Pourquoi les baisses de prix n’étaient pas inhabituelles

2024-08-06 15:20:43

Die starken Kursverluste am Aktienmarkt am vergangenen Freitag und Montag haben sehr viele Schlagzeilen gemacht. Dabei waren sie gar nicht so außergewöhnlich. Das Minus von 3 Prozent im S&P-500-Index reiht sich unter den größten Verlusten seit 1927 gerade einmal auf Platz 358 ein, das Minus des Dax von 1,82 Prozent sogar nur auf Platz 758.

Offenbar täuschten die absoluten Kursverluste wieder einmal zahlreiche Beobachter über die tatsächliche Bedeutung des Kursrückgangs. Dass aber ein Index um einen höheren Betrag fallen kann, wenn er auf einem höheren Niveau steht, ist nur logisch. Der S&P 500 fiel am Montag um rund 160 Punkte. Das Niveau von 160 Punkten überschritt der Index überhaupt erst im April 1983, konnte also rund 60 Prozent seiner Lebenszeit schon mathematisch nicht um diesen Betrag fallen.

Blickt man beim heutigen Punktestand auf den absoluten Kursverlust, so brachte der Montag in den USA den sechstgrößten Punktverlust – in Deutschland reicht es immer nur noch für Platz 67. Selbst wenn man die Kursverluste vom Freitag mitnimmt, bringen es diese beiden schwachen Börsentage in den USA und Deutschland gerade mal auf die Plätze 243 und 252. Auch an den meisten anderen Börsenplätzen waren die Kursverluste zwar oft hoch, aber eher nicht außergewöhnlich.

Nur Japan lässt aufhorchen

Eine Ausnahme stellte Tokio dar. Der Kursverlust von 12,4 Prozent vom Montag bringt es immerhin auf Platz 5 der Minusrekorde. Und auf Basis von zwei Tagen verfehlte der Nikkei nur knapp seinen Rekord aus dem Jahr 1950. In Japan aber hatte sich zusätzliches Verlustpotential angestaut, weil die Märkte auf die Abkehr der japanischen Zentralbank von ihrer langjährigen Nullzinspolitik nicht reagiert hatten.

Damit kehrte sich eine seit zwei Jahren fortwährende spekulative Bewegung um, der Yen-Carry-Trade bezeichnet wird – damit gemeint ist die Finanzierung anderer Geschäfte mit Yen-Krediten, die praktisch zinslos zu haben waren. Deren Umfang sei schwer zu schätzen, doch einige Analysten gingen von einem Volumen von fast 4 Billionen Dollar aus, schreibt Yves Ceelen, Leiter des Institutionellen Portfoliomanagements bei DPAM. Seien Hebelwirkung und saisonal weniger liquide Märkte im Spiel, führe eine Trendwende unweigerlich zu Nachschussforderungen. Das erkläre die Geschwindigkeit der Aktienmarktkorrektur seit dem vergangenen Mittwoch.

Starker Nikkei

Ein Teil der Reaktion ist auch der Tatsache geschuldet, dass bis Ende Juli der Nikkei von den drei Indizes derjenige mit der besten Entwicklung war. Trotz Kursrückgängen lag das Jahresplus noch bei knapp 17 Prozent und damit um einen Prozentpunkt über dem des S&P 500.

Außerdem sind extreme Kursreaktionen im Nikkei etwas häufiger. Kursverluste von 10 Prozent und mehr geschehen im Nikkei statistisch an fünf von 10.000 Tagen. Dies ist zwar extrem selten, geschieht aber damit etwa dreieinhalbmal so oft wie im Dax und zweieinhalbmal so oft wie im S&P 500. Insgesamt verzeichnet der Nikkei etwa ebenso oft einen Tagesverlust wie der Dax und der S&P 500, nur hat er historisch eine leichte Tendenz, mal öfter zu übertreiben als die anderen beiden Indizes.

