2025-01-02 04:23:00
Nach dem Angriff in New Orleans verfestigen sich laut US-Präsident Joe Biden die Hinweise auf ein islamistisches Tatmotiv. Der mutmaßliche Täter habe nach Erkenntnissen der Bundespolizei FBI einige Stunden vor der Tat Videos in Online-Netzwerken veröffentlicht, die darauf hindeuteten, dass er von der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) inspiriert gewesen sei, sagte Biden. Der mutmaßliche Täter, ein 42-jähriger Ex-US-Soldat, war in der Neujahrsnacht in einem Ausgehviertel von New Orleans offenbar gezielt in eine Menschenmenge gefahren und in einem Schusswechsel mit der Polizei getötet worden.
Die Zahl der Todesopfer des Angriffs stieg nach Behördenangaben auf 15 an. Laut dem Gerichtsmediziner der Stadt, Dwight McKenna könne die Zahl der Toten noch weiter steigen. Es werde mehrere Tage dauern, alle Opfer zu obduzieren, teilte McKenna mit. Die Gerichtsmedizin arbeite mit der lokalen Polizei, den Bundesermittlern vom FBI und dem Grenzschutz zusammen.
Das FBI schließt nicht aus, dass der Täter mit Komplizen zusammengearbeitet hat. Man arbeite daran, weitere Bedrohungen auszuschließen, äußerte die zuständige FBI-Beamtin Alethea Duncan in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Behörde gehe nicht davon aus, dass der Fahrer „allein verantwortlich“ war. Die Öffentlichkeit sei dazu aufgerufen, Hinweise und mögliche Aufnahmen des Mannes zu teilen.
Laut dem FBI wurden neben möglichen Sprengsätzen im Fahrzeug zwei weitere Sprengsätze im French Quarter gefunden und „unschädlich gemacht“. Der Fahrer hatte seinen Pick-Up-Truck in der Silvesternacht auf eine belebte Ausgehmeile in der Innenstadt von New Orleans gesteuert, zehn Menschen getötet und mindestens 35 verletzt. Mehrere Verletzte befinden sich laut Behördenangaben in kritischem Zustand.
IS-Fahne im Fahrzeug
Wie das FBI am Mittwoch bekanntgab, trug der mutmaßliche Täter eine Fahne der Terrororganisation „Islamischer Staat“ bei sich. Man untersuche mögliche Verbindungen zu Terrororganisationen. Bei dem Täter handelt es sich demnach um einen 42 Jahre alten amerikanischen Staatsbürger aus Texas. Die Behörde ermittelt wegen eines „Terrorakts“.
Zuvor hatte die Polizei geäußert, der Mann sei am Mittwochmorgen gegen 3.15 Uhr „sehr gezielt“ und mit hoher Geschwindigkeit auf die Bourbon Street im Zentrum der Stadt gefahren und habe versucht, „so viele Personen wie möglich zu überfahren“. Er sei „wild entschlossen“ gewesen, ein „Blutbad“ anzurichten.
Biden: Keine Rechtfertigung
Nachdem das Auto zum Stehen gekommen war, eröffnete der Fahrer demnach das Feuer auf Polizisten. Zwei Beamte seien verletzt worden, aber in stabilem Zustand. Nach Behördenangaben wurde der Täter bei dem Schusswechsel getötet. Dem Mann war es gelungen, Straßensperren zu überwinden, bei denen es sich laut Augenzeugen nur um Plastikbarrikaden handelte.
In der Pressekonferenz am Nachmittag hieß es von Beamten der Stadt, das Sicherheitssystem werde mit Blick auf den Super Bowl im Februar überarbeitet. Die geplanten neuen Barrikaden seien jedoch noch nicht angebracht gewesen. Stattdessen habe ein Polizeiauto am Eingang der Straße geparkt. Dieses habe der Attentäter jedoch umfahren.
Der Bezirksstaatsanwalt von New Orleans äußerte am Mittwoch, die Polizei sei „auf jedes Ereignis vorbereitet“ gewesen. Der Täter habe sich jedoch in den Kopf gesetzt, „so viele Menschen zu verletzen, wie er konnte“. Die Reaktion der Polizei sei schnell und umfangreich gewesen, hob er hervor.
Der amerikanische Präsident Joe Biden sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Beileid aus. Die Menschen hätten „einfach feiern“ wollen. Es gebe „keine Rechtfertigung für irgendeine Form von Gewalt“. Er werde kontinuierlich über den „schrecklichen Vorfall“ informiert.
Augenzeuge: „Das Schrecklichste, was ich je gesehen habe“
Der künftige Präsident Donald Trump sprach den Opfern sein Beileid aus, nutzte die Attacke aber auch für einen Angriff auf Einwanderer. Er habe immer gesagt, die „Kriminellen, die in unser Land kommen, sind viel schlimmer als die Kriminelle, die wir hier haben“. Die Demokraten und die „Fake-Medien“ hätten das zurückgewiesen, doch es habe sich „als wahr herausgestellt“.
In Videos von Journalisten und im US-Fernsehen war ein Großaufgebot von Einsatzkräften zu sehen. Viele Hotels wurden zwischenzeitlich evakuiert. Inzwischen konnten Gäste aus Hotels an der bei Touristen beliebten Bourbon Street in ihre Unterkünfte zurückkehren. Unter den Opfern sollen vor allem Einheimische sein.
Ein Augenzeuge äußerte, er habe gesehen, wie der Täter „in eine Menschenmenge fuhr“. Menschen seien durch die Luft geflogen. „Es war das Schrecklichste, was ich je gesehen habe“, schrieb die Person auf der Plattform X.
Im Sender CNN berichtete ein junger Mann, er und seine Freunde seien auf den Balkon eines Nachtklubs geflohen und hätten von dort aus „Unvorstellbares“ gesehen. Andere schilderten in sozialen Netzwerken, sie hätten Schüsse gehört und leblose Körper auf der Straße liegen sehen. Laut Augenzeugen soll der Mann bis zu 90 Kilometer pro Stunde gefahren sein.
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