2024-12-12 22:21:00
(Ville d’Oaxaca, 29 novembre 2024, le saut).- «La vulgarisation des traditions conduit à leur marchandisation», déclare Mario Arturo Martínez, photographe de renommée internationale originaire d’Oaxaca. « Nous assistons aux conséquences d’une logique perverse selon laquelle, selon En Amérique Latine, la période du colonialisme a commencé avec l’arrivée de Christophe Colomb (espagnol : Cristobal Colón) sur l’une des îles des Bahamas en 1492. À cette époque, l’Union européenne Les nations ont commencé une violente compétition pour la domination politique et économique (hégémonie) sur terre. L’assujettissement des territoires étrangers et de leurs populations était l’objectif le plus important pour pouvoir exploiter les ressources et les travailleurs. Sur le continent latino-américain, les empires coloniaux espagnol et portugais se disputaient la domination.
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Überfüllte Straßen und Bars. Ein überraschend homogenes Publikum. Auf den schicken Terrassen des historischen Zentrums sind die Kund*innen meist blond und englischsprachig. Die Feierlichkeiten zum Tag der Toten in Oaxaca sind in diesem Jahr von einer überraschend glamourösen Atmosphäre geprägt. „Es gab einen Wendepunkt im Jahr 2017, als der Film Coco herauskam und plötzlich Tausende und Abertausende von ausländischen Touristen zum Tag der Toten kamen“, sagt Diana García, Architektin aus Oaxaca. „Dazu muss man erwähnen, dass die sechsjährige Amtszeit von Alejandro Murat gerade erst begonnen hatte.“
Der Gouverneur von der Partei der Institutionellen Revolution (PRI) setzte auf eine extreme Tourismusstrategie. 2022 hat seine Regierung mit teurer Werbung bis nach New York für den Tourismus in Oaxaca geworben.
„Die Familien besuchen ihre Toten auf den Friedhöfen, und plötzlich kommen Busse mit ausländischen Touristen.“
„Die Familien besuchen ihre Toten auf den Friedhöfen, und plötzlich kommen Busse mit ausländischen Tourist*innen“, sagt die Architektin, die ursprünglich aus der Hauptstadt stammt. „Jetzt verwandeln sich die zentralen Viertel in Ferienorte, und das verändert die soziale Dynamik völlig: Stell dir vor, du siehst jeden Tag Tourist*innen, die vor deinem Haus ein Selfie machen.“
Massentourismus und Der Begriff “Gentrifizerung” beschreibt den Prozess, einen Stadtteil durch Verbesserungen seiner Infrastruktur und finanzielle Investitionen aufzuwerten und dabei langfristig den ursprünglichen Einwohner*innen des Ortes zu Schaden. Diese müssen für höhere Mietpreise und Lebenshaltungskosten aufkommen, um den Ort mit neu zuziehenden Personen konkurrieren, aus dem Stadtteil weg und immer weiter am Rand der Stadt ziehen. Das macht die Gentrifizierung zu einem Zeichen der sozialen Ungleichheit. Besonders durch Immobilienspekulation werden die kulturellen und sozialen Eigenheiten der Orte stark verändert. In lateinamerikanischen Großstädten sind überall gentrifizierte Stadtteile zu finden, z.B. in Rio de Janiero das Hafengebiet und Vidigal oder die historischen Innenstädte von Quito (Ecuador) und Santiago de Chile.