Zweifelhafte Arbeitslosigkeit

Es gebe Anzeichen für eine sich verlangsamende Wirtschaft der USA. Aber auch wenn sich das Tempo der Einstellungen verlangsame, schaffe diese immer noch Arbeitsplätze. Das Gesamteinkommen der Haushalte sei immer noch um knapp Prozent gestiegen. „Wenn Verbraucher einen Arbeitsplatz mit einem steigenden Reallohn haben, werden sie Geld ausgeben“, sagt Janasiewicz. Diese Ausgaben könnten nachlassen, seien aber derzeit immer noch robust genug, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Für Rezessionsrufe scheine es verfrüht zu sein.

Steven Bell, Chefvolkswirt für Europa bei Columbia Threadneedle Investments, verweist wie auf einige Besonderheiten des Arbeitsmarktberichts. Ein Großteil des Anstiegs der Arbeitslosigkeit sei schlechten Witterungsbedingungen oder vorübergehenden Entlassungen geschuldet, der Trend dürfte sich schnell wieder umkehren.

Darüber hinaus sei die Arbeitslosigkeit unter den illegalen Einwanderern, die derzeit massiv ins Land strömten und in der Regel nach einigen Monaten arbeitsberechtigt seien, höher. Außerdem sei die Antwortquote bei der Haushaltsbefragung rückläufig und die Zahlen weniger genau.

Ein bisschen zu euphorisch

Etwas kritischer sieht es Gregor Hirt, Multi-Asset-Investmentvorstand bei Allianz Global Investors. Die Mikrodaten zum US-Konsum fielen nicht sonderlich gut aus. Dramatisch schlecht seien sie aber auch nicht. Sie passten vielmehr recht gut zu einer milden Abschwächung der US-Wirtschaft – also dem Szenario einer weichen Landung der Konjunktur, die nunmehr von den meisten Beobachtern erwartet wird. Bei weiteren Negativdaten könne es zu einer größeren Umschichtung von Aktien in Anleihen kommen, doch scheine deren Potential nach dem jüngsten Renditeanstieg begrenzt.

Die Privatbank Merck Finck richtet sich für das zweite Halbjahr auf eine höhere Volatilität ein. Darauf bereite man sich unter anderem mit einer stärkeren Diversifizierung des Portfolios und weiteren Absicherungsmaßnahmen vor, schreibt Chefstratege Robert Greil. Die strategischen Investments in hochwertige Anleihen erfüllten wieder ihre traditionelle Rolle als Absicherung gegen Wachstumsrisiken.

Verführerische Euphorie

Oddo BHF bleibt nach eigenen Angaben an den Aktienmärkten neutral positioniert. Man habe in den vergangenen Monaten der Euphorie widerstanden. Viele Aktienbewertungen halte man für überzogen, schreibt Investmentvorstand Jan Viebig. Halte die jüngste Panik an, werde man Aktien kaufen, sofern diese unter ihrem fundamentalen Wert handelten. In besonderem Maße gilt das für KI-Aktien. Das Thema sollten langfristig orientierte Anleger nicht ignorieren, jetzt erwarte man tendenziell gute Einstiegsmöglichkeiten, wenn die Bewertungen auf ein vernünftiges Maß zurückkämen.

Auch wenn auf die jüngste Marktreaktion nicht eine grundlegende Veränderung der Fundamentaldaten erfolgt sei, sollten Anleger die Auswirkungen im Auge behalten, meint Hirt. Angesichts der überzogenen Korrektur und der Aufwertung des Yen könne es für eine Reduzierung bei japanischen Aktien zu spät sein. Möglicherweise biete es sich an, den Yen als „sicheren Hafen“ zu nutzen, wenn eine weitere Aufwertung der Währung zu mehr Volatilität führe.

Insgesamt sollten Anleger davon absehen, überstürzt zu handeln. Korrekturphasen gehören an den Börsen dazu. Entscheidend ist es, an den Erholungstagen dabei zu sein. Kurzfristig im Nachhinein zu agieren birgt die große Gefahr, einen Teil der Verluste mitzunehmen und den richtigen Zeitpunkt zum Wiedereinstieg zu verpassen.

Die Märkte fielen durchschnittlich siebenmal im Jahr um 3 Prozent, dreimal um 5 Prozent einmal um 10 Prozent, schreibt Janasiewicz. Die aktuelle Schwäche fühle sich viel schlimmer an, als sie wahrscheinlich sei.



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