Pas de date fixe de retour des astronautes sur l’ISS

2024-08-08 18:40:19

Als Barry „Butch“ Wilmore und Sunita Williams am 6. Juni auf der Internationalen Raumstation ISS eintrafen, sollten sie lediglich ein paar Tage bleiben und am 14. Juni wieder auf der Erde landen. Denn die beiden Astronauten waren in diesem Fall nur die Chauffeure. Beide sind erfahrene Testpiloten – Wilmore für Kampfjets und Williams für Militärhubschrauber – und bildeten die Besatzung des ersten bemannten Testflugs eines neuen Raumschiffs, des Starliners aus dem Haus Boeing.

Nun sind Wilmore und Williams schon 63 Tage auf der ISS, und seit Mittwoch müssen sie damit rechnen, auch noch Thanksgiving, Weihnachten und Silvester im All zu verbringen.

NASA und Boeing sind sich uneins

Schon der Start des Starliners war mehrfach wegen technischer Schwierigkeiten verschoben worden. Die aktuellen Kalamitäten begannen jedoch mit der Ankunft an der ISS: Zum einen gab es Probleme mit Lecks im Heliumsystem des Starliners, vor allem aber zeigten während des Andockmanövers fünf der 28 Manövriertriebwerke einen plötzlichen Leistungsabfall und wurden daraufhin vom Bordcomputer abgeschaltet. Vier dieser Triebwerke konnten später wieder gezündet und das Andocken erfolgreich abgeschlossen werden.

Doch seither ist unklar, was genau die Fehlfunktion verursacht hat – und daher auch, ob das Raumschiff benutzbar ist. Konkret: Ob die für bemannte Flüge vorgeschriebene Erfolgswahrscheinlichkeit von mindestens 270:1 für ein sicheres Ablegen von der Station, Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und Landung tatsächlich garantiert werden kann.

Rätselraten über Teflon

Inzwischen haben Ingenieure das Problem mittels Testläufen an baugleichen Triebwerken am Boden einzukreisen versucht. Demnach scheinen sich Teflonsiegel in einem Ventil infolge von Überhitzung ausgedehnt und damit den Fluss des Oxidationsmittels Distickstofftetroxid behindert zu haben. Trotzdem ist nicht ganz klar, ob dies das Verhalten jener fünf Triebwerke wirklich abschließend erklärt und abermalige Probleme beim Ablegen ausgeschlossen werden können.

Daher prüft die NASA, Wilmore und Williams mit der nächsten Crew Dragon aus dem Hause SpaceX zurückzuholen, der Crew-9. Deren Start wurde bereits vom 18. August auf frühestens den 24. September verschoben. Statt mit den vorgesehenen vier könnte sie nun nur mit zwei Astronauten starten. Die beiden freien Sitze bekämen für den Rückflug die gestrandeten Starliner-Piloten, die dann aber auch bis zur Rückkehr der Crew-9 im Februar 2025 Teil der ISS-Besatzung werden müssten. Früher kämen sie nicht nach Hause.

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Kann Starliner unbemannt überhaupt fliegen?

Es sei denn, die NASA gibt gegenüber Boeing nach und lässt sie den Starliner auch zurückfliegen. Dafür spräche, dass das Starliner Programm andernfalls akut gefährdet wäre und die amerikanische Raumfahrt für bemannte Flüge zur ISS auch in Zukunft ganz auf Raumschiffe eines einzigen Hersteller, nämlich SpaceX, angewiesen wäre.

Aber es gibt offenbar noch einen weiteren Grund, Wilmore und Williams trotz allem auf dem Starliner zurückkehren zu lassen. Er hat die Gestalt eines Problems, über das der Technikblog „Ars Technica“ berichtet hatte: Der Starliner kann möglicherweise gar nicht so ohne Weiteres ohne Piloten an Bord von der ISS ablegen, ohne diese zu gefährden. Denn die für das autonome Manövrieren nötige Software hatte Boeing in der aktuellen Konfiguration nie getestet. Das Risiko für die beiden Testpiloten stünde dann möglicherweise gegen das für alle acht Menschen, die sich gegenwärtig an Bord der Raumstation befinden.

Sollte das Risiko eines unbemannten Ablegens des Raumschiffs von der ISS als deutlich geringer bewertet werden als das einer Havarie des Starliners beim bemannten Rückflug, könnte für die Entscheidung auch der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf eine Rolle spielen. Kamala Harris ist in ihrer Eigenschaft als amtierende Vizepräsidentin auch Vorsitzende des National Space Council. Als solche hat sie mit dem Tagesgeschäft der amerikanischen Raumfahrt zwar wenig zu tun. Eine Havarie des Starliners, der zwei Astronauten das Leben kostet, wäre aber eine nationale Tragödie, die Harris’ Wahlkampfgegner Donald Trump mit Sicherheit gegen sie verwenden würde.



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