Pourquoi un quart d’entre eux ont voté pour l’AfD

Pourquoi un quart d’entre eux ont voté pour l’AfD

2024-06-10 09:24:22

Sonntag, 16.30 Uhr: Die drei Wahlhelfer in der Kindertagesstätte in Hirzenhain (Wetteraukreis) verströmen Gelassenheit und gute Laune. Zwar strahlt für sie nur die Neonsonne im Wahllokal I, während sich draußen nur ein paar Schleierwolken am Himmel ins Blau mogeln. Aber sie haben gut zu tun. Bisher haben etwa 400 der 1085 Wahlberechtigten ihre Stimme zur Europawahl abgegeben. Rund 200 Briefwähler kommen hinzu. Die Wahlbeteiligung überflügelt schon zu diesem Zeitpunkt den Wert des Urnengangs 2019. Die überwölbende Frage ist aber: Wo haben die Wählerinnen und Wähler der 3000-Einwohner-Geneinde dieses Mal ihr Kreuzchen gemacht? Wieder auffallend häufig bei den Blauen?

Diese Frage ist dieses Mal besonders spannend. Denn bei der Landtagswahl im vergangenen Oktober holte die AfD 31,2 Prozent – nur fünf Zehntel weniger als der Wahlgewinner CDU. Bei der Europawahl vor fünf Jahren hatte die AfD schon 17,7 Prozent geholt und war knapp hinter den Grünen auf Platz vier gelandet. Wie ist die Stimmung dieses Mal auch angesichts des Umstands, dass die AfD ihren EU-Spitzenkandidat Maximilian Krah wegen mehrerer Skandale von seiner Partei aus dem Wahlkampf genommen wurde? Eine nicht repräsentative Nachwahlbefragung in der Gemeinde soll Aufschluss geben.

„Ich bin sicher kein Nazi – Gott bewahre“

Eine Seniorin mit Perücke kommt an Krücken aus dem Wahllokal. Sie mag aber nicht verraten, wen sie gewählt hat. „Wahlgeheimnis“, sagt sie – fügt aber hinzu: „Man muss nur die Nachrichten verfolgen und weiß, wen man wählen muss.“ Und auch, wen nicht. Kein Geheimnis macht dagegen ein den Wahlhelfern gut bekannter Mann mittleren Alters aus seinem Wahlverhalten. „AfD“, antwortet er auf die Frage, wo er sein Kreuzchen gemacht habe. Dieses Land habe enorme Probleme, sagt er, und zwar nicht nur mit der Zuwanderung: „Bei der Rente, in der Pflege, die Industrie wandert ab.“ Die Regierung habe viel versprochen, halte aber nichts.

Und dass die AfD über einen Austritt aus der EU und der Nato fantasiere? Das seien negative Punkte, entgegnet er, aber er könne auch vier Stunden über Negatives von anderen Parteien reden. Kanzler Scholz zum Beispiel sei mutmaßlich in den Cum-ex-Skandal um Dividendenbetrug verwickelt, in dem die Hamburger Warburg-Bank eine Rolle spiele, und sage, er könne sich nicht erinnern. Das schmeckt dem Wähler nicht, der berichtet, er habe während er Arbeitszeit mit Menschen aus allen möglichen Ländern zu tun, unterhalte sich mit ihnen auf Englisch. „Ich bin sicher kein Nazi – Gott bewahre.“ Aber er frage sich etwa angesichts der Bluttat von Mannheim, explodierender Mieten und teurer Kartoffeln: „Wie geht es weiter?“

Kurz danach kommt ein Ehepaar mit Kindern aus dem Wahllokal. Sie bekennen sich zur CDU. Er sei „eher Stammwähler“, sagt der Mann. Er wünsche sich aber, dass die Partei zurückkehre zu den Werten, die sie vor 30 Jahren vertreten habe. Ihm folgt ein Mann mittleren Alters, der nach seinen Worten ebenfalls die Union gewählt hat. Weshalb? Er sei Stammwähler. Ein Ehepaar um die Dreißig hält es dagegen mit den Blauen: Sie hätten für Arbeiter die besten Ideen, sagt die Frau. Sie klagt, wenn man zwei Vollzeitstellen brauche, um mit drei Kindern über die Runden zu kommen, sei das schwierig. Ihr Mann wähle das Gleiche.

Zwischendurch lehnen immer wieder Wählerinnen und Wähler freundlich ab, Auskunft über ihr Wahlverhalten zu geben. Was auffällt: Im Verlauf von fast einer Stunde hat niemand auch nur ein Wort über die Europäische Union verloren. Dann bekennt eine Frau mittleren Alters, SPD gewählt zu haben. Begründung: „Weil ich auf EU-Ebene eine soziale Partei wählen wollte.“ Sie bleibt die Einzige, die ihr Wahlverhalten mit der EU in Verbindung bringt. Ein junger Vater aus dem Ortsteil Merkenfritz dagegen begründet sein Kreuzchen für die AfD mit der Unzufriedenheit mit den anderen Parteien. Europapolitische Gründe für sein Wahlverhalten? „Keine.“

Sozial Schwache in früheren Buderus-Wohnungen

Kurz darauf gibt noch ein CDU-Stammwähler seine Stimme ab, dann schlägt die Kirchenglocke zur vollen Stunde. 18 Uhr, die Wahlhelfer machen sich ans Auszählen. Um 19.22 Uhr steht fest: Die CDU hat sich um gut sechs Prozentpunkte verbessert und mit 28,7 Prozent die Wahl gewonnen. Die AfD hat als Zweiter 24,9 Prozent bekommen, ein deutlicher Dämpfer im Vergleich zur Landtagswahl. Die Grünen sind die großen Verlierer mit nur noch 6,6 Prozent nach fast 18 Prozent vor fünf Jahren.

Résultats intermédiaires : les agents électoraux du bureau de vote I à Hirzenhain estiment le taux de participationMarcus Kaufhold

Un électeur engagé en faveur de la protection de l’environnement voit des raisons historiques au renforcement de l’AfD au niveau local. A l’époque de l’usine de Buderus, le SPD atteignait 70 pour cent. Après l’arrêt de la production, l’appartement de l’entreprise a été « vendu » et occupé par de nombreuses personnes bénéficiant d’une aide de l’État. “Cela nous a donné de grands électeurs de l’AfD”, déclare celui qui dit avoir voté pour la liste Dernière Génération. Face à cette déclaration, le maire sans parti Timo Tichai, responsable des élections à Merkenfritz ce soir-là, met en garde contre la nécessité de ne pas mettre tout le monde dans le même panier.



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