2024-12-24 12:15:00
Mit seinem Status als deutscher Alleinunterhalter kann Ricardo Pietreczko gut leben. Wenn die Darts-WM in London vom 27. Dezember an weitergeht, trägt der Mann mit dem Spitznamen Pikachu die übrigen Hoffnungen. „Ich habe natürlich gesehen, dass keine Deutschen mehr dabei sind. Das ist tatsächlich für mich ziemlich zweitrangig, weil ich eher auf mich schaue, gerade bei so einem langwierigen Turnier“, sagte der 30 Jahre alte Nürnberger.
Nach seinem 3:1-Sieg über den Niederländer Gian van Veen steht Pietreczko wie im Vorjahr in Runde drei. Sein Auftritt machte Mut, dass es in der heißen Turnierphase im Alexandra Palace noch ein Stück weitergehen kann. „Ich fühle mich gerade echt sehr, sehr super“, sagte Pietreczko bei DAZN. Er dachte auch an die – vor allem nach Weihnachten – zahlreich im Ally Pally vertretenen deutschen Anhänger. „Ich finde es gut, dass die deutschen Fans jetzt noch ein bisschen was zu schauen haben.“
„Ich bin ein Turniermensch“
In Runde drei trifft Pietreczko auf Scott Williams aus England. Der Halbfinalist des Vorjahres besiegte überraschend den früheren Weltmeister Rob Cross. Die Partie ist für Samstag (14.45 Uhr bei Sport1 und DAZN) angesetzt. Erstmals waren bei einer WM sechs deutsche Spieler am Start. Abseits von Pietreczko sind Gabriel Clemens, Martin Schindler, Florian Hempel, Niko Springer und Kai Gotthardt vor Weihnachten ausgeschieden.
Nach dem Einzug in die dritte Runde der Darts-WM plant Pietreczko besinnliche Feiertage auf der Insel. „Ich bleibe in London, da ich das Fliegen sehr hasse“, sagte er bei DAZN schmunzelnd. Er wolle „ein bisschen Sightseeing“ machen und sich an Heiligabend gemeinsam mit seiner Freundin Lena etwas zum Essen bestellen.
Für Pietreczko, das machte er deutlich, soll die Reise nach Weihnachten noch lange weitergehen. „Ich fahre zu Turnieren, um sie zu gewinnen. Das hört sich vielleicht großkotzig an, aber so ist es“, sagte er und ergänzte mit Blick auf seinen kommenden Gegner: „Mir ist egal, wer da oben steht. Wenn man Weltmeister werden will, muss man jeden schlagen. Und warum nicht bei der Weltmeisterschaft?“
Im Vorjahr war der damalige Debütant in der dritten Runde gegen den späteren WM-Champion Luke Humphries trotz einer vielversprechenden Leistung ausgeschieden. In diesem Jahr knüpft er an seine guten Auftritte aus dem Vorjahr an, überzeugte gegen van Veen insbesondere mit einer starken Doppel-Quote von 55,56 Prozent. In der ersten Runde hatte Pietreczko den Chinesen Zong Xiaochen bezwungen. „Ich bin ein Turniermensch“, stellte der gebürtige Berliner bei Sport1 zufrieden fest.
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