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Sophie Weißenberg échoue aux haies à Götzis

by Nouvelles
Sophie Weißenberg échoue aux haies à Götzis

2024-05-19 17:45:42

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Auf diesen Moment hatte sich Sophie Weißenberg ein Dreivierteljahr lang gefreut: Start zum Hürdenlauf beim Mehrkampf-Meeting in Götzis. Ihr erster Siebenkampf seit der WM im August 2023. Endlich zeigen, was sie draufhat – vielleicht sogar die Olympianorm?

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Sonnenschein, angenehme Temperaturen, das Mösle-Stadion gut gefüllt. Vorstellung der Starterinnen. Vierter Lauf, Bahn 1: Sophie Weißenberg aus Deutschland, 26 Jahre alt, 1,81 Meter groß, Pferdeschwanz, rotes Top. Sie winkt, schlägt sich mit den Händen auf die Oberschenkel. „Ich habe gemerkt, dass ich voll gut drauf bin“, wird sie später sagen. Blick voraus. Konzentration. Startschuss.

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Und dann dauert es keine sieben Sekunden, bis das Wochenende für Weißenberg verdorben ist. An der fünften Hürde gerät sie ins Straucheln, der sechsten weicht sie aus, wirft das Hindernis mit der Hand um, trudelt auf der Rasenfläche aus. „Es ging schneller, als ich denken konnte.“ DNF steht in den Ergebnislisten. „Did not finish“ heißt das im Jargon der Leichtathletik. Null Punkte im Hürdenlauf.

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„Ein ganzes Leben in zwei Tagen“

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Dass ihre Konkurrentinnen mit schnellen Schritten dem Ziel entgegenstreben, sieht Sophie Weißenberg schon nicht mehr. Sie liegt zusammengekauert auf der Rasenfläche, die Hände vor das Gesicht geschlagen und weint. Erst als die niederländische Kollegin Emma Oosterwegel kommt und sie tröstet, rappelt Sophie Weißenburg sich langsam auf.

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Pour le moment, l’Allemand a le cœur brisédpa

„Zehnkampf ist ein ganzes Leben in zwei Tagen“ heißt ein Bonmot unter Leichtathleten. Für den Siebenkampf gilt das Gleiche. Der Wechsel zwischen Himmel und Hölle ist fließend und kann jederzeit und unerwartet eintreffen.

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Frustrationstoleranz gehört deshalb zum Anforderungsprofil von Siebenkämpferinnen. Sie müssen tagein, tagaus trainieren, um in allen sieben Teildisziplinen gut genug zu sein. Doch sie können es nur bei drei oder vier Wettkämpfen pro Jahr beweisen – „und dann muss alles passen“.

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Oft genug passt nicht alles. Bei der WM 2022 lag Sophie Weißenberg auf Top-Ten-Kurs, ehe ihr drei ungültige Versuche im Weitsprung unterliefen. Bei der Heim-EM in München wenige Wochen danach war ein Top-Five-Platz greifbar, ehe sie vor der letzten Disziplin wegen eines positiven Corona-Tests aus dem Wettkampf genommen wurde.

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Die Hürden waren ihr Schicksal: Sophie Weißenberg kann es nicht fassen
Les obstacles étaient son destin : Sophie Weißenberg n’arrive pas à y croiredpa

Sie könne aus der Saison 2022 viel mitnehmen, schrieb die für Bayer Leverkusen startende Neubrandenburgerin dennoch auf ihrer Website, „besonders, dass ich körperlich in einer sehr guten Verfassung bin“. Und sie legte die Anspruchshaltung bewusst hoch: „Meine Entwicklung zeigt, dass ich das Potential besitze, um eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2024 mitzukämpfen.“

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Als Psychologiestudentin interessiert sie sich „für das menschliche Verhalten, Denken und Handeln“, schon immer. „Ja, ich beschäftige mich mit dem richtigen Mindset“, sagt sie in Götzis nach ihrem missglückten Hürdenlauf. Und hadert eine Weile, ob sie weitermachen soll. Die Olympia-Norm ist perdu. Warum also noch quälen?

