2024-11-10 11:41:00
Ein ziemlich langer Umweg, der nicht nur Zeit, sondern auch Nervenkraft kostet: Rund 15 Kilometer Abweichung von der Route, und wir treffen mit 20 Prozent Akkustand an einer ländlichen Schnellladestation für vier Elektrofahrzeuge ein. Zum Glück kann man mittlerweile vorab per App die Verfügbarkeit der Ladeplätze prüfen. Verlässlich sind die Daten aber nicht immer. Die App hatte zwei freie Plätze ausgewiesen.
Beim Eintreffen stellt sich heraus, dass wir einen nicht nutzen können, weil das kurze Gleichstromkabel nur für eine Ladebuchse links, aber nicht für unsere rechts verbaute reicht. Der vierte Ladeplatz ist defekt, wie wir nach längerem Ein- und Ausstöpseln, Ankoppeln mit der Ladekarte und einer zweiten Karte feststellen. Weitere 15 Minuten für nichts. E-Laden ist ein Zeitfresser, weil solche Unabwägbarkeiten zum ohnehin langwierigen Stromtanken hinzukommen.
Wir müssen also eine andere Station suchen. Während wir noch mit der App am Smartphone beschäftigt sind, klopft es plötzlich an der Seitenscheibe. Ein entsetztes Gesicht mit einer freundlichen Bemerkung: „Sie können gleich meinen Platz nehmen. Ich fahre jetzt wieder los. 90 Cent kostet hier die Kilowattstunde, das kann ich mir nicht leisten.“ Der Blick aufs Handy zeigt: Der Kia-Fahrer hat recht. Sonne und Wind schicken keine Rechnung, wer hatte das noch gleich versprochen?
Deutschland hat die mit am höchsten Strompreise der Welt, und jetzt knallen auch noch die Tarife an den Ladestationen nach oben. Nahe der Autobahn hatte man sich an ein Hochpreisniveau bereits gewöhnt. Jetzt zieht das Land nach. Der Effekt ist gefährlich: Je teurer es wird, umso weniger Strom wird geladen. Damit steigen die Preise abermals. Schon werden an einigen Zapfsäulen 1,10 Euro je Kilowattstunde erhoben. Jenseits der heimischen Wallbox ist das elektrische Fahren auf Langstrecke verflixt teuer. 100 Kilometer mit Stromkosten von 30 Euro? Der Diesel schafft’s für acht.
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