2025-01-17 16:49:00
Der Krisenzustand, in dem der BVB an diesem Freitagabend (20.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei DAZN) bei Eintracht Frankfurt spielt, hat im Kleinen begonnen und genau dort liegt – ganz unabhängig von der aufflammenden Trainerdebatte – auch ein Teil der Lösung für die Probleme. Die vielen Verletzungen und Erkrankungen zählen dazu, die Facharbeit an der Spielidee und vor allem: die Verfassung der Einzelspieler. Zum Beispiel die Form des 28 Jahre alten Serhou Guirassy.
Der im Sommer vom VfB Stuttgart nach Dortmund gewechselte Torjäger wurde in seinen ersten Wochen im Revier umgehend zu einer bestimmenden Kraft in einem aufstrebenden Gefüge. Sogar auswärts, wo der BVB bis zum letzten Spiel des Jahres 2024 sieglos blieb, traf der Angreifer regelmäßig.
Sinnbild des fußballerischen Abschwungs
Seine Gesamtbilanz mit wettbewerbsübergreifend 13 Treffern und vier Vorlagen in 21 Partien sieht immer noch sehr gut aus. Zugleich jedoch steht Guirassys persönliche Formkurve sinnbildlich für den fußballerischen Abschwung der Dortmunder Mannschaft.
In den vergangenen sechs Bundesligaspielen ist ihm nur noch ein Elfmetertor beim 2:3 gegen Leverkusen gelungen. Das Lächeln, mit dem er im Spätsommer durch die Bundesligastadien lief, erscheint nur noch selten auf seinem Gesicht. Bei seinen früheren Vereinen heißt es, Guirassy sei ein Spieler, der besonders abhängig ist von Stimmungen im Team, und die ist derzeit tief betrübt beim BVB.
„Serhou ist auf dem Weg zurück zur alten körperlichen Form“, sagte Trainer Nuri Sahin zwar am Montag vor der 2:4-Niederlage in Kiel in Anspielung auf einen Infekt aus dem Spätherbst und lobte seinen Angreifer: „Spielerisch gibt er uns immer wieder Lösungen. Wir müssen ihn besser einsetzen oder in seinen Rücken laufen.“ Zu sehen ist davon derzeit kaum etwas.
In der Winterpause hat Sahin genau wie mit allen anderen Spielern ein Einzelgespräch mit Guirassy geführt, in dem offen über die schwächer werdenden Leistungen des Nationalspielers von Guinea gesprochen wurde. Geholfen hat es bislang nicht. Guirassy müht sich und ackert, was schnell ins Krampfhafte kippt und zu seltsamen Aktionen wie zum Beispiel Schwalben führt.
Es ist offenkundig, dass er sich – anders als sein Vorgänger Niclas Füllkrug – in schlechteren Spielen seiner Mannschaft mit nach unten ziehen lässt. Und zuletzt spielte der BVB sehr oft mangelhaft – es ist ein Teufelskreis.
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