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Shein envisage une introduction en bourse à Londres : critiques sur un éventuel travail forcé

by Nouvelles
Shein envisage une introduction en bourse à Londres : critiques sur un éventuel travail forcé

2024-05-13 16:32:22

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Der Fast-Fashion-Konzern Shein, der als größter Onlinemodehändler der Welt gilt, plant einen baldigen Börsengang. Und dafür hat das chinesische Unternehmen offenbar nicht mehr New York im Visier, sondern London. Die Anzeichen verdichten sich, dass eine Entscheidung in Kürze ansteht. Vor einem Jahr wurde Shein in einer Finanzierungsrunde mit 66 Milliarden Dollar (rund 61 Milliarden Euro) bewertet. Damit wäre es in London der größte Börsengang aller Zeiten.

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Das 2008 von Chris Xu in Nanjing, Ostchina, gegründete Unternehmen ist im vergangenen Jahrzehnt rasant gewachsen und vor allem mit sehr schnell und ultragünstig produzierten Bekleidungsstücken (Fast Fashion) auf der ganzen Welt erfolgreich. Auch in den USA und Europa ist der Onlinehändler sehr stark gewachsen. 2023 verzeichnete er nach einem Bericht der „Financial Times“ insgesamt einen Bruttoumsatz von etwa 45 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 2 Milliarden Dollar. Diese Zahlen beruhen auf ungeprüften Angaben von „Insidern“. Das Unternehmen veröffentlicht bislang keine Geschäftsberichte. Mit dem genannten Umsatz wäre Shein deutlich größer als die Modegiganten Zara oder H&M. Der öffentlichkeitsscheue Gründer und Vorstandschef Chris Xu (ursprünglich Xu Yangtian), Jahrgang 1984, ist inzwischen einer der reichsten Männer Chinas.

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Sheins schnell wechselnde Modeartikel liegen im ultragünstigen Segment und sind vor allem bei jungen Kundinnen beliebt: Sommerkleidchen kosten umgerechnet oft weniger als 20 Euro, manche sogar nur zehn Euro. Kritik gibt es immer wieder an der mangelnden Nachhaltigkeit der Produkte und an den Arbeitsbedingungen in den Fabriken in China. Diese sollen zum Teil auch Kinder und Zwangsarbeiter beschäftigen. 2022 hat das Unternehmen seinen Hauptsitz nach Singapur verlegt; die Fabriken, Lieferketten und Lagerhäuser blieben in China. Als Größenordnung für die Bewertung bei einem Börsengang wird meist auf die der letzten Finanzierungsrunde im Mai 2023 verwiesen, als Shein rund 2 Milliarden Dollar an frischem Kapital aufnahm. Damals bewerteten die Investoren Shein laut einem Bericht des „Wall Street Journal“, das sich auf eine interne Quelle berief, mit 66 Milliarden Dollar. Das sei rund ein Drittel weniger als bei der vorangegangenen Finanzierungsrunde.

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Politische Spannungen offenbar Grund für Wechsel

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Offenbar sind Spannungen zwischen Washington und Peking dafür ausschlaggebend, dass Shein für seinen Börsengang laut Medienberichten nun nicht mehr New York, sondern London im Auge hat. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet unter Berufung auf Insider, dass Shein die chinesische Börsenaufsicht darüber informieren wolle, dass es seine Pläne ändern und den Antrag für ein „Initial Public Offering“ (IPO) bei der London Stock Exchange einreichen wolle. Weder Shein noch die LSE wollten sich auf Anfrage zu dem Thema äußern. Nach früheren Berichten hatte Shein Ende 2023 noch einen Börsengang in New York angestrebt, das Unternehmen stieß jedoch dabei auch auf politischen Gegenwind.

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Im Westen ist der Fast-Fashion-Gigant mehrfach in die Kritik geraten, nicht nur wegen Kinderarbeit, sondern auch weil er angeblich Zwangsarbeiter in der nordwestlichen Provinz Xinjiang einsetzt, wo ein Großteil der Baumwolle für die Textilien angebaut wird. US-Politiker wie der republikanische Senator Marco Rubio haben die Börsenaufsicht SEC deshalb zu einem Veto aufgerufen. Shein weist die Vorwürfe zurück. US-Behörden sind außerdem darüber verärgert, dass Shein Warenpakete direkt aus China an ausländische Kunden versende und dabei Importzölle umgehe. In Europa zählt die Shein-App monatlich mehr als 45 Millionen Nutzer und überschreitet damit die Schwelle für den Digital Services Act. Die EU-Kommission will sie wegen möglicher „schädlicher Inhalte“ beaufsichtigen, kündigte diese im Frühjahr an.

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Für London der größte Börsengang überhaupt

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In London sehen die Börse und die Finanzszene einer möglichen Shein-Entscheidung mit Spannung entgegen. Ein IPO des chinesischen Modegiganten wäre der mit Abstand größte Börsengang in London jemals. Shein soll die Investmentbanken JP Morgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley als Berater engagiert haben. Eine Armee an Bankern und Juristen könnte etwa eine halbe Milliarde Pfund an Gebühren und Honoraren für ihre Arbeit rund um den Börsengang kassieren. Für die LSE wäre der IPO nach vielen Flops, Absagen und Wegzügen nach New York endlich einmal eine Erfolgsnachricht. Finanzminister Jeremy Hunt hat schon Gespräche mit Shein-Chairman Donald Tang geführt. Allerdings dürfte auch die britische Regierung wegen der Xinjiang-Problematik noch kritische Fragen stellen.

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Die London Stock Exchange steht seit einigen Jahren wegen der Flaute an IPOs in London unter Druck. Wichtige Unternehmen wie der Chipdesigner ARM Holdings haben New York vorgezogen. Politiker und Medien sprechen von einem Niedergang der Londoner Börse. Früher machten IPOs in London etwa ein Drittel der Börsengänge Europas aus. In diesem Jahr kam die LSE bislang nur auf 2 Prozent des Volumens von knapp 12 Milliarden Dollar, die durch Kapitalerhöhungen und Börsengänge an europäischen Börsen eingeworben wurden.



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