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Que dire de la première semaine de trading

by Nouvelles

2025-01-03 16:57:00

Die Welt der Börsen hat mit jener der Astrologie viel mehr gemeinsam, als man vielleicht annehmen würde. Gemeint ist jetzt nicht die Arbeit der ehrenwerten Zunft der technischen Analysten, die aus allerhand geheimnisvollen Linien und Punkten die Zukunft der Aktienkurse vorherzusagen vermögen. Es geht auch nicht um das Ausdeuten sehr viel anschaulicherer Vorzeichen wie jener Aktentasche des frühen amerikanischen Notenbankpräsidenten Alan Greenspan, mit deren Hilfe sich drohende Zinsänderungen schon im Voraus zuverlässig prognostizieren ließen.

Nein, gemeint ist jene Börsenregel, der zufolge die erste Handelswoche in einem Jahr verrät, wie das ganze Börsenjahr ausfallen wird. Die Vorhersagerei hat derzeit ja gleichsam jahreszeitlich Konjunktur: Auch das Bleigießen zu Silvester wird oftmals damit begründet, dass sich in dieser Zeit der sogenannten Rauhnächte die magische und die profane Welt stärker zu überlappen pflegten als sonst; zumindest nach mancher Zählweise reicht die Phase dieser Nächte noch bis zum Dreikönigstag. Versuchen wir es also mal mit ein bisschen praktischer Magie.

Leichtes Wochenplus im Dax

Was ist denn zu sagen über diese erste Handelswoche 2025? Zunächst die Fakten: Sie ist ungewöhnlich kurz. Gerade war erst Silvester und jetzt ist schon wieder Freitag. Der deutsche Aktienindex Dax schickte sich am Freitagnachmittag an, mit einem Wochenplus von 0,19 Prozent ins Wochenende zu gehen. Die Marke von 20.000 Punkten, die er am Donnerstag nur mit Mühe über die Ziellinie hatte retten können, wurde wieder unterschritten. Zu den Aktien, die in der ersten Woche gut gelaufen sind, gehörten beispielsweise RWE, Hannover Rück und Airbus. Weniger gut lief es unter anderem für VW, Rheinmetall und Mercedes.

Heißt das nun, es wird ein kurzes Börsenjahr, statt neuer Dax-Höchststände gibt es ein Auf und Ab – und Rüstungsaktien will 2025 keiner mehr haben?

Der Blick auf die Entwicklung im vorigen Jahr rät zu etwas Vorsicht hinsichtlich des Vertrauens in solcherlei magische Börsen-Ratgeber. Die erste Woche im Handelsjahr 2024 war übel ausgefallen. Huthi-Rebellen attackierten einen Frachter im Roten Meer, der Dax verlor 1,7 Prozent und die beste Aktie im deutschen Index war Rheinmetall. Na dann gute Nacht, hatten manche schon gedacht, wenn so wie die erste Woche auch das ganze Börsenjahr wird. Und was passierte am Ende? Der Dax kam auf ein sattes Jahresplus von fast 20 Prozent. Das soll dem deutschen Leitindex doch erst mal jemand nachmachen.

„Wenn man aus der ersten Börsenwoche überhaupt etwas ableiten kann“, sagt Reinhard Pfingsten, der Chefanlagestratege der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, „dann, dass sich der Markt schwer tut, neues Momentum in den alten Favoriten aufzubauen.“ Ansonsten aber verweist er auf jene die Prognosekraft und Orakel-Eignung doch etwas schwächende kalenderbedingte Kürze der ersten Handelswoche in diesem Jahr. „Zwei Handelstage sind noch zu wenig für belastbare Prognosen“, meint auch Vincenzo Alfano, Senior Portfoliomanager bei Union Investment.  

Volatiler weiterer Verlauf erwartet

„Die Tendenz am Markt geht wohl dahin, zu sagen, dass eine gute erste Börsenwoche ein positiver Indikator für den restlichen Verlauf des Jahres ist“, meint Michael Heise, der Chefvolkswirt des Multifamilyoffice HQ Trust. „Darüber hinaus könnte sich durchaus bestätigen, dass ein volatiler Start des Jahres, und den haben wir wohl, auch einen volatilen weiteren Verlauf ankündigt – das würde auch zu einem eher unsicheren gesamtwirtschaftlichen und politischen Umfeld für die Börsen passen, das in der volkswirtschaftlichen Analyse im Vordergrund steht.“ Die statistische Signifikanz solcher Faustregeln sei zumeist nicht sehr groß, gibt der frühere Chefvolkswirt der Allianz zu bedenken. „Es empfiehlt sich daher, sie intensiv mit den eigenen Erwartungen über die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen abzugleichen.“

„Geringe Umsätze und keine entscheidend neuen Nachrichten über die Feiertage und den Jahreswechsel lassen die Kurse in den ersten Handelstagen im Wesentlichen ruhig ins neue Jahr starten“, bilanziert Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der Dekabank, die Lage nach der ersten Handelswoche. „Von Mitte Januar an dürfte dann Bewegung in die Aktienmärkte kommen“, meint Schallmayer: „Nicht nur aufgrund des Amtsantritts von Donald Trump am 20. Januar, sondern vor allem durch die Veröffentlichungen der Unternehmens-Geschäftszahlen zum gerade abgelaufenen Quartal.“ Der Strategiefachmann meint: „Aufgrund politischer Unwägbarkeiten sollten Anleger auf Kursausschläge eingestellt sein.“ Dank der solide erwarteten Unternehmenszahlen und absehbarer Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank rechne die Dekabank in der Summe gleichwohl mit einer hohen Widerstandsfähigkeit der Aktienmärkte und einem freundlichen Jahresauftakt im ersten Quartal.

Wer ganz sicher gehen will, dass das Börsenjahr super wird, kann jetzt noch schnell ein vierblättriges Kleeblatt neben seinen Rechner stellen. Allen anderen raten wir, die Assetklassen möglichst breit zu streuen – und wünschen ein gutes neues Jahr 2025!



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