2024-12-27 15:51:00
Große Sorge um Skirennfahrer Cyprien Sarrazin. Der Franzose ist im Abfahrtstraining von Bormio heftig gestürzt. Laut des französischen Verbands wurde bei dem 30-Jährigen ein Subduralhämatom, eine Blutung in der Nähe des Gehirns, diagnostiziert. Er befinde sich auf der neurologischen Intensivstation eines italienischen Krankenhauses und werde nach Absprache mit den Chirurgen noch am Abend operiert, hieß es.
Unter den weiteren Skifahrern machte sich derweil Ärger über den Streckenzustand breit. Sarrazin verlor bei einer Bodenwelle die Kontrolle, schlug mit enormer Wucht auf der berüchtigten Stelvio-Piste auf, rutschte den Hang hinab und landete im Fangnetz. Er wurde behandelt und mit einem Hubschrauber abtransportiert.
„Richtig schlecht“: Allegre mosert
Die Piste sei „richtig schlecht“ präpariert, sagte Sarrazins Teamkollege Nils Allegre bei Eurosport. Das sei nicht respektvoll gegenüber den Athleten. So habe es Bormio nicht verdient, im Februar 2026 die Olympischen Winterspiele auszurichten, so der 30-Jährige. Bei dem Event in gut einem Jahr sollen auf der Stelvio die alpinen Männer-Rennen stattfinden.
An der tückischen Welle stürzten anschließend auch Kyle Negomir (USA) und Josua Mettler (Schweiz), wie Sarrazin musste zudem Pietro Zazzi (Italien) an anderer Stelle mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden.
Die Strecke gilt als eine der schwierigsten und gefährlichsten im Weltcup. Der Schweizer Superstar Marco Odermatt bezeichnete sie als „Überlebenskampf“. In diesem Jahr scheinen die Bedingungen besonders herausfordernd zu sein. Die Fahrer würden die Übergänge von besonders eisigen zu aggressiveren Abschnitten mit Kunstschnee hassen, erklärte Odermatt.
Sarrazin hatte im vergangenen Winter für Furore gesorgt und unter anderem die beiden Abfahrten auf der legendären Streif in Kitzbühel gewonnen. Auch in Bormio hatte er triumphiert. Dort finden an diesem Wochenende zwei Männer-Rennen statt – eine Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr/Eurosport und ZDF) und ein Super-G am Sonntag (11.30 Uhr).
Schnellster im Abschlusstraining war der Kanadier Cameron Alexander. Bestplatzierter Deutscher war Simon Jocher auf Rang elf.
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