Premières images du satellite européen Sentinel-2C

Kaum zwei Wochen in der Erdumlaufbahn, hat der neue europäische Erdbeobachtungssatellit Sentinel-2C seine ersten hochauflösenden Bilder zur Erde gefunkt. Sie geben einen Vorgeschmack auf die künftigen Aufnahmen und wissenschaftlichen Daten, die der Weltraumwächter für das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus liefern wird.

Sentinel-2C ist der siebte der aktiven Erdbeobachtungssatelliten der Copernicus-Flotte. Wie seine Geschwister Sentinel-2A und -2B ist der Kundschafter mit einer Multispektralkamera ausgestattet, die aus einer Flughöhe von 786 Kilometern Bilder vom Land, von Inseln sowie Binnen- und Küstengewässern aufnimmt. Während seines Fluges um die beiden Pole scannt Sentinel-2C die Erdoberfläche streifenförmig ab. Die Erdrotation sorgt dafür, dass alle Regionen unter dem Satelliten vorüberziehen und kontinuierlich inspiziert werden können.

Aus den Daten erhofft man sich Informationen über die Wasserqualität, das Ausmaß von Naturkatastrophen und über die Quellen von Methanemissionen auf der Erdoberfläche. Sentinel-2C wird mit seinem scharfen Kameraauge Veränderungen im Wachstum von Wild- und Nutzpflanzen erkennen und dadurch Erntevorhersagen machen können, wovon die Landwirtschaft in Europa profitieren soll.

Die ersten Bilder von Sentinel-2C zeigen die Umgebung der Hauptstadt Andalusiens, Sevilla, und einen Küstenstreifen von der Camargue-Ebene und Montpellier in Südfrankreich bis Barcelona in Spanien. Auf weiteren Aufnahmen ist das Gebiet südlich von Los Angeles in Kalifornien zu sehen und das „Lighthouse Reef“, ein Teil des großen Korallenriffsystems vor der Küste von Belize in Mittelamerika.

„Wir sind begeistert, dass Copernicus Sentinel-2C so kurz nach seinem Start bereits so atemberaubende Bilder der Erde aufnimmt“, sagte Constantin Mavrocordatos, Sentinel-2-Projektleiter bei der ESA. „Dies ist erst der Anfang der unglaublichen Einblicke und detaillierten Daten, die er liefern wird und die uns helfen werden, unseren Planeten besser zu verstehen.“

Der neue Weltraumwächter war am 5. September an Bord einer Vega-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet. Er durchläuft derzeit den komplizierten Prozess der Inbetriebnahme und eine Reihe von Funktionstests. Zehn Jahre soll Sentinel-2C im Rahmen des Copernicus-Programms in Betrieb sein.

Ziel von Copernicus – einem Gemeinschaftsprojekt von Europäischer Kommission, europäischer Raumfahrtagentur ESA und einem Industriekonsortium – ist es, den Zustand der Erde kontinuierlich zu erfassen und Fernerkundungsdaten über Ozeane, Landoberflächen, Atmosphäre und Klima zu sammeln. Sie sollen möglichst schnell Behörden, Unternehmen und Umweltämtern zur Verfügung gestellt werden.