rally aus markttechnischer Sicht inzwischen sei.
Für den M-Dax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,36 Prozent auf 27.660,68 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 bewegte sich kaum vom Fleck.
Am Rentenmarkt legten die Renditen der meisten europäischen Staatsanleihen leicht zu. Gold und Bitcoin profitierten. Der Goldpreis bewegte sich abermals auf neue Rekorde und die Marke von 3000 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) zu; morgens stand er zeitweise bei 2936 Dollar.
In anderen Ländern unterschiedliche Entwicklungen
In den Vereinigten Staaten hatten die Börsen am Donnerstag Fahrt aufgenommen. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Während China zulegen konnte, verlor Japan. Der Dollar notierte zum Euro schwächer.
Die neuen Zolldrohungen sorgten „nur kurzzeitig für Irritationen“, schreiben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen.
„Trump ist immer wieder gut für Kapriolen“, kommentierte das Bankhaus Metzler. Wichtig sei die Nachricht, dass der US-Präsident auch die Mehrwertsteuer als Zoll betrachte: „Damit erhöht sich die theoretisch mögliche Höhe der Gegenzölle gegen die EU erheblich.“
„Wegen der zunehmenden Inflationsgefahren gehen wir nun davon aus, dass die amerikanische Notenbank Federal Reserve ihren Leitzins erst zum Jahresende weiter senken wird statt bereits in den nächsten Monaten“, schreiben die Analysten der Commerzbank.
FMC gehört zu den größten Verlierern
Zu den größten Verlierern im Dax zählten die Aktien von Fresenius Medical Care, die knapp fünf Prozent nachgaben. Nach Angaben von Börsianern drückten die mit Enttäuschung aufgenommenen Geschäftszahlen des US-Dialyseunternehmens DaVita die Titel ins Minus. Im M-Dax ging es für United Internet fast acht Prozent bergab. Der Internet-Anbieter hat im abgelaufenen Jahr weniger verdient als erhofft.