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„Ich bin relativ schnell“, das war ihre Erkenntnis nach langen Trainingsmonaten. Nun wollte sie ihr Können auch zeigen. „Man weiß, was man gemacht hat“, sagte sie schon bei der Präsentation der Sportlerinnen im Gemeindezentrum am Vortag voller Vorfreude – um mit einem Anflug von Fatalismus anzufügen: „Das kann alles oder nichts bedeuten.“

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Am Tag danach nimmt sie den weiteren Wettkampf erst mal an, nachdem die Tränen getrocknet sind. 1,74 Meter im Hochsprung und 13,40 Meter im Kugelstoßen sind allerdings keine Glanzleistungen. Doch später trumpft sie nochmal auf: „Beim 200-Meter-Lauf kannst du nichts falsch machen“, spottet sie über sich selbst – „es stehen ja keine Hürden im Weg“ – und rennt schneller als je zuvor. In 23,39 Sekunden gewinnt Weißenberg nicht nur ihr Rennen, sondern die gesamte Disziplinwertung – die „Patronanz“, wie es hier heißt – und erhält dafür sogar eine kleine Goldmedaille. Es ist ihre erste, und sie hatte sie sich sehr gewünscht.

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3624 Punkte für ihren Viereinhalbkampf

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Vor Jahresfrist hatte sie in Götzis mit 6375 Punkten noch den fünften Platz belegt, bei der WM 2023 in Budapest steigerte sie sich als Siebte auf 6438 Punkte – womit sie die Olympia-Norm (6480 Punkte) nur knapp verpasste, jene für die EM (6300) aber sicher schaffte. Rom (7. und 8. Juni) ist nun ihr nächstes großes Ziel. Doch auch die Paris-Reise (8. und 9. August) ist praktisch gebucht. Nur sechs Siebenkämpferinnen haben bislang die hohe Anforderung geschafft, 24 dürfen dort aber teilnehmen. Das Feld zur „Road to Paris“ wird nach der Weltrangliste aufgefüllt. Und dort liegt Sophie Weißenburg auf Rang acht.

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In Götzis nimmt sie am Sonntag noch am Weitsprung teil und schafft 6,25 Meter. Danach entscheidet sie sich in Absprache mit Bundestrainer Jörg Roos, ihre weiteren „Körner“ doch lieber für die EM aufzuheben und verzichtet auf Speerwurf und 800-Meter-Lauf. Sie hatte sich im Herbst einer Operation am rechten Fuß unterziehen müssen. Als Spätfolge „sitzen die technischen Aspekte noch nicht so“, bekannte sie: „Da brauchen wir noch zwei, drei Wochen. Es wäre dumm, hier was zu riskieren.“ 3624 Punkte gehen für ihren Viereinhalbkampf in die Annalen ein.

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Anouk Vetter gewinnt den Wettkampf

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Meeting-Siegerin wird die favorisierte Niederländerin Anouk Vetter, Olympia-Zweite von Tokio, mit 6642 Punkten vor der Schweizerin Annik Kälin (6506) und Michelle Atherley (USA, 6465) und Emma Oosterwegel. Vanessa Grimm belegt als beste Deutsche mit 6307 Punkten Rang fünf. Den 13. Platz belegt Marie Dehning (5949).

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Für Sandrina Sprengel gehen als 19. nur 5134 Punkte in die Wertung ein. Auch sie war „zu schnell“ im Hürdenlauf unterwegs und gestürzt: „Das hat Sophie irgendwie doof nachgemacht“, meinte sie hinterher lachend. Immerhin: bei der abschließenden Ehrenrunde, die traditionell von allen Teilnehmerinnen gemeinsam zelebriert wird, ist auch Sophie Weißenberg wieder dabei.



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