Soupçons de dopage chez des nageurs chinois

2024-07-22 18:40:48

Die Seine ist nicht nur sauber, sie ist auch sicher, und das bringt mit sich, dass mancher Gas­tronom im Hochsicherheitstrakt entlang des Flusses sauer ist. Weil er seine Kundschaft nur begrüßen kann, wenn er das Gitter anhebt, das den Hungrigen vom Wirt trennt. Pariser Küche hinter der Absperrung, das ist ein Affront gegen das Savoir-vivre und nicht förderlich für das Geschäft.

Aber die Macher der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von Paris am Freitag, für die der Aufwand be- und der ein oder andere Schlemmer womöglich vertrieben wird, sind sicher: „Das wird die größte Show auf Erden.“ Oder auch: „Die größte Fernsehshow, die je produziert wurde.“ Am Montag bekam der Making-of-Film zur Eröffnungsfeier eine eigene Pressekonferenz. Superlative in jedem Satz. Erwartungsmanagement nach dem olympischen Motto.

„Wir haben die Berichte gesehen“

Mit jedem Tag, den die Eröffnungsfeier der Spiele am Freitag näher rückt, kommen aber auch die ersten Medaillenentscheidungen näher und damit das Spektakel der Schwimmer, für die im Rugby-Stadion von Racing 92 im Büroviertel La Défense ein Schwimmbecken versenkt wurde. Auch hier ist das Wasser sauber, aber was die Wettkämpfe angeht, haben einige Protagonisten Zweifel.

„Wir haben die Berichte über den chinesischen Schwimmsport im Laufe des letzten Jahres alle gesehen“, zitiert das Fachportal „State of Swimming“ den Briten Tom Dean, Olympiasieger über 200 Meter Freistil und mit der 4×200-Meter-Freistilstaffel in Tokio. „Ich hoffe, dass ich und die anderen sieben im Rennen unter den gleichen Bedingungen antreten.“

Dean ist einer von vielen Schwimmern mit Zweifeln. Am Freitag hatte die ARD in der Dokumentation „Schmutzige Spiele“ Indizien präsentiert, die die große Skepsis an der Darstellung der chinesischen Anti-Doping-Agentur weiter wachsen lassen: Während die CHINADA das Trimetazidin im Körper von 23 Schwimmerinnen und Schwimmern mit einer Kontamination in einer Hotelküche erklärt und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA diese Erklärung für überzeugend hält, liegen der ARD Aussagen aus China vor, nach denen die Schwimmer vor dem Neujahrswettkampf im Januar 2021 gar nicht alle im selben Hotel übernachtet haben.

Deren Echtheit könne zwar nicht verifiziert werden, heißt es in der Dokumentation, ohne Menschen in China in Gefahr zu bringen – aber die Gemüter sind gereizt angesichts der Aussicht, dass 13 der 23 Schwimmerinnen und Schwimmer auch in Paris an den Start gehen werden.

Wessen Fall ist es eigentlich?

Nach der Sitzung der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees am Samstag hatte IOC-Sprecher Mark Adams gesagt, er erinnere daran, dass die WADA sich „in dem Kontaminierungsfall“ nichts vorzuwerfen habe. Der Interimsbericht des von der WADA beauftragten Schweizers Eric Cottier, vormals Generalstaatsanwalt des Kantons Waadtland, habe ergeben, dass es keinen Fall gebe.

Auf sportpolitischem Parkett bekommt das Erwartungsmanagement in Paris einen ganz anderen Klang. „Und wir haben Hinweise, dass der Abschlussbericht dasselbe ergeben wird“, sagte Adams. Dass das IOC offenbar vorab über die Ergebnisse der Arbeit eines unabhängig genannten Ermittlers informiert wird, womöglich gar von ihm, obwohl es den Statuten zufolge mit der Sache nichts zu tun hat, zeigt die Machtverhältnisse. Und zeigt, dass es wohl doch einen Fall gibt, selbst wenn es kein Dopingfall ist. Nur: Wessen Fall ist es dann eigentlich?



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