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„Während der Pandemie kamen viele Menschen aus den Großstädten hierher, weil es für sie bequemer war, online zu arbeiten, und dieses Phänomen hat nach der Krise der Gesundheitsversorgung noch zugenommen“, erklärt Mario Arturo Martínez. „Das Leben wird schnell immer teurer, und die meisten Bewohner*innen des Stadtzentrums mussten bereits wegen der steigenden Mieten an den Stadtrand ziehen.“
Laut dem Fotografen sorgen Massentourismus und Gentrifizierung für Risse im sozialen Gefüge Oaxacas: „Viele Gringos (Nordamerikaner*innen, Anm. d. R.) oder europäische Ausländer*innen kommen mit einer Erwartungshaltung nach Oaxaca; sie verlangen, dass sich die Stadt ihren Bedürfnissen anpasst, anstatt dass sie sich selbst anpassen“, sagt er. „Sie integrieren sich nicht und arbeiten nicht, weil sie es nicht müssen, und manchmal versuchen sie nicht einmal, Spanisch zu lernen.“
Eine Abgrenzung, die Empörung hervorruft. „Oaxaca war schon immer eine Stadt im ständigen Kampf, und jetzt gibt es ein allgemeines Gefühl der Übersättigung“, sagt der Fotograf, der auch am Zentrum für Fotografie Manuel Álvarez Bravo unterrichtet. „Als Bürger*innen müssen wir das Problem verstehen und es stoppen; jetzt gibt es eine Widerstandsbewegung, die an Stärke gewinnt.“
Ein Aufschrei der Empörung
Das Ereignis, das zweifellos die meisten Tourist*innen nach Oaxaca-Stadt lockt, ist die Guelaguetza. Ursprünglich war diese Tradition ein Fest des kulturellen Austauschs im Bundesstaat. Ihr Name bezeichnet eine Haltung der Gegenseitigkeit und stammt aus der zapotekischen Sprache, die von etwa 500.000 Menschen in Oaxaca gesprochen wird. Dieser wichtige Begriff der zapotekischen Kultur, der an die gegenseitige Unterstützung der indigenen Völker des Bundesstaates erinnert, gab der Fiesta de los Oaxaqueños vor fast hundert Jahren ihren Namen.
Obwohl es sich um ein Fest tief verwurzelter Kulturen und Bräuche handelt, fragen sich heute viele im Bundesstaat, ob dieses Fest noch den Bewohner*innen von Oaxaca gehört. Die „Lunes del Cerro“ sind zu einer kommerziellen Veranstaltung von internationalem Format geworden, die ein privilegiertes Publikum anzieht, das vor allem aus dem Ausland kommt, was die Eintrittspreise für bestimmte Plätze auf über tausend Dollar steigen lässt.
Yesenia Morales, eine soziale Anführerin aus San Pablo Güilá, einem Ort etwa 72 Kilometer von Oaxaca-Stadt entfernt, in der Zapotekisch die Hauptsprache ist, hat in einer Rede ihre Empörung über diese Situation zum Ausdruck gebracht. Während der Gelaguetza-Feierlichkeiten prangerte Morales die Luxusrestaurants an, die die Gerichte der Frauen übernehmen und dann wegwerfen würden, die Unternehmen, die sich an ihren Textilien bereicherten, sowie die Besucher*innen, die ihre Gemeinden gentrifizierten. Ihre Rede ging in den sozialen Medien und der mexikanischen Presse viral.
„Die Verdrängung ist real“
„Sie haben sich hier Elemente angeeignet, die zu den Kulturen der indigenen Völker gehören, wobei sie deren Bedeutung vergessen und ihnen eine Bedeutung geben, die sie nicht haben“, sagte Yesenia Morales, die an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) Verwaltung studiert hat, in einem Interview.
„Die Gentrifizierung ist global, national und landesweit“, sagte sie. „Es kommen Leute mit größerer Kaufkraft und die Bevölkerung muss in ein anderes Gebiet abwandern; wir können es in der Stadt sehen, die Verdrängung ist real. Ihr Diskurs hebt die Begünstigung der kulturellen Aneignung hervor. „Oaxaca wird als das kulturelle Herz Mexikos bezeichnet“, sagt sie. „Es hat viele Fälle von kultureller Aneignung gegeben, und das gerade wegen des Reichtums unserer Traditionen. Eine Situation, die mit anderen Arten von Missbrauch, wie der Ausbeutung des Territoriums, zusammenhängt. „Der Kennzeichnend für den Bergbau in Lateinamerika ist die in Folge neoliberaler Politiken implementierte schwache Regulierung dieses wirtschaftlichen Sektors. Dieser generiert kaum Einnahmen für die Regierungen der Region, während transnationale Konzerne hohe Gewinne verzeichnen und Industrienationen die knappen Rohstoffe weiter verwerten. Kolumbien ist bspw. der viertgrößte Kohleexporteur der Welt und gehört zu den wichtigsten Lieferanten Deutschlands. Menschen, die nahe der Abbaugebiete leben, leiden an Atemwegserkrankungen und wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit. In Peru ist es ähnlich mit dem Kupferabbau. Trotz des Bergbaus lebt die Bevölkerung der Abbaugegenden in Armut, hat kaum Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und kämpft mit negativen Folgen für Gesundheit und Umwelt.