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Rameur Oliver Zeidler aux JO 2024 : Succès avec un préparateur mental ?

by Nouvelles

2024-07-27 01:09:57

Wenn der Deutsche Ruderverband (DRV) eine Erfolgsformel für die Olympischen Spiele in Paris formulieren müsste, Oliver Zeidler würde alle notwendigen Faktoren dafür liefern. Die Rechnung beginnt mit der Rudertradition in der Familie des 27-Jährigen: Großvater Hans-Johann Färber gewann 1972 Olympiagold im Vierer mit Steuermann, Onkel Matthias Ungemach wurde 1990 Weltmeister im Achter und 1991 im Vierer mit Steuermann, während Tante Judith Zeidler zur Olympiasiegerin im DDR-Achter 1988 gekrönt wurde. Danach fügt man Konstanten hinzu wie Oliver Zeidlers Ausnahme-Physik (2,03 Meter groß und 105 Kilogramm schwer), dessen eisernen Arbeitsethos, die eigene exzellente Vita im Einer (jeweils dreimal WM- und EM-Gold) und raus kommt: Ein Medaillengarant für die Sommerspiele – oder etwa nicht?

Denn so attraktiv und sicher Erfolgsformeln auf dem Papier erscheinen, verbergen sich in der Praxis dann doch so manche Unbekannten. Die Krönung seiner Karriere mit einem Olympia-Edelmetall fehlt Zeidler nämlich noch. Unbestritten ist sein Status als langjähriger Primus im Einer. Das galt allerdings schon bei den Sommerspielen in Tokio, wo er als klarer Favorit auf den Sieg gehandelt wurde und dann überraschend als Vierter schon im Halbfinale scheiterte. „Ich bin sehr enttäuscht, vor allem nach dem bisher so erfolgreichen Saisonverlauf. Die Niederlage nagt schon sehr an mir“, sagte Zeidler damals nach dem frühen Aus.

Auch dessen Trainer, Vater Heino Zeidler, der früher selbst Leistungsruderer war, sprach von einem schweren Schlag für seinen Sohn und Schützling: „Für ihn bricht ein Traum ein, deswegen ist die Enttäuschung natürlich sehr groß.“ Doch damit nicht genug: 2022 folgte die nächste bittere Enttäuschung, als Zeidler vor dem heimischen und erfolgsverwöhnten Publikum bei der EM in München mit Platz vier das Podest verpasste.

Etwas an der Formel, die Zeidler an die Spitze brachte, musste verrutscht sein, etwas musste sich also ändern. Dabei ging es längst nicht um den körperlichen Aspekt: 47 Wochen im Jahr ordnet Zeidler nach eigener Aussage alles dem Sport unter. Einen vollständigen Stillstand gibt es für den Ausnahmeathleten kaum. Wenn das reguläre Training beendet ist, beginnt die „aktive Erholungseinheit mit Laufen, Schwimmen, Radfahren.“

Technik und Ausdauer überzeugen so sehr, dass auch Sabine Tschäge ins Schwärmen kommt: „Oli ist halt das Ausnahmetalent, das jeder haben will als Trainer“, sagt die Bundestrainerin des Deutschland-Achters der F.A.Z. „Wenn man einen Ruderathleten definieren würde, würde man sagen: Ja, der Oli ist es!“ Woran aber Zeidler mit Hilfe von Psychologin Annelen Collatz insbesondere im Hinblick auf Paris in den vergangenen Jahren gearbeitet hat, ist vor allem die geistige Stärke.

Gestärkt hervorgegangen

Im Podcast der Mentaltrainerin „Finde den Kern“ erzählt Zeidler, dass es leichter für ihn war, die Weltspitze zu erreichen als sie konstant zu verteidigen. ,,Dann ist man plötzlich der Gejagte“, sagt er. „Und da ist die Fallhöhe dann doch etwas höher, als wenn man einfach nur diese Treppe immer nach oben steigt, von außen die Leute nur staunen und sagen: Ja, wow, der ist einfach nicht zu stoppen.“

Unter der Leitung von Collatz übte Zeidler sich darin, mit dem Druck besser umzugehen und die negativen Erfahrung der Vergangenheit in einen positiveren Rahmen zu setzen. Mittlerweile ist Zeidler sogar dankbar für die Lehren aus Tokio und sich bewusst, dass er somit letztlich gestärkt hervorging für die Rennen danach.

,,Wir hatten uns da verschiedene Methoden zurechtgelegt, an was ich da am Start zum Beispiel denken sollte, wenn ich sehr aufgeregt bin und wenn ich mal wieder Angst hätte, den Start nicht ganz so zu treffen“, sagt Zeidler im Podcast seiner Mentorin. „Das hat mir schon sehr geholfen, muss ich sagen. Auch wenn man sich im ersten Moment etwas blöd vorkommt, wenn man vorne am Start sitzt und sagt: ,Ich bin verliebt, ich bin verliebt, ich bin verliebt‘, aber es hat funktioniert.“

Die Gleichung ging auf. Zeidler meldete sich zurück an der Spitze: 2022 in Tschechien und ein Jahr darauf in Serbien gewann er die WM, bei der EM in Ungarn in diesem Jahr kam ebenfalls Gold hinzu. Lediglich beim Ruder-Weltcup in Luzern gab es zuletzt mit dem zweiten Platz einen ungewohnten Dämpfer und die erste Niederlage seit einem Jahr. Der Zuversicht auf den Erfolg in Paris tut das keinen Abbruch. Zeidlers erklärtes Ziel ist weiterhin eine Olympia-Medaille.

Stress und Druck empfinde er nach eigener Aussage aber bisher kaum. Lediglich die Frage, ob die Verkehrsanbindung im Olympischen Dorf während der Spiele reibungslos funktionieren werde, rufe noch etwas Stirnrunzeln hervor. Was die Wettkämpfe angeht, mache er sich noch wenig Sorgen – zumindest bis zum Erreichen des Halbfinales. Dann beginne für ihn der Ernst. „Ich habe auch aus Tokio meine Schlüsse gezogen, was ich auf jeden Fall besser machen möchte“, sagt Zeidler. „Das heißt auch, sich ein bisschen mehr abschotten. Das heißt auch, Social Media deutlichen reduzieren.“

Vor allem das Einhalten einer Routine im Olympischen Dorf sei wichtig. Früh aufstehen, auch wenn keine Rennen anstehen würden, zu gleichen Zeiten essen, sich nicht ablenken lassen vom Glanz und Trubel rund um die Spiele. Insgesamt sehe sich der erfolgreiche Ruderer als einen gereiften und besseren Athleten, als er es noch bei den vergangenen Sommerspielen in Tokio war.

Die Formel Oliver Zeidler ist nun also optimiert auf Version 2.0 – zumindest in der Theorie. Ob diese nun auch in der Praxis zum ganz großen Erfolg führt, wird in den kommenden Tagen auf die Probe gestellt.



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